Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe

Singen des Steigerlieds

Das Steigerlied ist eine Hymne des Bergbaus und hat eine bis heute anhaltende Popularität erlangt. Es wird in aktiven und ehemaligen Bergbauregionen Deutschlands gesungen. Je nach Region sind unterschiedliche Fassungen des Liedtextes vorhanden.

Illustration Immaterielles Kulturerbe

Fakten

  • Aufnahmejahr: 2023
  • Verbreitung: deutschlandweit
  • Zentraler Termin: ganzjährig
  • Bereich: mündlich überlieferte Traditionen und Ausdrucksweisen, darstellende Künste

Spuren des Steigerlieds reichen bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Im Laufe der Zeit erfuhr das Lied als Zunft- und Volkslied diverse Umdichtungen und Ergänzungen. Das Steigerlied wird zu vielfältigen Anlässen gesungen, wie zum Beispiel bei Bergparaden und Bergaufzügen sowie bei anderen Feiern.

Die identitätsstiftende Bedeutung zeigt sich sowohl in aktiven Bergbauregionen, als auch dort, wo die Bergwerke bereits geschlossen sind. In beiden Fällen werden die traditionellen Bergbauwerte im Steigerlied (weiter-)gelebt und in Melodie und Gesang auch an die kommenden Generationen weitergegeben. Darüber hinaus wurde es auch in anderen Milieus außerhalb der Bergbaureviere populär.

Kontakt

Ruhrkohle Musik e.V.
Homepage
Wilfried Blappert
E-Mail
Andreas Artmann
E-Mail

In erster Linie sind es die Praktizierenden selbst, die bewusstseinsbildende Maßnahmen treffen, diese umsetzen und sich dafür engagieren, dass das Singen des Steigerlieds an die nächste Generation weitergegeben wird. Anhand vielfältiger Vermittlungsprogramme in den Bergbaumuseen der jeweiligen Regionen oder durch die Organisation von Steigerlied-Flashmobs wird das Engagement der Trägerinnen und Träger durch außerschulische Bildungsmaßnahmen flankiert und die Kulturform aktiv lebendig erhalten.

Publikation

Bundesweites Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe - Jubiläumsausgabe.
Deutsche UNESCO-Kommission, 2023

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