Was ist der Unterschied zwischen "Reichsbürgern" und "Selbstverwaltern"?



"Selbstverwalter" verstehen sich als diesem Staat nicht zugehörig bzw. erklären ihren "Austritt" aus der BRD. Dabei definieren sie ihr Haus oder ihre Wohnung häufig als eigenes Staatsgebiet und markieren es sogar mit Grenzschildern. Mitunter verteidigen sie ihren selbst erschaffenen "Verwaltungsraum" auch gewalttätig. Mit ihrem Verhalten wollen sich die Selbstverwalter vor allem gegen Steuerzahlungen und andere Forderungen wie Zwangsvollstreckungen zur Wehr setzen. Sie berufen sich dabei hauptsächlich auf eine UN-Resolution, die es ermögliche, sich zum "Selbstverwalter" zu erklären. Andere berufen sich auf "die Menschenrechte" und ihren hieraus abzuleitenden Anspruch aus der Bundesrepublik "austreten" zu können.

"Reichsbürger" argumentieren und agieren ähnlich, berufen sich dabei aber zusätzlich auf ein "Deutsches Reich". Indem sie die Legitimität und Souveränität der Bundesrepublik leugnen, wenden sie sich unmittelbar gegen den Bestand des Bundes. Die vertretene "Reichsidee" ist mit völkerrechtlichen und gebietsrevisionistischen Vorstellungen verbunden. Diese richten sich unmittelbar gegen die territoriale Integrität unserer Nachbarstaaten und somit gegen den Gedanken der Völkerverständigung. Niederschwelliger Antisemitismus ist ebenfalls häufig Teil der Ideologie. Im Einzelfall geht die antisemitische Haltung sogar mit der Leugnung des Holocausts einher.