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Krankenkassen mit drei Milliarden Euro im Plus

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Darf sich über ein gutes Finanzergebnis freuen: Jens Baas, Vorsitzender der Techniker Krankenkasse
Den gesetzlichen Krankenkassen geht es so gut wie lange nicht mehr: Im vergangenen Jahr haben sie einen erheblichen Überschuss erzielt – auch dank der guten Konjunktur.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr einen Überschuss von 3,1 Milliarden Euro erzielt. Damit steigen die Rücklagen und Reserven der noch 110 Kassen nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z./Donnerstagausgabe) auf 19 Milliarden Euro. Zusammen mit den von Fachleuten auf 9 Milliarden Euro kalkulierten Rücklagen im Gesundheitsfonds ergibt sich daraus eine Gesamt-Reserve im Gesundheitssystem von 28 Milliarden Euro.

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Im Vergleich der Kassenarten melden die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) in einer Umfrage der F.A.Z. mit 1,45 Milliarden Euro den höchsten Überschuss, die Ersatzkassen kamen auf 1,2 Milliarden Euro. Die Betriebskrankenkassen weiteten ihr Plus auf 295 Millionen Euro aus, die Knappschaft auf 102 Millionen Euro. Die Innungskassen drehten das Vorjahresminus in einen Überschuss von 174 Millionen Euro. Deutschlands größte Krankenkasse, die TK, nennt einen Gewinn von 561 Millionen Euro, die Nummer 2 am Markt, die Barmer kommt auf 213 Millionen Euro, die DAK als drittgrößte Kasse auf 263 Millionen Euro.

„Der Gesetzlichen Krankenversicherung geht es so gut wie lange nicht mehr“, kommentierte der AOK-Bundesvorsitzende Martin Litsch die Ergebnisse gegenüber der F.A.Z. Grund dafür sei auch die gute Konjunktur, „die die Kassen nutzen sollten, um für schlechtere Zeiten vorzusorgen und an der eigenen Wettbewerbsfähigkeit arbeiten“. Der Ersatzkassenverband erklärte, das gute Finanzergebnis entlasse die Politik auch nicht aus der Pflicht, Fehlsteuerungen im Finanzausgleich der Kassen auszugleichen.