Tokio statt RB-Vorbereitung: HENRICHS Darum ist Olympia trotzdem kein Nachteil

Leipzig-Verteidiger Benjamin Henrichs will mit Deutschland in Tokio Olympia-Gold holen

Leipzig-Verteidiger Benjamin Henrichs will mit Deutschland in Tokio Olympia-Gold holen

Foto: picture alliance / ZB
Von: Stefan Krause

Big in Japan! Deutschlands Olympia-Auswahl will nach der Silbermedaille 2016 diesmal in Tokio Gold abräumen. Mit dabei ist Leipzig-Verteidiger Benjamin Henrichs (24). Das Interview.

BILD: Olympia in Japan ruft! Und ein Hauch von Exotik mit Kimono, Manga und Sushi?

Henrichs: „Sushi kommt bei mir oft auf den Tisch. Und ich habe früher oft die Fußball-Comics „Kapitän Tsubasa“ geguckt. Das hat mich fasziniert. In Japan war ich aber noch nie.“

BILD: Der Trip nach Fernost begann mit dem Treffen in Frankfurt.

Henrichs: „Es ist toll. Ich habe Herthas Jordan Torunarigha wiedergesehen, gegen den ich früher in der U9 bei Hallenturnieren gespielt habe. Auch Felix Udohokai oder Nadiem Amiri kenne ich von früher.“

BILD: Sie haben gesagt, dass mit Olympia für Sie ein Kindheitstraum in Erfüllung geht.

Henrichs: „Früher habe ich mir mitten in der Nacht den Wecker gestellt, um etwa das 100-Meter-Finale mit Usain Bolt zu sehen. Egal, ob da am nächsten Tag Schule war. Es ist fantastisch, jetzt ein Teil dieser Spiele zu sein.“

Henrichs (l./gegen Spaniens Oyarzabal) spielte für die deutsche U21 und die A-Nationalelf

Henrichs (l./gegen Spaniens Oyarzabal) spielte für die deutsche U21 und die A-Nationalelf

Foto: Getty Images

BILD: Die Vorrunden-Gruppe mit Brasilien, Saudi-Arabien und der Elfenbeinküste hat es in sich. Ist das Weiterkommen trotzdem Pflicht?

Henrichs: „Es ist das Ziel weiterzukommen. Diese Mannschaft hat so noch nie zusammengespielt, wir müssen uns finden. Brasilien bereitet sich seit fast einem Monat auf das Turnier vor, wir haben zehn Tage. Gut, dass wir in Japan auch noch ein Testspiel gegen Honduras haben. Und gleich nach dem Auftakt gegen Brasilien werden wir wissen, wo wir stehen.“

BILD: Mit Kruse, Amiri, Arnold sind drei „Oldies“ dabei. Was kann insbesondere ein Max Kruse dem Team geben?

Henrichs: „Er bringt viel Erfahrung mit. Und Max ist einer, der Tore macht und vorangeht. So einen brauchen wir, das haben auch die Erfahrungen der EM gezeigt.“

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BILD: Im Viertelfinale droht Spanien mit ihrem Mitspieler Dani Olmo…

Henrichs: „Dani hat ein brutal gutes EM-Turnier gespielt. Seine Leistung war schon bei uns im Team Thema, alle haben großen Respekt vor ihm. Ich habe schon mit ihm geschrieben. Er sagte, dass es ihm leidtut, dass für mich nur Silber bleibt, weil er Gold holt. Mal abwarten…“

BILD: Ist Olympia ein Nachteil für Sie im Kampf um die Stammplätze bei RB?

Henrichs: „Nein. Ich mache ja keinen Urlaub. Ich bin im Training, bekomme Spielpraxis und kann danach auch in Leipzig gleich voll einsteigen. Und mit Jesse Marsch ist alles abgesprochen.“

BILD: Was ist der größte Unterschied zwischen ihm und Julian Nagelsmann?

Henrichs: „Der amerikanische Akzent. (lacht) Zu den ersten Eindrücken mit Jesse kann ich sagen, dass es bemerkenswert ist, wie viel auch Jesse Marsch mit uns redet. Nicht nur über Fußball. Er ist total offen und interessiert. Als ich vom Training von meiner Freundin abgeholt wurde, haben wir spontan über Familie gesprochen. Oder auch über meine Zeit in Monaco. Für ihn ist es wichtig, dass wir uns alle wohlfühlen. Und es macht wirklich im Moment sehr viel Spaß, zum Training zu gehen.“

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