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E-Bike-Akku richtig lagern: So überwintert er problemlos

24. Dezember 2022 | Nicole Hery-Moßmann
E-Bike-Akku pflegen: Mit diesen Tipps gelingt es kinderleicht

Im Winter wandert das E-Bike gerne in den Keller oder in den Schuppen. Kein Problem, solange der Akku die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Schließlich soll er im Frühling wieder einsatzbereit sein.  Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihren Akku am besten lagern. 

An E-Bike-Akkus nagt der Zahn der Zeit

Mit der Zeit lässt die Ladekapazität eines E-Bike-Akkus nach. Jeder Lithium-Ionen-Akku verliert gespeicherte Energie nicht nur beim Biken, sondern einen kleinen Teil auch durch die sogenannte Selbstentladung. Zwar ist die Selbstentladungsrate sehr niedrig, sie kann Ihrem Akku allerdings das Lebenslicht auslöschen.

Zeigt das Display einen leeren Akku an, bedeutet das nicht, dass die Batterie vollständig entladen ist. Das Batteriemanagement weist mit der Anzeige darauf hin, dass der Ladezustand kurz vor dem kritischen Punkt ist, an dem die Zellen im Akku zu Schaden kommen. Lithium-Ionen-Akkus von E-Bikes besitzen eine Entladeschutzschaltung. Diese stellt sicher, dass ein gewisses Ladelevel erhalten bleibt und verhindert, dass der Akku beim Biken nicht irreversibel geschädigt wird und auch nicht, wenn er kurzzeitig gelagert wird. Die Entladeschutzschaltung bewahrt den Akku aber nicht vor den Folgen der Selbstentladung bei langer oder unsachgemäßer Lagerung. Sinkt das Ladelevel unter das nötige Minimum, kommt es zur sogenannten Tiefenentladung – und der Akku ist nicht mehr zu retten.

Zur besseren Veranschaulichung erklären wir den Vorgang der Tiefenentladungen anhand eines 504 Wh starken Shimano-Akkus: Wird der Akku neu und voll geladen auf die Seite gelegt und nicht genutzt, wird nach 13,6 Monaten ein Ladezustand von 0 Prozent erreicht sein. Dann ist das Minimallevel erreicht. Aufgrund der Selbstentladung beginnt dann der Prozess der Tiefenentladung. Laden Sie den Akku, kann er zwar noch 10,7 Monate lagern – erholen wird sich die Batterie jedoch nicht mehr.

In der Theorie können Sie also einen neuen, 504 Wattstunden starken Shimano-Akku bis zu 27 Monate aufbewahren. Die Theorie hat jedoch nur unter bestimmten Bedingungen Bestand. Wie hoch die Entladungsrate tatsächlich ist, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu zählt neben der Qualität auch das Alter des Akkus. Zudem sollten Sie einen E-Bike-Akku ohnehin weder voll noch komplett leer einlagern. Empfohlen ist ein Ladezustand zwischen 30 und 70 Prozent, wenn der Akku längere Zeit nicht genutzt wird, da es sonst zu irreparablen Zellschäden kommen kann und die Leistung und Lebensdauer verkürzt. Bei manchen Akkus erkennen Sie den Ladezustand anhand einer LED-Ladestandsanzeige. In diesem Fall bedeuten zwei bis drei LEDs den optimalen Ladezusatnd für eine Lagerung.

Liegt der Ladezustand des E-Bike-Akkus im idealen Bereich und die Lagerungsbedingungen sind perfekt, kann sich die Batterie selbst überwachen.

E-Bike-Akkus unterliegen einem Alterungsprozess
((Bild: Unsplash/Wolfram Bölte))E-Bike-Akkus unterliegen einem Alterungsprozess

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Die optimale Lagerung für Ihren E-Bike-Akku

Die Lagerungsbedingungen haben Einfluss auf die Entladungsrate. Akkus sind grundsätzlich temperaturempfindlich – und das gilt sowohl für hohe als auch für niedrige Temperaturen. Temperaturen unter -10 Grad schaden dem Akku ebenso wie Temperaturen über 40 Grad. Es reicht aus, einen Akku kurze Zeit unter oder über diesen Grenzen zu lagern, um den Energiespeicher zu beschädigen. Der Hersteller Shimano gibt beispielsweise an, dass die Lebensdauer des Akkus schon verkürzt wird, wenn er vier Stunden bei Temperaturen zwischen 40 und 60 Grad aufbewahrt wird. Diese Hitze kann schnell erreicht werden, wenn der Akku im Sommer in der Sonne oder im Kofferraum Ihres Fahrzeugs liegt. Ebenso schädlich ist eine Lagerung über 20 Stunden bei Temperaturen unter -20 Grad.

