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ran Bundesliga Webshow

Fredi Bobic exklusiv: "Bei Bayern siehst du keine verschworene Einheit"

  • Aktualisiert: 05.03.2024
  • 08:57 Uhr
  • ran.de
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Die Krise des FC Bayern München ist auch das große Thema der ran Bundesliga Webshow. Fredi Bobic ordnet die jüngsten Leistungen des Rekordmeisters ein, schaut auf die Trainerfrage, die Verpflichtung von Max Eberl und die anderen Champions-League-Anwärter.

Der FC Bayern München hat einen neuen Sportvorstand und sucht nach einem neuen Trainer. In der ran Bundesliga Webshow schaut auch Fredi Bobic genau auf die wichtigsten aktuellen Personalien beim Rekordmeister.

FC Bayern München vs. Lazio Rom: Alle wichtigen Informationen zum Spiel und Übertragung findest du hier.

Außerdem äußert sich der Europameister von 1996 zu Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart, dem Abstiegskampf und der Nationalmannschaft. Bei einem seiner Ex-Klubs geht ihm das Herz auf.

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Fredi Bobic über...

...Bayerns 2:2 in Freiburg: "Ich war gespannt darauf, wie die Bayern reagieren. Weil sie natürlich Druck haben, sie müssen ja eigentlich jetzt jedes Spiel gewinnen, um wirklich noch realistisch eine Chance zu haben. Das haben sie nicht getan. Das haben sie zu Recht nicht getan, weil die Freiburger ihre Mittel und Waffen genutzt haben, den Bayern weh zu tun. Es waren vier wunderschöne Tore in diesem Spiel, muss man sagen. Ganz tolle individuelle Klasse, von beiden Seiten gesehen. Das war begeisternd. Aber wenn wir auf die Bayern kommen, ist es schon so, dass du da keine verschworene Einheit siehst, die wirklich mit allen Mitteln auch gegen den Ball arbeitet. Dementsprechend haben sie sich selber das Ei ins Nest gelegt und nur einen Punkt mitgenommen, was in ihrer Situation natürlich zu wenig ist."

...Tuchels Kritik am Auftritt: "Ich verstehe nicht, warum er medial dafür kritisiert worden ist, dass er so deutliche Worte nennt. Die muss er ja nennen. Er ist ja Trainer und er kann natürlich die Mannschaft und auch einzelne Spieler angreifen, zu Recht aber auch, weil viele, viele Situationen dabei waren, die die Freiburger noch besser hätten nutzen können. Viele Umschaltmomente, die die Freiburger hatten und bei denen die Bayern komplett offen waren, komplett nicht auf ihren Positionen, von ihren Positionen auch weggerannt. Alles nur nach vorne denkend, aber nichts nach hinten denkend. (...) Und das ist das, was Tuchel angesprochen hat, dass man da nicht in den Positionen war, nicht als verschworene Einheit gegen den Ball arbeitet – und das ist sehr auffällig bei den Bayern gerade, muss man ganz klar sagen. Weil sie schlucken immer ihre Tore."

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...Tuchels Rolle: "Du hast natürlich während des Spiels wenig Einfluss von draußen, dass du in solchen Situationen reagieren kannst. Wir reden ja nicht über irgendeine Mannschaft, sondern wir reden über den FC Bayern München. Das sind eigentlich alles Top-Klassespieler, Weltklassespieler dabei, internationale Klasse, alles Nationalspieler. Als Trainer bist du dann auch ein bisschen machtlos, wenn auf dem Platz dann plötzlich das eine mit dem anderen nicht funktioniert. Und da kristallisiert sich einfach heraus, dass hier keine Führung in der Mannschaft übernommen wird – auch auf dem Platz. Bei Thomas Müller siehst du es manchmal, wie er versucht, den einen oder anderen zu pushen oder zurechtzuweisen, auch in den Positionen. Aber sonst hast du ganz, ganz wenige. Manuel Neuer ist ganz hinten, der ist im Tor, der kann da wenig Einfluss drauf nehmen. Das ist ja nicht das erste Mal, dass es passiert, sondern immer öfter, dass die Spieler nicht das machen, was der Trainer eigentlich möchte. Erstaunlich, muss man sagen, weil eigentlich wollen sie ja auch Erfolg haben. Weil ich auch schon oft gefragt worden bin: Spielen sie gegen den Trainer? Aus meiner Sicht ist das Quatsch, diese Legende, man spielt gegen den Trainer. Es ist keine positive Energie da, kein Zusammenhalt in den Situationen. Jeder spielt so ein bisschen sein Ding und hat seine eigenen Probleme, die er mit sich herumschleppt."

