Auto gratis laden adieu: So viel kostet Strom jetzt bei Aldi, Lidl, Rewe und Co
03. März 2023 | Michi Jo Standl
Das E-Auto gratis laden? Der Traum aller Stromschnorrer ist nahezu vorbei. Aldi, Lidl, Rewe und die Baumärkte bitten ihre Kunden nun zur Kasse - wenngleich teils sehr moderat, sodass ein Ladestopp sich durchaus lohnen kann. EFAHRER.com sagt Ihnen, wie viel der Strom jetzt kostet und wo Sie doch noch die Chance auf kostenlosen Strom haben.
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Inhalt:
Supermärkte, Discounter und Baumärkte, die damit warben, während des Einkaufs das Auto gratis laden zu können, verlangen nun Geld für den Strom. Dabei arbeiten sie mit Energieversorgern und Ladeinfrastrukturbetreibern zusammen. Die kostenlose Lademöglichkeit sollte die Kundschaft in die Geschäfte locken. Das ist nun endgültig vorbei, die Gründe dürften in den hohen Energiepreisen aber auch in hemmungslosen Stromschnorren, die die Parkplätze belegten, liegen. Die Preise je Kilowattstunde (kWh) sind sehr unterschiedlich - typisch Ladeinfrastruktur. Die gute Nachricht: Aldi und Lidl bieten den Strom fürs E-Auto zum Discounter-Preis an - dazu später mehr. Bleiben wir bei den nur noch sehr wenigen Gratismöglichkeiten:
Derzeit noch Gratis-Strom bei Ikea
Der schwedische Einrichtungsgigant Ikea ist die einzige Handelskette, die Autostrom noch verschenkt - auch ohne Einkauf. Das Unternehmen hat alle 54 Filialen in Deutschland mit Ladesäulen mit bis zu 22 kW Ladeleistung ausgerüstet. Geladen werden muss während der Öffnungszeiten des jeweiligen Einkaufshauses. Im Gegensatz zu anderen Ketten betreibt das Einrichtungsunternehmen die Ladestationen selbst. Wie eine Ikea-Sprecherin auf EFAHRER.com-Anfrage bestätigte, könnte auch bei dem Möbelkonzern bald Schluss mit kostenlosem Strom sein: Aufgrund der aktuellen Situation auf dem Energiemarkt beurteile das Unternehmen diesen Service derzeit und schließe nicht aus, das Angebot in Zukunft neu zu gestalten.
Globus Baumärkte: AC-Laden bald kostenpflichtig
Bei den Globus Baumärkten ist das Laden des Elektroautos derzeit ebenfalls noch kostenlos, allerdings nur AC. Wie die Pfalzwerke AG - Betreiber der Ladestationen - auf EFAHRER.com-Anfrage mitteilte, wird sich auch das bald ändern. Die künftigen Preise erfahren Sie in der Tabelle in diesem Artikel.
Die Gratis-"Tanken" sind stark begehrt, oft sind keine Säulen frei. Räumen Sie den Parkplatz, wenn Sie ausreichend geladen haben, damit andere E-Auto-BesitzerInnen auch gratis laden können!
Auch hier laden Sie Ihr Auto noch gratis
Auch Shoppingcenter, Messezentren oder Behörden bieten zunehmend keinen kostenlosen Strom mehr an. Nur noch vereinzelt können Sie gratis Ihr Auto laden. Ausnahmen sind beispielsweise die Messe München oder die Amber Hotelgruppe (für Gäste). Wie Sie Gratis-Strom noch aufspüren können, erfahren Sie im Verlauf des Artikels.
Strompreise bei Aldi, Lidl, Bauhaus, McDonald's & Co.
Die Unternehmen arbeiten in der Regel mit Energieversorgern und Betreibern von Ladeinfrastrukturen zusammen. Diese sind auch für die Preisgestaltung verantwortlich. Auch die Ladevoraussetzungen, wie Kosten für Ladekarten oder Startgebühren, unterliegen deren Bedingungen. Teils benötigen Sie eine App, um dort laden zu können. Erkunden Sie sich also vor Ihrem Besuch an der jeweiligen Ladesäule, wie das dort gehandhabt wird. EFAHRER.com hat die aktuellen Preise je kWh einzelner Konzerne zusammengetragen.
