Von Fledermäusen und Haselmäusen: Mit moderner Technik für den Artenschutz

Die naturschutzfachlichen Untersuchungen laufen

Im Juni 2023 stehen wir bei der Planung des Windparks Altdorfer Wald noch recht weit am Anfang – bis hier Windenergieanlagen gebaut werden können, sind noch einige Schritte zu gehen. Aktuell befinden wir uns in einer Phase, in der verschiedenste Voruntersuchungen durchgeführt werden. Dazu gehören auch und in besonders großem Maße naturschutzfachliche Untersuchungen, bei denen das Vorkommen verschiedener Tierarten und deren Verhalten analysiert wird.  

Zwei Beispiele, die wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen, sind Untersuchungen zu Fledermäusen und Haselmäusen.

Moderne Technik zur Erfassung von Fledermäusen

Im Rahmen der Untersuchungen zu Fledermäusen werden im Verlauf der Saison bestimmte Fledermausarten mit Telemetrie-Sendern versehen. Diese Sender haben jeweils unterschiedliche Frequenzen, um einzelne Individuen zu unterscheiden. Über das gesamte Untersuchungsgebiet verteilt sind Antennen-Einheiten installiert, die dazu dienen, die Frequenzen der mit Sendern versehenen Fledermäuse zu erfassen. Sobald nun ein Sendetier sich im Umfeld einer Antennen-Einheit bewegt, wird der Zeitpunkt und die Aufenthaltsdauer dokumentiert. Daraus lassen sich wiederum Rückschlüsse über die Aktivitäten der Tiere schließen. Die Antennen-Einheiten sind für den Zeitraum von April bis Mitte September im Untersuchungsgebiet aufgestellt. Sie bestehen aus einem Stativ mit Antenne, einer Box mit Batterieversorgung und einem Photovoltaik-Panel.

Eine weitere Methode, mit der das Verhalten von Fledermäusen erfasst wird, ist die Arbeit mit so genannten Fledermaus-Detektoren. Hierbei werden Echoortungsrufe unterschiedlicher Arten erfasst und zudem sind Aussagen zu deren Aktivitätsverhalten möglich. Dazu werden im Untersuchungsgebiet Fledermaus-Detektoren mittels Spanngurten an Bäumen montiert. Diese Boxen bestehen aus einer grauen Box mit einem Scheibenmikrofon an der Vorderseite (siehe Bild rechts). Dabei handelt es sich um ein Ultraschallmikrofon, das ausschließlich Ultraschalllaute detektiert und keinerlei anderen Daten wie Bild- oder Tonmaterial dokumentiert. Jede Box ist mit einem Aufkleber versehen, auf dem die Kontaktdaten und der Hinweis stehen, dass es sich um Fledermauserfassungen handelt.

Eine Antennen-Einheit im Altdorfer Wald.
Die Technik ist jeweils individuell gegen Diebstahl
gesichert.
Auch wenn es auf den ersten Blick so wirken mag, handelt es sich bei diesen Geräten nicht um Wildtierkameras.
Eine so genannte Haselmaus-Tube

Von der Fledermaus in der Luft zur Haselmaus am Boden

Aber nicht nur in der Luft werden Untersuchungen durchgeführt: Auch am Waldboden wird zum Beispiel das Vorkommen von Haselmäusen im Altdorfer Wald erfasst. Dafür werden innerhalb des Untersuchungsgebietes in repräsentativen Probeflächen so genannte Tubes ausgebracht. Diese Boxen werden bevorzugt von Haselmäusen genutzt. Ob es innerhalb des Untersuchungsgebietes also ein Vorkommen dieser Tierart gibt, und wenn ja, wie hoch dieses ist, kann durch systematische Kontrollen der Probestellen dokumentiert und beurteilt werden. Nach Abschluss der Untersuchungen werden die Boxen wieder abgebaut, ohne dass Tiere hierdurch zu Schaden kommen.

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