Kabayel-Sensation gegen Russen: Jetzt spricht unser deutscher Mega-Boxer

Der große Moment: Agit Kabayel schlägt Arslanbek Makhmudov k.o.

Der große Moment: Agit Kabayel schlägt Arslanbek Makhmudov k.o.

Foto: Getty Images
Von: Kilian Gaffrey

Heiligabend ist der Tag nach der größten deutschen Box-Sensation seit Jahren!

Am Samstagabend gewann Agit Kabayel (31) bei der Mega-Box-Nacht in Saudi-Arabien gegen Arslanbek Makhmudov (34). Unser Schwergewichts-Star schlug den bis dato ungeschlagenen Russen sogar in Runde 4 K.o.!

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Die Box-Welt spricht von einem der größten Schwergewichts-Überraschungen des Jahres. Das renommierte Portal „Boxrec“ führt den Bochumer in seinen Ranglisten jetzt schon an Position 6. Viele sehen in Kabayel nun sogar einen geeigneten Herausforderer für einen Weltmeisterschafts-Kampf.

BILD erreichte Kabayel an Heiligabend. Im ersten Exklusiv-Interview nach seinem Spektakel-Auftritt spricht unsere Box-Hoffnung über seine Mega-Performance, ein Foto mit Cristiano Ronaldo und Conor McGregor, sowie seine Pläne für die Zukunft.

Herr Kabayel, konnten Sie nach diesem für ihre Karriere so wichtigen Triumph überhaupt schlafen?

„Nicht wirklich. Erstens hatte ich noch ordentlich Adrenalin im Körper, zweitens stand mein Handy nicht mehr still. Irgendwann habe ich es ausgeschaltet, aber dann war mir zu warm. Schlafen und mich erholen kann ich mich in den nächsten Tagen noch genug.“

Wie viele Nachrichten mit Glückwünschen haben Sie erhalten?

„Ich habe aufgehört zu zählen. Mein Instagram ist explodiert. Über Nacht habe ich 30.000 Follower mehr bekommen. Alle sprechen über diesen Kampf, vor allem international habe ich viel positives Feedback bekommen. Amir Khan (Ex-Weltmeister im Halbweltergewicht, Anm. d. Red.) hat mir persönlich gratuliert, David Haye (Ex-Weltmeister im Schwergewicht, Anm. d. Red.) hat eine Nachricht geschickt, mit Dereck Chisora (früherer Gegner von Kabayel, Anm. d. Red.) habe ich zusammen ein Interview gegeben. Am Morgen habe ich noch Joseph Parker getroffen, der Deontay Wilder besiegt hat. Wir haben uns gefreut, dass wir gemeinsam die Box-Welt geschockt haben.“

Sie haben sogar ein Foto mit zwei sehr berühmten Sport-Größen gemacht.

„Ja, Cristiano Ronaldo und Conor McGregor saßen in der ersten Reihe. Ich habe beide nach meinem Kampf getroffen. Cristiano hat mich angelächelt, Conor hat mir gratuliert. Eine tolle Anerkennung.“

Kabayel (l.) mit Cristiano Ronaldo und Conor McGregor

Kabayel (l.) mit Cristiano Ronaldo und Conor McGregor

Foto: instagram.com/agitkabayel

Sogar Weltmeister Tyson Fury hat an einen Sieg von Ihnen geglaubt.

„Stimmt. Er war einer von ganz wenigen Box-Größen, die mir einen Sieg gegen Makhmudov zugetraut haben. Tyson meinte, dass mich alle unterschätzen und ich Arslanbek weghauen kann.“

Wie sah ihr Plan für den Kampf aus?

„Mein Trainer, Sükru Aksu, hat mich hervorragend eingestellt. Unser Plan war es, variabel zu sein und meine Schnelligkeit zu nutzen. In den ersten zwei Runde sollte ich mich möglichst fernhalten von seiner Schlaghand. Ich war zwar angespannt, weil ich zum ersten Mal auf einer so großen Bühne boxen durfte, aber ich war extrem selbstsicher. Ich wusste, dass ich die Welt schocken werde.“

Wann haben Sie gewusst, dass Sie Makhmudov nicht nur besiegen, sondern sogar K.o. schlagen können?

„Ende der zweiten Runde habe gemerkt, dass er schon laut atmet. Dann hat mich mein Trainer in der Pause gefragt, ob Makhmudov hart schlägt. Ich habe dann zu ihm gesagt: 'Nicht so hart'. Ich weiß nur noch, dass Sükru dann zu mir sagte, dass ich Gas geben soll. Wir wollten schließlich ein Statement setzen, sodass alle Zweifler verstummen.“

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Das haben Sie geschafft. Wie hat sich der K.o. angefühlt?

„Wahnsinnig gut. Die Körpertreffer haben ihm richtig wehgetan. Das habe ich direkt zu Beginn der vierten Runde gespürt. Mein Trainer hatte mich schon beim Wiegen auf den Bauch von Makhmudov hingewiesen. Nach dem ersten Niederschlag wusste ich, dass er die Runde nicht übersteht. So war es dann ja auch.

Weltweit gehören Sie jetzt zu den besten sechs Schwergewichtsboxern!

„Das ist eine tolle Bestätigung für mich und den deutschen Box-Sport im Allgemeinen. Wir spielen im Schwergewicht jetzt bei den ganz Großen mit. Von den Weltverbänden WBA und WBC werde ich jetzt wahrscheinlich sogar unter den Top 5 geführt.“

Jetzt sind Sie einem Kampf um die Weltmeisterschaft ganz nah. Wie planen Sie ihre Zukunft?

„Der WM-Titel ist das große Ziel. Wann der kommt, steht noch in den Sternen. Wir werden sehen, ob es schon 2024 soweit ist. Ich weiß bereits, dass die Veranstalter Interesse daran haben, dass ich im März wieder in Saudi-Arabien kämpfe.“

Welchen Gegner wünschen Sie sich?

„Das ist mir egal, wirklich. Ich denke, dass Anthony Joshua gegen Joseph Parker oder Filip Hrgovic boxen wird. Mal sehen, wer für mich übrig bleibt (lacht)“

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