Nur 1500 statt 3000 Flüchtlinge nach Neugraben: Senat halbiert Mega-Dörfer

Von: Von HAGEN MEYER

Neugraben/City – Das ist ein Paukenschlag in der Flüchtlingsunterbringung in Hamburg. Der Senat rückt mehr und mehr von den bisher geplanten Groß-Dörfern mit Tausenden Plätzen ab. Damit kommt Bewegung in eine zentrale Forderung der Volksinitiative.

Gestern beschlossen Bezirk Harburg und Sozialbehörde nach wochenlangen Verhandlungen, dass das erste der Mega-Dörfer um die Hälfte verkleinert wird. Statt 3000 entstehen „nur“ 1500 Plätze am Aschenland. Das bestätigte Bezirksamtsleiter Thomas Völsch am Abend gegenüber BILD.

Neugraben als erster Standort hat Signalwirkung für die ganze Stadt. Mit der Planung für eine derart große Unterkunft werde demnächst kein Bezirk kommen, heißt es aus Senatskreisen. Und das, wo noch im Herbst ein entsprechender Auftrag an alle sieben Bezirkschefs ergangen war.

Und nun? Heiß gehandelt wird in den Bezirken zurzeit eine Liste. Sie listet die 38 Stadtteile auf, die zurzeit noch keinen einzigen Flüchtling aufgenommen hat. Darunter Sternschanze, St. Pauli, Rotherbaum und Nienstedten.

Botschaft: Der Senat denkt dezentral und kleinteiliger. Also eine weitere Kernforderung der Initiative.

Mit der Entscheidung in Neugraben haben die 26 000 Unterschriften, die die Ini vorgestern präsentierte, noch nichts zu tun. Aber sehr wohl mit Druck und Gesprächen auf lokaler Ebene durch die Bürgerinitiative Neugraben Fischbek, die seit Monaten trommelt.

An dem Standort werden freilich trotzdem noch rund 2500 Plätze entstehen. Hier aber durch die Besonderheit, dass nebenbei noch zwei weitere Unterkünfte mit rund 1000 Plätzen sind.

Und noch ein Signal für Neugraben: auf dem Baufeld, das nun nicht mit Häusern für Folgeunterkunft bebaut wird, soll jetzt die IBA weiter die Wohnsiedlung Vogelkamp entwickeln.

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