Alkoholfreies Bier im Test Fast jedes zweite ist gut

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Alkoholfreies Bier im Test - Fast jedes zweite ist gut

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Alkoholfreies Bier ist beliebt. Jahr für Jahr produzieren deutsche Brauer mehr davon. Die Stiftung Warentest hat 20 Alkoholfreie getestet, darunter Pils und Helles. Bekannte Marken wie Krombacher, Bitburger, Claus­thaler, Beck‘s, Jever und Warsteiner sind ebenso vertreten wie alkoholfreies Craft Beer und Bio-Bier. Erfreuliches Ergebnis: Fast jedes zweite Bier schneidet gut ab. In einigen fanden die Tester aber kritische Stoffe wie Glyphosat, in manchen viel Fremdkohlensäure.

Alkoholfreies Bier im Test Testergebnisse für 20 Alkohol­freies Bier 06/2018 freischalten

Liste der 20 getesteten Produkte
Alkohol­freies Bier 06/2018 - Alkohol­freie Biere
  • Beck's Blue Alkoholfrei Hauptbild
    Beck's Blue Alkoholfrei
  • Bitburger 0.0 Pils Alkoholfrei Hauptbild
    Bitburger 0.0 Pils Alkoholfrei
  • Clausthaler Extra Herb Das Alkoholfreie Hauptbild
    Clausthaler Extra Herb Das Alkoholfreie
  • Clausthaler Original Das Alkoholfreie Hauptbild
    Clausthaler Original Das Alkoholfreie
  • Flensburger Frei Pilsener alkoholfrei Hauptbild
    Flensburger Frei Pilsener alkoholfrei
  • Heineken 0,0 Heineken Hauptbild
    Heineken 0,0 Heineken
  • Holsten Alkoholfrei Hauptbild
    Holsten Alkoholfrei
  • Jever Fun Pilsener Alkoholfrei Hauptbild
    Jever Fun Pilsener Alkoholfrei
  • Krombacher Alkoholfrei 0,0 % Pils Hauptbild
    Krombacher Alkoholfrei 0,0 % Pils
  • Krombacher Alkoholfrei Alkoholfreies Pilsener Hauptbild
    Krombacher Alkoholfrei Alkoholfreies Pilsener
  • Lidl Perlenbacher Extra Herbes Alkoholfreies Hauptbild
    Lidl Perlenbacher Extra Herbes Alkoholfreies
  • Mönchshof BrauSpezialitäten Naturtrüb's Alkoholfrei Hauptbild
    Mönchshof BrauSpezialitäten Naturtrüb's Alkoholfrei
  • Neumarkter Lammsbräu Alkoholfrei Bio Hauptbild
    Neumarkter Lammsbräu Alkoholfrei Bio
  • Penny Adelskronen Alkoholfrei Hauptbild
    Penny Adelskronen Alkoholfrei
  • Riedenburger Alkoholfreies ungefiltertes Helles Bio Hauptbild
    Riedenburger Alkoholfreies ungefiltertes Helles Bio
  • Störtebeker Brauspezialitäten Frei-Bier Bio Hauptbild
    Störtebeker Brauspezialitäten Frei-Bier Bio
  • Veltins Alkoholfrei Hauptbild
    Veltins Alkoholfrei
  • Warsteiner Alkoholfrei Pilsener Hauptbild
    Warsteiner Alkoholfrei Pilsener
Alkohol­freies Bier 06/2018 - Alkohol­freie Craft-Biere
  • Kehrwieder Kreativbrauerei ü.NN IPA Alkoholfrei Hauptbild
    Kehrwieder Kreativbrauerei ü.NN IPA Alkoholfrei
  • Riegele BierManufaktur IPA Liberis 2+3 Hauptbild
    Riegele BierManufaktur IPA Liberis 2+3

Von gut bis ausreichend

Der Bier­absatz in Deutsch­land sinkt: Trank der Durch­schnitts­deutsche 1990 noch knapp 143 Liter Bier pro Jahr, waren es im Jahr 2016 nur noch rund 104 Liter. Ein Bier­typ aber widersetzt sich diesem Trend: Alkoholfreies Bier. Die Brauereien produzieren immer mehr davon. Rund 400 verschiedene Marken alkoholfreier Biere gibt es inzwischen laut Deutschem Brauer-Bund. 20 hat die Stiftung Warentest für ihren Test ausgewählt. Die Tester verkosteten die Biere und untersuchten sie im Labor. Die Gesamt­urteile reichen von gut bis ausreichend.

66 Cent bis fast 8 Euro pro Liter

Im Test sind sowohl alkoholfreie Biere in PET-Flaschen vom Discounter als auch bekannte Marken und Craft Beer. Die Preise reichen von 66 Cent bis 7,85 Euro pro Liter. Drei Biere tragen ein Biosiegel, drei weitere versprechen 0,0 Prozent Alkohol. Zwei nennen sich IPA – kurz für India Pale Ale. Ursprüng­lich brauten die Briten diesen Bier­stil mit viel Alkohol für die indischen Kolonien. Hier­zulande haben es Brauer bekannt gemacht, die auf hand­werk­lich gebrautes Bier („Craft Beer“) statt industrielle Massenware setzen. Mitt­lerweile gibt es auch alkoholfreie Vertreter. Alkoholfreies Weizenbier haben wir diesmal nicht getestet (mehr dazu in Alkoholfreies Weizenbier, test 6/2010).

