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HSH Nordbank erwartet für 2013 "deutlich dreistelligen" Millionenverlust

Die Eigentümer der HSH Nordbank müssen sich für das abgelaufene Geschäftsjahr auf einen noch höheren Verlust einstellen, als bisher erwartet. "Es wird, wie im vergangenen Frühjahr schon angekündigt, ein deutlich dreistelliger Millionenbetrag", sagte Bankchef Constantin von Oesterreich dem SPIEGEL. "Dabei liegt die Betonung auf deutlich." 2014 werde die Bank jedoch "vor und nach Steuern einen deutlichen Gewinn" erzielen. Die Landesbank, die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehört, treffe in ihrer Bilanz für das Geschäftsjahr 2013 "in hohem Maße zusätzliche Vorsorge". Der Grund: Die Prognosen unabhängiger Beobachter und der eigenen Experten für den Schiffsmarkt hätten sich noch einmal verschlechtert, eine Erholung bei den Fracht- und Charterraten sei so bald nicht in Sicht. Weitere Wertberichtigungen schloss er nicht aus, dafür habe die Bank aber vorgesorgt. "Neben der ausgeweiteten Risikovorsorge verhageln uns jetzt aber auch noch steuerliche Einmalbelastungen das Konzernergebnis", sagte der HSH-Chef. Dabei geht es unter anderem um eine Rückstellung in Höhe von 127 Millionen Euro für doppelt kassierte Steuervergünstigungen im Zusammenhang mit Aktiengeschäften. Von Oesterreich bezeichnete diese Geschäfte als "beschämend". Ende März erwarte er den Abschlussbericht zu einer von der Bank in Auftrag gegebenen Untersuchung der fragwürdigen Geschäfte. Dem geplanten Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht von Oesterreich optimistisch entgegen. "Wir sind gut vorbereitet", sagte er. Seit die Länder ihre Garantie wieder auf zehn Milliarden Euro aufgestockt haben, sei kaum eine Bank in Deutschland und im Euro-Raum so gut mit Kapital ausgestattet wie die HSH Nordbank. "Unsere hohen Kapitalquoten halten nach unserer Einschätzung jedem ernst zu nehmenden Stress-Szenario stand."