Bundesliga

Georginio Rutter wechselt von Hoffenheim zu Leeds United

Ablöse bis zu 40 Millionen Euro - Vertrag bis 2028

Tränen zum Abschied: Rutter wechselt zu Leeds United

Wagt als nächster Bundesliga-Spieler das Abenteuer England: Angreifer Georginio Rutter.

Wagt als nächster Bundesliga-Spieler das Abenteuer England: Angreifer Georginio Rutter. IMAGO/Langer

Winterzeit ist Wechselzeit für Georginio Rutter. Im Februar vor drei Jahren hatte Hoffenheim das Talent für überschaubare 750.000 Euro von Stade Rennes verpflichtet, nun wechselt der Franzose nach kicker-Informationen mit sofortiger Wirkung in die Premier League und spült im Idealfall inklusive aller Boni 40 Millionen Euro in die Kassen der TSG. Damit ist der 20-Jährige der drittteuerste Hoffenheimer Profi aller Zeiten. Nur Rekordhalter Joelinton, der mit seinem Wechsel zu Newcastle vor vier Jahren 45 Millionen Euro eingebracht hatte und dessen Landsmann Roberto Firmino (2015 für 41 Millionen nach Liverpool) waren noch kostspieliger.

Die teuersten Hoffenheimer Verkäufe der Geschichte

Rutter, der noch bis 2026 ohne aktuelle Ausstiegsklausel an Hoffenheim gebunden war, erhält bei Tabellenvierzehnten der Premier League einen noch länger datierten und auch deutlich höher dotierten Vertrag. Nach kicker-Informationen soll der Stürmer bis 2028 unterschreiben und in den kommenden fünfeinhalb Jahren bis zu 30 Millionen Euro Gehalt verdienen. Bei Leeds United wird Rutter künftig vom früheren Leipziger Chefcoach Jesse Marsch trainiert, auch dessen Landsmann und Ex-Leipziger Tyler Adams und der deutsche Verteidiger Robin Koch (früher Kaiserslautern und Freiburg) spielen dort.

Dem Vernehmen nach fiel Rutter der vorzeitige Abschied aus Hoffenheim und der erneute Umfeldwechsel nicht leicht, und deutlich schwerer als das Adieu aus Rennes seinerzeit. Der junge Franzose, der sich gerade erst auf seiner ersten Auslandsstation eingelebt und seine Sprachkenntnisse vorangetrieben hatte, verließ den Kraichgau buchstäblich mit einem weinenden Auge. Es sind tatsächlich Tränen geflossen, als sich der nächste Karriereschritt konkret abzeichnete.

Damit verbucht Hoffenheim den nächsten Weiterverkauf mit einer extrem hohen Gewinnspanne. Im Sommer war der im Jahr zuvor ablösefrei aus Fürth geholte David Raum für 26 Millionen Euro nach Leipzig gewechselt. Nun gleicht allein Rutter fast im Alleingang das Rekorddefizit aus, das die TSG in der zurückliegenden Spielzeit mit einem Minus von 42 Millionen Euro ausgewiesen hatte.

Transfers wie der von Georginio Rutter zur TSG Hoffenheim sind nur möglich wegen Transfers wie dem von Georginio Rutter zu Leeds United.

Alexander Rosen

"Transfers wie der von Georginio Rutter zur TSG Hoffenheim sind nur möglich wegen Transfers wie dem von Georginio Rutter zu Leeds United", wird Alexander Rosen, TSG-Direktor Profifußball, vielsagend zitiert. "Angesichts des dritthöchsten Transfervolumens in der Klubhistorie sowie des klar kommunizierten Wechselwunsches hätte es keinen Sinn ergeben, einem jungen Spieler wie Georgi diesen von ihm verfolgten Weg zu verbauen."

"Die Aussicht, bei uns zu reifen und sich zu empfehlen, sorgt seit Jahren dafür, dass wir immer wieder junge, spannende Spieler für uns begeistern können", führt Rosen weiter aus. "Transfers wie dieser, so schmerzlich sie im Augenblick auch sein mögen, schärfen unser Profil und unsere Attraktivität für nationale und internationale Top-Talente. Sie kommen gerne, aber eben nicht, um für immer zu bleiben."

Schon wieder ein teurer Rogon-Spieler

Ebenso bemerkenswert: Unter den Top-Ten-Transfers der TSG ist Rutter bereits der sechste Klient der Agentur "Rogon". Die Verkäufe von Joelinton (45 Mio.), Roberto Firmino (41 Mio.), Rutter (40 Mio.), Nico Schulz (25 Mio. zum BVB), Carlos Eduardo (20 Mio. nach Kasan) und Luiz Gustavo (17 Mio. zum FC Bayern) addieren sich zu erstaunlichen 188 Millionen Euro. Das erklärt den oft auch kritisch hinterfragten Einfluss des Beraters Roger Wittmann in diesem Klub.

Nun stellt sich die Frage, ob die Kraichgauer einen Teil der Einnahmen direkt wieder in einen weiteren Angreifer reinvestieren oder es beim bislang einzigen Winterzugang Kasper Dolberg belassen.

Michael Pfeifer, mib

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