Betrugsmasche: Whatsapp-Enkeltrick noch immer aktuell

Die Betrugsmasche, bei der die Kriminellen sich als Angehörige ausgeben, deren Telefonnummer sich geändert habe, ebbt nicht ab. Sie beginnt inzwischen per SMS.

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(Bild: heise online)

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Cyberkriminelle passen die als "Whatsapp-Enkeltrick" bekannt gewordene Masche ein wenig an. Potenzielle Opfer erhalten SMS-Nachrichten, die Empfänger verleiten sollen, Whatsapp-Chats mit den Angreifern zu starten. Da diese Masche immer noch erfolgreich scheint, ist es sinnvoll, etwa Verwandte und Bekannte davor zu warnen.

Bei der Betrugsmasche versuchen die Angreifer, sich als Verwandte – in der Regel Tochter oder Sohn – des Empfängers auszugeben. Diese hätten ihr Smartphone verloren, es sei kaputtgegangen oder ihnen angeblich gestohlen worden. Daher habe sich die Telefonnummer geändert. Und nun sei eine rasche Zahlung nötig, die die Opfer – die Eltern oder Großeltern – jetzt bitte übernehmen mögen.

Der "Whatsapp-Enkeltrick" setzt inzwischen zum Kommunikationsstart auf SMS.

(Bild: Screenshot)

Ganz unverfänglich beginnt die SMS die potenzielle Kommunikaton mit den Betrügern im aktuellen Beispiel mit den Zeilen: "Hallo Papa, mein Handy ist kaputt gegangen und liest meine SIM-Karte nicht mehr. Ich habe fast alles kontakte und daten verloren kannst du mir bitte eine Nachricht auf WhatsApp schreiben? https://wa.net/+49xxxxxx". Ein Hinweis auf die neue Nummer erfolgt gar nicht mehr, oder auch, warum ein Wechsel von SMS auf Whatsapp erfolgen soll. Vermutlich ist das auch dem geringen Platz von nur 140 Zeichen Länge geschuldet, den eine einfache SMS bietet.

Mitte vergangenen Jahres startete der Kontakt der Cyberkriminellen direkt per Whatsapp. In gutem Deutsch haben sie dort schließlich um eine Überweisung eines Geldbetrags auf ein Konto im Ausland gebeten. Der Social-Engineering-Trick bestand darin, einen zeitlich dringenden Notfall zu behaupten, womit der Druck auf die Opfer erhöht wurde. Auf kritische Rückfragen zur veränderten Telefonnummer reagierten die Betrüger mit der Antwort, dass etwa das Smartphone oder die SIM kaputt seien und sich deshalb die angezeigte Nummer geändert habe. Zudem sei auch ein Anruf nicht möglich, da etwa der Lautsprecher kaputt sei oder sie schlicht keine Zeit hätten, den Notfall am Telefon zu erklären.

Bis zum Ende des Sommers registrierte das LKA Niedersachsen Anzeigen bezüglich dieser Variation der Enkeltrick-Masche im unteren vierstelligen Bereich. Die Täter haben allein in dem Flächenland einen Schaden von rund einer Million Euro anrichten können, wobei sie in einem mittleren zweistelligen Bereich an Fällen erfolgreich waren.

(dmk)