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Kommentar zu Djokovics ExtrawurstEr macht es dem Sport nur noch schwerer

Der Vorjahressieger darf wieder mittun: Novak Djokovic, hier nach dem Australian-Open-Final 2021.

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Im Oktober hatte Novak Djokovic erstmals angedeutet, das Australian Open 2022 eventuell auszulassen, sofern er sich dafür impfen lassen müsste. Dies sei schlicht unvorstellbar, schrieb damals diese Zeitung. Nun hat der weltbeste Tennisspieler beides erwirkt: Er kann ab Mitte Januar in Melbourne den Rekord von 21 Grand-Slam-Titeln schaffen, ohne gegen das Coronavirus gepikst worden zu sein. Dabei sind die australischen Tennisturniere in diesem Januar die ersten, die auch von den Teilnehmenden eine Impfung verlangen. Eigentlich.

Möglich macht es eine medizinische Ausnahmebewilligung, deren Anrüchigkeit so offensichtlich wie provokativ ist und die die Gemüter über die Sportwelt hinaus erhitzt. Wie viele von diesen Bewilligungen ausgestellt wurden unter den rund 3000 Personen, die für das Australian Open nach Melbourne reisen, und für wen, ist unklar – die Rede ist von einigen wenigen.

Wer nun aber Djokovic allein an den Pranger stellt – auch wenn der seit Monaten mit verdeckten Karten spielt –, verkennt die Macht und den Einfluss von Tennis Australia, dem australischen Verband, der das Grand-Slam-Turnier ausrichtet. Dass Turnierchef Craig Tiley alles daransetzte, dem dominierenden Spieler der letzten Jahre und neunfachen Sieger des Australian Open den Start zu ermöglichen, ist auch nachvollziehbar. Djokovic ist der grösste Star und Erfolgsfaktor des Männerturniers, in dem Roger Federer fehlt, Rafael Nadal keine tragende Rolle zugetraut wird und andere Publikumsmagnete rar sind. Eine Absenz des Serben hätte das Turnier, das sich rühmt, die grösste jährlich stattfindende Sportveranstaltung der südlichen Hemisphäre zu sein, empfindlich getroffen.

Djokovic hätte es in der Hand gehabt, die Kontroverse zu verhindern

Wie Djokovic ist aber auch Tiley ein gewiefter, schlauer Taktierer, auch sein Verhalten hat seit Wochen einen Beigeschmack. Dazu passt, dass er nun jede Einmischung in diesem Fall von sich weist. Ihm hilft, dass die Gründe privat bleiben, die zu Ausnahmebewilligungen führen, zwischen Antragstellern und dem entscheidenden Gremium, dem Gesundheitsdepartement Australiens. Jeder Antrag werde blind von zwei unabhängigen medizinischen Expertengruppen nach rigorosen Vorgaben geprüft, und zwar ohne Bekanntgabe des Namens.

Djokovic hätte es in der Hand gehabt, die Kontroverse zu verhindern. Er erschwert dem Sport mit seiner Weigerung, sich impfen zu lassen, die Zeit der Pandemie zusätzlich. Während die Quote der geimpften Spielerinnen und Spieler in den Top 100 in den vergangenen Monaten von knapp 60 auf gegen 90 Prozent gestiegen ist, geht er weiter mit schlechtem Beispiel voran und profitiert von den verschärften Regeln, die für alle gelten, ausser für ihn.

Dass der Mann, der selber im Frühling 2020 mit seiner Adriatour einen Superspreader-Event veranstaltet hatte, nicht nur unter Tennisliebhabern, sondern auch unter seinen Kollegen weitere Sympathien verspielen dürfte, wird er verkraften. Er hat sich längst zu einem Kämpfer entwickelt, der umso stärker wird, je grösser die Widrigkeiten sind, die er antrifft. Und ist daran, auch die letzten Rekorde zu brechen, die ihm noch nicht gehören. Dass er das nach dem Leitsatz des italienischen Philosophen Niccolò Machiavelli tut – der Zweck heiligt die Mittel –, muss ja nicht jeder gut finden.

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