...eine mögliche Tuchel-Entlassung nach einem Aus in der Champions League: "Wenn man die Dynamik der Diskussion sieht und das alles auch verfolgen kann von außen – man weiß ja nie, wie es intern aussieht. Aber es kommt einfach zu viel raus, es wird ja auch viel geschrieben und berichtet. Das ist erstmal gar nicht gut. Für die Mannschaft nicht gut, für die Medien natürlich super (lacht). Aber wenn du gegen Lazio ausscheiden solltest – was ich nicht hoffe für den deutschen Fußball und auch für den FC Bayern –, dann glaube ich wird diese Ära schneller vorbei sein. Davon bin ich überzeugt. Ansonsten wird es schon sehr zäh und auch nicht schön, das bis zum Sommer durchzuhalten."

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...die Anstellung von Eberl: "Er kann in der Kürze der Zeit jetzt auch nicht so viel machen, da ist auch klar. Als Sportlich-Verantwortlicher bist du dafür da, dass du den Rahmen um die Mannschaft gestaltest, ob das Betreuerteam ist, Funktionsteam ist. Aber dann auch schon den Blick für die nächste Saison hast. Und ich glaube, das ist das entscheidende. Er wird natürlich einen Trainer für den Sommer suchen müssen. Und er wird sicherlich auch einige Dinge in der Mannschaft verändern. Man kann genau hinschauen, es ist auch ein Charaktertest für die Spieler bis zum Ende der Saison, wie sie noch brennen, ob sie noch brennen. Das ist auch ganz wichtig, weil bei Bayern geht es nur über Titel und wenn du dieses Jahr keinen Titel gewinnst, ist es natürlich ein verlorenes Jahr, aber das musst du dann halt gut analysieren und aufarbeiten. Jetzt in der Kürze sind ihm auch ein bisschen die Hände gebunden."

...Eberls Trainersuche: "Für den größten deutschen Verein einen Trainer zu finden, das würde natürlich jeder gerne machen. Aber es muss passen, es muss passen zum Klub, auch zu diesem Gefühl, das der FC Bayern ausstrahlt. Er braucht sicher jemand, der auch eine klare Persönlichkeit ist. Großes Risiko wird er nicht gehen, mit jemand ganz Jungem, der noch nicht so viel Erfahrung hat. Wir reden ja nicht nur über die Bundesliga, wir reden auch von der Champions League, wo du immer große Ziele hast. Also brauchst du einen richtigen Kenner. Ich glaube nicht, dass es jetzt ganz, ganz schnell geht. Die Zeit wird ein bisschen dahinfließen. Im März, April weiß man ungefähr auch, wo vielleicht in den anderen Mannschaften in Europa in den Topligen der ein oder andere Trainer frei werden könnte. Wo es Ausstiegsklauseln geben könnte bei Trainern, aber genauso die, die jetzt auf dem Markt sind und keinen Job haben, a la Mourinho und wie sie alle heißen. Es ist für ihn eine gute Geschichte, dass er so viel Zeit hat und er sich Gedanken machen kann und viele, viele Gespräche im Hintergrund führen kann."

...Leverkusen als Favorit im Titelrennen: "Sie haben nicht nur einen Lauf, sondern sie spielen es auch einfach gut, spielen es auch unaufgeregt. Auch im Hexenkessel in Köln waren sie sowas von abgebrüht. Da kannst du auch nochmal ins Straucheln kommen, sie haben auch die eine oder andere glückliche Situation auf ihrer Seite gehabt, wenn man an den Pfostenschuss denkt, den die Kölner hatten. Aber so, wie sie spielen, wie sie vorgehen, was für eine Bank sie auch haben, dass jeder Spieler, der auf den Platz kommt, weiß, was er zu tun hat. Und dann noch die individuelle Qualität der Spieler dazu. Das sieht so klar aus, zehn Punkte wird sich Bayer Leverkusen nicht nehmen lassen."

...die Saison von Borussia Dortmund: "Der BVB ist ein Spitzenteam, er hat immer noch tolle Fußballer, haut auch zwischendrin mal wieder Riesenspiele raus. Man hat es auch in der Champions League in dieser Todesgruppe gesehen, wie sie es geschafft haben als Tabellenführer durchzukommen. Sie haben jetzt auch die Chance, in die nächste Runde zu kommen, über den Gegner Eindhoven. Ich glaube fest daran, dass sie es schaffen. Aber sie sind sehr wankend, von ihren Stimmungen und von ihrem Spiel. Das zeigt sich dann auch in der Tabelle in der Bundesliga. Es ist immer so das Gefühl, wenn der BVB mal das eine oder andere gute Spiel gemacht hat, wird es beim nächsten Spiel ein bisschen weniger. Als wäre eine gefühlte Selbstzufriedenheit bei den Spielern da und sie denken: Den nächsten Gegner, den nehmen wir mal ganz locker. Es ist ganz komisch."