| Anbieter | Anzahl der Ladepunkte | AC-Laden Preis je kWh in Euro | Schnellladen (DC) Preis je kWh in Euro |
| Ikea | rund 220** | gratis | gratis |
| Aldi Süd | 546* | 0,29 | 0,39 |
| Lidl | 464* | 0,29 | 0,48 |
| Rewe | 90** | abhängig vom Anbieter, zum Beispiel EnBW ab 0,39 | abhängig vom Anbieter, zum Beispiel EnBW ab 0,39 |
| Kaufland | 178* | 0,29 - 0,40 | 0,48 - 0,55 |
| Globus Baumarkt | 144** | künftig 0,45 - 0,70 | 0,59 - 0,95 |
| Bauhaus | über 160** | 0,39 - 0,65 | 0,39 - 0,65 |
| McDonalds | über 250** | 0,59 | 0,64 |
| Kentucky Fried Chicken (KFC) | Ladenetzwerk im Aufbau | ---- | künftig rund 0,64 - 0,69 |
*vom Unternehmen bei der Bundesnetzagentur bis Dezember 2022 registriert, **Angaben der Handelsunternehmen oder Energieversorger, Preise: Angaben der Unternehmen oder Energieversorger, Stand: 03/23
So finden Sie kostenlose Ladensäulen in der Nachbarschaft
So selten sie geworden sind, es gibt sie noch: Wo es in Ihrer Umgebung kostenlose Ladesäulen gibt, finden Sie so heraus:
Zunächst empfehlen wir IhnenGoingelectric.de. Die Webseite bietet eine hervorragende Übersicht über Ladesäulen in Ihrer Umgebung. Unter "Optionen" haken Sie den Punkt "kostenlos laden" an. Unter "Details" erfahren Sie nützliches wie etwa die Anschlüsse oder wann ein anderer Nutzer erfolgreich dort geladen hat. Allerdings ist die Seite auf mobilen Geräten nicht so gut nutzbar wie auf dem normalen PC, da hier ausgerechnet die Filtermöglichkeiten haken. Wir raten: Rufen Sie die Seite auf, bevor Sie unterwegs sind und klappern die in Ihrer Umgebung angezeigten Ladesäulen ab. Denn in den Details steht, ob man kostenlos laden kann oder nicht. Leider gibt es keine App. Dennoch: Goingelectric.de bietet eine sehr umfassende Übersicht mit wertvollen Infos.
Hier gratis tanken (in den Optionen "kostenloses Laden" wählen)
Die zweite gute Anlaufstelle für Strom-Schnorrer ist die App „Mehr-Tanken“, die Sie für Android und iOS herunterladen können. Viele der Daten basieren auf den Daten von Goingelectric.de, allerdings ist Mehr-Tanken auf dem Smartphone deutlich benutzerfreundlicher.
- Installieren Sie sich die App und erlauben, dass die App Ihren Standort erhält.
- Ziehen Sie von unten die Listenansicht nach oben.
- Gehen Sie dort rechts auf das kleine Filtersymbol mit den Reglern.
- Wählen Sie gleich den ersten Punkt "nur kostenlose Ladesäulen anzeigen" und speichern Sie die Auswahl
- Gegebenenfalls können Sie noch Anschlusstyp (z.B. Typ 2) und Ladeleistung auswählen. Wir raten Ihnen jedoch, bei kostenlosen Ladesäulen nicht zu wählerisch zu sein. Sonst erhalten Sie kaum Ergebnisse.
- Wenn Sie diese Einstellung speichern und die Ansicht wieder nach unten schieben, sehen Sie auf der Karte alle Gratis-Ladestationen in Ihrer Umgebung.
- Wenn Sie rot markierte Ladesäulen sehen, liegt hier eine Störungsmeldung vor. Diese sollen Sie nicht anfahren.
Profitipp: Live-Verfügbarkeit checken
Sowohl bei Goingelectric als auch bei der App "Mehrtanken" erhalten Sie keine Informationen, ob die Ladesäulen gerade belegt sind - eine Crux, denn gerade gratis Tanken ist verständlicherweise sehr begehrt. Hier empfehlen wir Ihnen, zusätzlich auch noch die Ladekarten-App "EinfachStromLaden" von Maingau Energie für Android oder iOS herunterzuladen. Sie bietet eine Übersicht über die 90.000 Ladepunkte von Maingau Energie an - inklusive der kostenlosen Ladesäulen. Zwar kann man danach nicht filtern - das müssen Sie über eine der beiden oben genannten Plattformen vorerst erledigen, aber über die "EinfachStromLaden"-App finden Sie heraus, ob die Ladesäulen gerade frei ist, die Sie ansteuern wollen.
EFAHRER.com meint: Unübersichtliche Angebote, gute digitale Helfer
Bis vergangenes Jahr war es möglich auf zahlreichen Parkplätzen von Einkaufs- und Baumärkten sowie Dienstleistern kostenlos das Auto zu laden. Alle Unternehmen außer IKEA haben diese Möglichkeit eingestellt. Die Konzerne erkannten aber die "Chance Elektro-Mobilität" und kündigen laufend Fortschritte beim Ausbau der Ladepunkte an. Die Übersichtlichkeit über die derzeitige Situation bleibt auf der Strecke. Unternehmen wechseln oft Energieanbieter oder gehen zusätzliche Kooperationen ein - für E-Auto-Fahrer schwer zu durchschauen. Apps wie "Goelectric", "Mehr-Tanken" oder "EinfachStromLaden" helfen, den Überblick zu bewahren.
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Welche Reichweite schafft mein nächstes Auto?
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