Aktienfonds Schwellenländer So legen Sie in jungen Märkten richtig an

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Aktienfonds Schwellenländer - So legen Sie in jungen Märkten richtig an

Eine Prise Exotik kann das Depot beleben. Anleger sollten sich allerdings gut informieren, ehe sie in Schwellenländer investieren. © Getty Images / Cui Yi

Schwellenländer wachsen schnell und die Aussicht auf höhere Renditen lockt Anleger. Doch Staaten wie Indien, Brasilien oder Russ­land sind von den Folgen der Corona-Pandemie stark getroffen. Unser Krisencheck zeigt: An den Aktienmärkten lief es unterm Strich sogar besser als in Industrieländern. Im Test erfahren Sie, welche Märkte am besten abge­schnitten haben, worauf Sie bei einem Investment achten müssen und wann Sie auf aktiv gemanagte Fonds oder besser auf ETF setzen sollten.

Schwellenländer sind eine beliebte Beimischung

Schwellenmärkte sind bei vielen Anlegern eine beliebte Beimischung fürs Depot. Aus Sicht der Experten von Finanztest eignen sich die so genannten Emerging-Market-Fonds gerade für lang­fristig orientierte Anleger gut, auch für Sparpläne sind sie sinn­voll – trotz der durch das Coronavirus ausgelösten welt­weiten wirt­schaftlichen Verwerfungen. Das ist das Ergebnis unseres Krisenchecks. Außerdem zeigen wir, wie Anleger in Schwellenländer investieren können. Für jeden Anleger­typ gibt es dafür passende Fonds – für Bequeme ebenso wie für Fort­geschrittene und Depotbastler.

Das bietet unser Test Aktienfonds Schwellenländer

Test­ergeb­nisse. Die Unter­suchung zeigt, wie sich die Aktienmärkte der wichtigsten Schwellenmärkte in der aktuellen Krise und in den vergangenen zwei Jahr­zehnten entwickelt haben. Unser Krisen­phasen-Check legt außerdem offen, in welchen Fonds­gruppen sich aktiv gemanagte Fonds bisher am besten geschlagen haben.

Tipps, Porträts, Grafiken. Wir sagen, wie stark Sie Schwellenländer im Depot gewichten sollen, und ob sich eher ETF oder aktiv gemanagte Fonds eignen. Wir zeigen Ihnen die Zusammenset­zung des Emerging-Market-Index und die wichtigsten Ländermärkte im Kurz-Portrait.

Fonds und ETF. Sie bekommen einen Über­blick über die wichtigsten Fonds­gruppen und welche Rolle sie in Ihrem Depot spielen können.

Nach­haltig­keit. Wenn Sie sich für nach­haltige Schwellenländerfonds interes­sieren, empfehlen wir Ihnen den Beitrag zur Finanztest-Nachhaltigkeitsbewertung von ethisch-ökologischen Fonds und ETF.

Heft­artikel. Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbe­richt aus Finanztest 8/2020.

Grafik: Der Krisencheck

Bisher sind die Schwellenländer vergleichs­weise gut durch die Krise gekommen. Der Index MSCI Emerging Markets hat weniger verloren als der Welt­index MSCI World. Zum großen Teil liegt das an China. Das Land ist im Emerging-Market-Index das mit Abstand größte und hat daher den meisten Einfluss. Und der chinesische Aktienmarkt liegt Stand Ende Juni 2020 sogar leicht im Plus.

Aktienfonds Schwellenländer - So legen Sie in jungen Märkten richtig an

Auf hohe Schwankungen gefasst sein

Der MSCI Emerging Markets ist inzwischen mehr als 30 Jahre alt. Die Wert­entwick­lung über 30 Jahre und über 20 Jahre war besser als die des MSCI World, über kürzere Zeiträume war sie häufig schlechter. Der maximale Verlust war zwar ähnlich hoch, trotzdem sind die Kurs­schwankungen Aktienmärkten von Schwellenländern oft deutlich höher als an etablierten Börsenplätzen.

Im Jahr 1993 zum Beispiel lief es blendend: Anleger aus Deutsch­land konnten mit Schwellenländer­aktien rund 55 Prozent­punkte mehr erzielen als mit Aktien aus Industrieländern. Fünf Jahre später das umge­kehrte Bild: Der MSCI Emerging Markets brach im Zuge der Asien­krise katastrophal ein und hatte am Jahres­ende eine um 46 Prozent­punkte schlechtere Wert­entwick­lung als der MSCI World.

