Wahlen im Iran

Dossier: Präsidentschaftswahlen im Iran

Bild v.l.n.r. Wahlwerbung der Präsidentschaftskandidaten Ali Akbar Velayati, Saeed Jalili und Hassan Rouhani (CC-BY-SA 2.0)
Am 14. Juni fanden Präsidentschaftswahlen in Iran statt. Nur acht von knapp 700 Anwärtern wurden zur Wahl zugelassen, darunter keine der 30 Frauen, die sich um das Amt bewerben wollten. Die meisten der zugelassenen Kandidaten waren politische „hardliner“, die dem klerikalen Regime unter Revolutionsführer Ajatollah Ali Chamenei treu ergeben sind. Von ihnen waren weder ein außenpolitische Kurswechsel noch die von der Bevölkerung eingeforderten wirtschaftliche Reformen zu erwarten. Bisher schottete sich das Regime immer weiter ab: Die Spitzenkandidaten der Reformbewegung von 2009 stehen weiterhin unter Hausarrest, zahlreiche Journalisten, Blogger, Künstler sind verhaftet worden oder ins Exil gegangen. Selbst der „Kompromisskandidat“ der Reformer, Expräsident Akbar Haschemi Rafsandschani, war nicht zu den Wahlen zugelassen worden – was sogar Insider erstaunt hat. Angesichts dieser Ausgangslage fragten sich viele Iranerinnen und Iraner, ob sie die Wahlen boykottieren sollten – und so demonstrieren, dass nicht das ganze Volk hinter dem Regime steht – oder sich für einen der verbliebenen Kandidaten entscheiden – in der Hoffnung, dass wenigstens kleine Schritte zur Verbesserung der desolaten wirtschaftlichen Lage und zur Beendigung der internationalen Isolation des Landes gemacht werden.
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Mehdi Mohseni - Blogger, Journalist

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