EVG beschließt Tarifforderungen für rund 50 Unternehmen - „Die Zeit der Zurückhaltung ist jetzt vorbei“

Die EVG wird am kommenden Dienstag ihre Forderungen für die Tarifrunde 2023 beschließen. In Fulda kommen mehr als 300 Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Tarifkommissionen zusammen. Diese entscheiden über die zentralen Forderungen, die erstmals in rund 50 Unternehmen inhaltsgleich durchgesetzt werden sollen.

„Damit senden wir ein ganz starkes Signal der Solidarität in die Branche“, so die EVG-Tarifvorstände Cosima Ingenschay und Kristian Loroch, die als Doppelspitze die Tarifarbeit der EVG verantworten. 

„Die Situation ist überall die Gleiche. Es fehlt an Geld und es fehlt an Personal. Beides steht in unmittelbarem Zusammenhang. Deshalb ist jetzt schon klar: Wir werden in Fulda für alle Unternehmen das gleiche deutliche Lohnplus beschließen, mit einer sozialen Komponente, die insbesondere den unteren Lohngruppen zugutekommen wird“, betonte EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay. 

„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind 2020, mit dem `Bündnis für unsere Bahn´, in Vorleistung getreten. Um gemeinsam die Corona-Krise bewältigen zu können, haben wir vor drei Jahren einen moderaten Tarifabschluss vereinbart. Diese Zeit der Zurückhaltung ist jetzt vorbei. Angesichts der enorm gestiegenen finanziellen Belastungen muss in dieser Tarifrunde ordentlich was rüberkommen. Das sollte den Arbeitgebern klar sein“, ergänzte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch. 

Genau drei Wochen nach dem Forderungsbeschluss beginnt die erste Verhandlungsrunde. Vom 28. Februar bis Ende März 2023 wird die EVG mit allen rund 50 beteiligten Unternehmen einmal verhandelt haben. „Wir erwarten, dass die Arbeitgeber den Ernst der Lage erkennen und mit konstruktiven Angeboten schon in der ersten Runde ernsthafte Verhandlungsbereitschaft signalisieren. Ansonsten werden wir sehr schnell unsere Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen müssen“, so Cosima Ingenschay und Kristian Loroch.