Lagern Sie Ihren Akku, bewahren Sie ihn am besten an einem wirklich trockenen Ort und bei Temperaturen zwischen 0 und 20 Grad auf – optimal ist die goldene Mitte, also eine Lagerung bei 10 Grad. Bei diesen Konditionen altert der Akku langsamer. Haben Sie einen Weinkeller, bietet dieser Ort die optimalen Lagerbedingungen – nicht nur für einen guten Tropfen, sondern auch für den E-Bike-Akku.

Werden die Akkus zu großer Kälte oder Hitze ausgesetzt, kann es zu einem Brand kommen. Einen E-Bike-Akku müssen Sie zwar nicht in einem Gefahrgutbehälter lagern, sie können aber durchaus auf Nummer sicher gehen. Wenn es also Ihre Nerven beruhigt, nur zu: die Sicherheitstonne ist ein einfaches und relativ günstiges System, um E-Bike-Akkus (und natürlich auch andere Lithium-Ionen-Akkus) sicher zu lagern.
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Akku für die Lagerung vom Bike entfernen

Am Bike können Sie den Akku eigentlich nur unter optimalen Bedingungen lagern – also bei absolut gleichbleibenden Temperaturen und sehr trocken. Da dies selten gegeben ist, sollten Sie den Akku für die Lagerung vom Bike entfernen. Ansonsten riskieren Sie, dass die Kontakte und Pole oxidieren und in der Folge korrodieren. Um dies zu vermeiden, schützen Sie die Kontakte am besten zusätzlich mit ein wenig technischer Vaseline oder Batteriepolfett.

Bei optimaler Lagerung nimmt der E-Bike-Akku keinen Schaden
((Bild: Pixabay/Daniel Kirsch))Bei optimaler Lagerung nimmt der E-Bike-Akku keinen Schaden

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Akku am Ladegerät lagern?

Theoretisch können Sie einen E-Bike-Akku während der Lagerung am Ladegerät lassen. Die modernen Lithium-Ionen-Akkus sind mit einem Batteriemanagementsystem ausgestattet, das die Selbstentladungsrate überwacht. Außerdem erkennt das System potenzielle Risiken für den Akku, etwa die Gefahr einer Tiefenentladung oder einer Überladung. Allerdings bringt die Lagerung am Ladegerät keinerlei Vorteile, birgt aber einige Risiken. Zu diesen Gefahren zählt das Risiko eines Elektrobrandes aufgrund eines Defekts an Steckdose oder Ladegerät. Zudem sparen Sie Stromkosten, wenn Sie den Akku nicht am Ladegerät angeschlossen lagern. Bei 100 Prozent Ladezustand setzt die Erhaltungsladung ein, wenn der Akku nicht vom Ladegerät getrennt wird. Das verbraucht unnötig Energie und ist somit auch nicht umweltfreundlich.

Wie hole ich den Akku aus dem Winterschlaf?

Ist der Winter vorbei und Sie möchten wieder aufs E-Bike steigen, können Sie den Akku eigentlich direkt aus dem Lager ans E-Bike stecken und losfahren. Da Lithium-Ionen-Akkus anders als alte Batterien keinen Memory-Effekt haben, können Sie die Batterie unabhängig vom aktuellen Ladezustand laden. Das schadet dem Akku nicht und er verliert dadurch auch nicht an Kapazität.

Ihr Akku freut sich jedoch, wenn Sie ihn sanft wieder auf seine Arbeit vorbereiten. Unterstützen Sie das Batteriemanagementsystem nach einer Lagerung bei der Kalibrierung und Berechnung der Akkukapazität. Dazu laden Sie ihn voll und fahren ihn einmal leer, bevor Sie ihn wieder komplett laden.

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