|
27. Mai bis 9. September 2012Günter Grass - Graphik und SkulpturIm Rahmen des Festivals Kultursommer Main-Kinzig-Fulda 2012 gefördert durch die Landesregierung Hessen und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen zeigt die Kunststation Kleinsassen vom 27. Mai bis 9. September 2012 die Ausstellung "Günter Grass - Graphik und Skulptur"
Günter Grass erlangte als Schriftsteller Weltruhm und erhielt für seine literarischen Arbeiten den Nobelpreis. Dem Weltliteraten wohnt noch eine zweite künstlerische Begabung inne. Als gelernter Steinmetz, studierte er von 1948 bis 1952 Bildhauerei an der Kunstakademie in Düsseldorf und setzte sein Studium bei Karl Hartung in Berlin fort. Seine ersten Ausstellungen fanden 1956/1957 in Stuttgart und Berlin-Tempelhof statt, doch gewann seit den 50ern das Schreiben für ihn an Bedeutung. "Ein schreibender Zeichner ist jemand, der die Tinte nicht wechselt". - So Günter Grass.
Schreiben, Zeichnen und plastische Formen sind im Schaffensprozess von Günter Grass gleichermaßen wichtige, einander durchdringende und befruchtende Ausdrucksformen seiner Künstlerpersönlichkeit. "Oft steht am Anfang eines Gedichts eine Zeichnung", sagt er "ergibt sich der erste Wortansatz aus einer Zeichnung und umgekehrt ... Skizzen werden weitergeschrieben oder eine geschriebene Metapher zeichnerisch überprüft". Der "Schreibkünstler" Grass hat nicht wenige seiner Bilder, Zeichnungen, Graphiken und Plastiken mit seiner Handschrift versehen, man könnte sie in einer eigenen "Werkgruppe" als "Schrift-Bilder" zusammenfassen. Die verschiedenen Ausdrucksmittel seiner künstlerischen Mehrfachbegabung als Schriftsteller, Zeichner und Bildhauer bedingen sich gegenseitig. Grass erachtet den Wechsel zwischen den verschiedenen Bildsprachen für seine Arbeiten als unentbehrlich. Die Sprache seiner Bilder sowie die Bildhaftigkeit seiner Sprache verweisen auf die Materialität seiner Gegenstände und fließen in der sichtbar gewordenen Schrift seiner Bilder zusammen. Grass betrachtet dies als ganzheitlich begriffene Zwitterhaftigkeit seines künstlerischen Daseins. Es sind autonome Kunstwerke, die oftmals thematisch mit dem Geschriebenen im Zusammenhang stehen.
Die Ausstellung gibt einen vielfältigen Einblick in das bildnerische Schaffen von Günter Grass, das sich seit nunmehr sechs Jahrzehnten in beständiger und produktiver Wechselwirkung mit dem Schreiben entwickelt hat. Wir laden herzlich ein zur Eröffnung am Sonntag, 27. Mai 2012, 16.00 Uhr. Der Kurator der Ausstellung, Günter Troll, Stuttgart, gibt eine Einführung in das bildnerische Werk von Günter Grass. Die musikalische Umrahmung übernehmen Christian Hartwig (Nocturne Nr.3 von Franz Liszt) und Julian Fuchs (Feux d`artifice von Claude Debussy und Jazz-Improvisation über Take the "A" Train von Billy Strayhorn), Schüler der Pianistin Maja Zirkunow, Fulda.
Unterstützt durch
|
Stand Menu: 25. April 2019 |