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A45-Sperrung: Zahl der Unfälle verdreifacht - viele Unfallfahrer von auswärts

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Verkehr auf der Altenaer Straße
Das durch die A45-Sperrung erhöhte Verkehrsaufkommen in der Stadt, wie hier auf der Altenaer Straße, bedingt auch einen sprunghaften Anstieg der Unfallzahlen. © Cedric Nougrigat

Die überfüllten Lüdenscheider Umleitungsstrecken machen sich bei der Zahl der Verkehrsunfälle bemerkbar. Eine polizeiliche Untersuchung gibt auch Aufschluss über die Herkunft der Verursacher.

Lüdenscheid – Die Zahl der Verkehrsunfälle auf den offiziellen Umleitungsstrecken und den inoffiziellen Schleichwegen in Lüdenscheid hat sich seit der Sperrung der A 45 am 2. Dezember nahezu verdreifacht. Das hat eine Untersuchung der Polizei ergeben. Vor allem die Quote der Unfallverursacher, die nicht aus dem Märkischen Kreis kommen, ist demnach sprunghaft angestiegen.

Für die Erhebung hat die Behörde zwei Zeiträume miteinander verglichen: 2. Dezember 2020 bis 15. Januar 2021 – und denselben Zeitabschnitt zwölf Monate später. Während sich auf den ausgewählten Ausweichrouten vor einem Jahr 65 Unfälle ereigneten, waren es seit der Sperrung der Autobahn 179 Kollisionen. Dabei sank die Zahl der Zusammenstöße, mutmaßlich durch das leichte Abebben des Durchgangsverkehrs, von 75 in den ersten zwei Wochen nach der Sperrung auf aktuell 44 zwischen dem 1. und 15. Januar. Als Ursachen registrierte die Polizei in erster Linie Auffahrunfälle, gekracht hat es außerdem häufig bei Fahrspurwechseln oder im Begegnungsverkehr, bei dem zahlreiche Außenspiegel demoliert wurden.

Am auffälligsten schlägt sich in der Statistik der Vergleich der Unfallzahlen auf der Lennestraße nieder. Dort hat es im Berechnungszeitraum vor einem Jahr fünfmal „gescheppert“, nach der Sperrung 30mal.

Der Anteil der auswärtigen Autofahrer, die an Verkehrsunfällen beteiligt waren, ist erwartungsgemäß ebenfalls gestiegen. Zwischen dem 2. Dezember ‘20 und 15. Januar ‘21 waren 21 von 65 Unfallwagen außerhalb des Märkischen Kreises zugelassen. An den 179 Zusammenstößen im aktuellen Berechnungszeitraum waren laut Polizeistatistik 100 Fahrzeuge beteiligt, die kein MK-Kennzeichen trugen.

Die Folgen der Kollisionen blieben trotz der rasant gestiegenen Quote bei erhöhtem Verkehrsaufkommen vergleichsweise harmlos. Nach Polizeiangaben wurden auf den ausgesuchten Strecken seit der A 45-Sperrung sieben Personen leicht verletzt. In sechs Fällen ereigneten sich Zusammenstöße mit hohen Sachschäden.

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