...die Möglichkeiten des BVB: "Ich glaube, dass man mehr rausholen muss. Die Qualität der Einzelspieler ist herausragend beim BVB, aber sie kriegen es als Gemeinschaft manchmal nicht hin. Das ist so ein bisschen wie beim FC Bayern, wo man weiß, das sind alles Topspieler, aber du musst es halt als Einheit hinbekommen. Und das bekommen sie immer nur in speziellen Momenten oder speziellen Spielen hin. Es ist schwer, von außen zu sehen, was genau da das Problem ist. (...) Da muss man sich auch am Ende der Saison überlegen, ob man die richtigen Typen hat, um diese mannschaftliche Energie auch hinzubekommen auf dem Platz."

...den überraschenden Aufschwung des VfB Stuttgart: "Die Art und Weise, wie sie sich in einen Rausch reingespielt haben, hat keiner kommen sehen. Spieler, die im letzten und vorletzten Jahr, als es gegen den Abstieg ging, sich nach hinten gedreht haben, wenn sie den Ball bekommen haben, um nach hinten zu spielen, die drehen sich heute nach vorne und suchen den direkten Weg in Richtung Tor. Ich habe den VfB jetzt ein paar Mal live im Stadion gesehen und bin einfach nur begeistert. Sie kriegen es als Truppe sensationell hin. Jeder weiß, was er zu tun hat, jeder fightet für den anderen und sie haben jetzt auch dieses Quäntchen, was du brauchst. Da sind so Selbstverständlichkeiten dabei, die hast du nur, wenn die Brust richtig breit ist und jeder dem anderen zu 1000 Prozent vertraut. Die Champions League ist wirklich machbar."

...Hoeneß als künftiger Bayern-Trainer: "Das wäre sicher verlockend, aber ich habe da eine klare Meinung und denke, dass es einfach zu früh wäre für ihn."

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...die Teams im Abstiegskampf: "Mainz habe ich zweimal live gesehen und da hätten sie eigentlich mehr herausholen können, aber sie haben keine Effizienz. Sie machen eigentlich ordentliche Spiele, holen aber nicht die Punkte. Bei Köln hätte man es vielleicht erwarten können, die haben das Problem, dass sie keine richtigen Knipser haben. Bei Darmstadt war es eigentlich klar, dass sie gegen den Abstieg spielen. Bei Bochum bin ich fest überzeugt, dass sie sich da raussuhlen werden, denn sie kennen den Kampf vom ersten Spieltag an. Das ist begeisternd, wie die das machen als Truppe und viele Mannschaften schon mit einfachsten Mitteln geärgert haben, nicht nur die Bayern. Die haben ein Riesenherz und lassen alles auf dem Platz und werden das auch schaffen. Für mich geht es eigentlich nur darum, ob Mainz oder Köln in die Relegation muss."

...den Rostocker Fan, der Kaiserslauterns Spieler beim Torjubel attackiert: "Das war nicht provozierend von den Lauterern, dass es eine solche Reaktion auslöst. Die Jungs sind zum Block der eigenen Fans gerannt und haben da gejubelt. Also, da ist einem total die Sicherung durchgebrannt. Das muss natürlich dementsprechend sanktioniert werden, sicherlich auch mit einem Stadionverbot und anderen Strafen. Es ist leider zu viel, was da in der letzten Zeit passiert ist. Man muss auch unterscheiden, was für Fans das sind. Sind das wirklich Fans oder ist da manchmal auch der eine oder andere Chaot dabei. Im Innenraum des Stadions hat keiner was zu suchen. Platzsturm kannst du machen, wenn du Deutscher Meister wirst oder den Nichtabstieg feiern möchtest. Aber das geht gar nicht, es hätte ja auch noch viel gefährlicher sein können."

...das DFB-Team vor der Heim-EM: "Wir sind sicher nicht die Topfavoriten. Aber bei der EM im eigenen Land kannst du vieles bewirken und kannst die Fans auf deine Seite bringen. Wir brauchen einen leidenschaftlichen Fußball. Wir werden Spieler brauchen, die auch den Zweck erfüllen für gewisse Situationen im Kader. (...) Ich denke, es wird jetzt schon im März Überraschungen geben, es wird sicherlich ein größerer Stuttgarter Block dabei sein, von drei bis vier Spielern. Wenn man von der Einzelqualität der Spieler spricht, haben wir wirklich Topspieler. Aber du musst es als Mannschaft hinbekommen. Der beste Kader wird Europameister. Das haben wir 1996 gezeigt, da war für uns jedes Spiel ein Endspiel."

...mögliche DFB-Überraschungen vom VfB Stuttgart: "Es ist ja so, dass du Waldemar Anton, Chris Führich und Deniz Undav hast, und auch Maxi Mittelstädt, der immer besser wird. Vielleicht kannst du diesen Flow mitnehmen. Wenn die Jungs gut drauf sind, sollen sie auch belohnt werden."

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