Sinn­volle ETF für Einsteiger

Finanztest empfiehlt als Basis­anlage Welt­aktienfonds, zum Beispiel markt­breite global investierende Aktien-ETF. Im bekann­testen Welt­index, dem MSCI World, kommen Schwellenländer nicht vor. Anleger können aber auf ähnliche Indizes ausweichen, die Industrieländer mit einem kleinen Anteil Schwellenländer kombinieren.

Fonds und ETF für Fort­geschrittene

Schwellenländer auf dem Vormarsch. Die wirt­schaftliche Bedeutung von Schwellenländern ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Mitt­lerweile sind 9 der 20 größten Volks­wirt­schaften der Welt Schwellenländer. China steht hinter den USA auf Platz 2. Zum Vergleich: Deutsch­land ist Vierter. Im Index MSCI All Country World haben Schwellenländer aufgrund des Regel­werks des Indexanbieters MSCI nur einen Anteil von rund 12 Prozent.

China & Co stärker gewichten. Wer sich stärker an Schwellenländern beteiligen möchte, als es in den Welt­indizes vorgesehen ist, kauft einen Welt­fonds, der ausschließ­lich Aktien aus Schwellenländern enthält.

Welt­fonds selber zusammen­stellen. Wer lieber selbst entscheidet, welche Schwellenländer ins Depot kommen, kann sich seine Anlage aus Regionen- und Länder-Fonds selbst zusammen­stellen. Wie die Gewichtung im Depot aus Sicht der Finanztest-Experten sein sollte, erfahren Sie, wenn Sie den Testbe­richt frei­schalten.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 04.12.2020 um 16:35 Uhr
    Chinesische Aktien

    @saarmann49: Vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir als Anregung im Hause weiterleiten. Bisher haben wir zu diesen Thema noch nicht berichtet und können dazu im Moment keine Empfehlung geben. (maa)

  • saarmann49 am 03.12.2020 um 12:56 Uhr
    Chinesische Aktien

    Guten Tag an das Finanztest-Team,
    meine Frage: es mehren sich Hinweise auf ein drohendes "delisting" chinesischer Aktien von der amerikanischen Börse. Welche Konsequenzen hätte ein solches "delisting" für die in den emerging market etf´s hochgewichteten chin.Aktien? Ist es Ihrer Meinung nach besser,bis zu einer Entscheidung von weiteren Investments in die genannten etf`s abzusehen oder sogar sie zu verkaufen?
    Besten Dank und freundliche Grüße

  • polo81 am 21.08.2020 um 13:12 Uhr
    Kosten bei aktiv gemanagten Fonds

    Mittlerweile gibt es ja viele "Kaufrabatte" entscheidend sind letztendlich die Gesamtkosten. Nicht selten sind die Gebühren z.B. beim Verkauf eines Fonds um ein vielfaches höher als der Ausgabeaufschlag.

  • halsbandschnaepper am 03.08.2020 um 15:38 Uhr
    @ZockerZonk

    100 % Kaufrabatt? Also quasi kostenlos. Also wenn ich Aktien kostenlos bekomme, nehme ich die auch, wo bekomme ich die kostenlos?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 19.12.2019 um 10:58 Uhr
    ETFs vs. Aktiv Fonds?

    @ DimiTop: Im Artiikel unter dem folgenden Link haben wir beschrieben, wann es Abweichungen bei den Renditen im Vergleich mit anderen Info-Seiten geben kann: „So berechnen Sie Ihre Rendite richtig“
    www.test.de/Fondsdepot-verstehen-So-berechnen-Sie-Ihre-Rendite-richtig-5425374-0
    -> Achten Sie auf den Stichtag, die Währung und ob Ausschüttungen reinvestiert wurden.
    Darüber hinaus ist die Fondsauswahl leider nicht so einfach, dass man sich einfach die Top-Performer der letzten Jahre heraussuchen kann. Dieses Thema füllt Seiten. Hier nur kurz: Neben der Rendite muss immer das Risiko betrachtet werden, mit welchem der Fonds die Rendite erzielt hat. Deshalb sind verschiedene Rendite-Risiko-Maße gängig. Aber auch Fonds mit bestem Rendite-Risiko-Maß in der Vergangenheit können in Zukunft schlechter abschneiden –> das ist nicht nur eine „Fußnote“.
    Wer auf aktive Fonds setzt hat also deutlich mehr Arbeit (Auswahl, stetige Kontrolle) und wirklich keine Garantie auf Mehrertrag – es kann sogar schlechter laufen als bei passiven Fonds. (maa)