Das bietet der Test Alkoholfreies Bier

Test­ergeb­nisse.
Unsere Tabelle zeigt Bewertungen für 20 alkoholfreie Biere, darunter 18 viel­verkaufte untergärige alkoholfreie Voll- und Schank­biere wie Jever Fun oder Beck‘s Blue sowie 2 alkoholfreie Craft-Biere. Drei Biere sind Bio-Produkte. Wir haben Aussehen, Geruch, Geschmack sowie Nachgeschmack der Biere untersucht und gemessen, wie halt­bar ihr Schaum ist. Wir prüften die Authentizität der Kohlensäure, um heraus­zufinden, ob die Biere dem Rein­heits­gebot entsprechen. Außerdem untersuchten wir auf kritische Stoffe und beur­teilten ihre Eignung als Durst­löscher. Neben der mikrobiologischen Qualität gingen auch Verpackung und Deklaration in die Testnote ein. Neun Produkte haben das Qualitäts­urteil Gut bekommen, zehn sind befriedigend, eins ist nur ausreichend.
Hintergrund.
Wir erklären, wieso viele alkoholfreie Biere gute Durst­löscher im Alltag, aber kein ideales Getränk bei intensivem Ausdauer­sport wie einem Marathon sind. Und wir beschreiben, mit welchen Methoden Brauer alkoholfreies Bier brauen
Pro & Contra Rein­heits­gebot.
Wir lassen zwei Experten mit ihrer Meinung zum ältesten Lebens­mittel­gesetz Deutsch­lands zu Wort kommen.
Heft-Artikel.
Wenn Sie das Thema frei­schalten, erhalten Sie auch Zugriff auf das PDF zum Artikel aus test 06/2018.

Von malzig über fruchtig bis hopfig: Vielfalt in Geruch und Geschmack

Der Test zeigt: Geschmack­lich bieten alkoholfreie Biere mitt­lerweile einiges. Einige schme­cken eher nach Würze und süß, andere eher hopfig. Manche riechen malzig, andere fruchtig. Die besten sind „harmo­nisch“ und „voll­mundig“. Doch nicht alle Biere im Test über­zeugen sensorisch. Die Tester bemängelten etwa nach­hängende Bitternoten im Geschmack oder gaben Punkt­abzug, wenn Biere leicht schwefelig, käsig oder etwas dumpf rochen.

Hopfens­topfen führt zu hohen Nitrat­gehalten

Die beiden IPAs im Test stechen mit fruchtigen Noten hervor, etwa nach Tropenfrüchten, Orange und Ananas. Eins ist sogar Sieger der Verkostung. Doch die Tester wiesen in den Craft-Bieren vergleichs­weise hohe Nitrat-Gehalte nach. Die lassen sich auf eine zweite Hopfengabe nach der Gärung zurück­führen, Brauer nennen das auch „Hopfens­topfen“. Hopfen kann etwa durch Stick­stoff­dünger Nitrat einlagern.

Vier Biere mit viel Fremdkohlensäure

Außerdem enthielten beide Craft-Biere – wie auch zwei weitere – viel Fremdkohlensäure. Damit entsprechen sie nicht dem Rein­heits­gebot. Es lässt neben Wasser, Malz, Hopfen und Hefe keine fünfte Zutat zu. Bei Bieren aus Deutsch­land ist daher nur Kohlensäure aus der Gärung erlaubt – bis auf tech­nisch unver­meid­bare Mengen aus fremden Quellen. In den vier genannten Bieren stammen aber rund 50 bis 80 Prozent der Kohlensäure nicht aus Gärungs-, sondern aus Verbrennungs­prozessen.

Nur zwei Bio-Biere ohne Glyphosat

Außer in den Bio-Bieren Neumarkter Lamms­bräu und Riedenburger fanden die Tester in allen Flaschen Spuren oder geringe Gehalte des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat. In zwei Bieren aus nord­deutschen Brauereien waren die Gehalte deutlich höher.

Deutliche Unterschiede im Kalorien­gehalt

Viele trinken alkoholfreies Bier, weil sie es für einen idealen Durst­löscher halten. Der Test zeigt: Jedes zweite Alkoholfreie ist gut geeignet, um den täglichen Flüssig­keits­bedarf zu decken. Im Schnitt liefern die Biere im Test fast 40 Prozent weniger Energie als alkoholhaltige und haben etwa so viel Kalorien wie Apfelschorle. Damit zählen sie zu den noch empfehlens­werten Getränken im Alltag. Es lohnt jedoch ein Vergleich – die Biere unterscheiden sich deutlich im Kalorien­gehalt.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Gelöschter Nutzer am 30.06.2023 um 18:40 Uhr
    An divohue

    Alkoholfreie Biere gibt es doch mittlerweile in ausnahmslos jedem Supermarkt. Auch alle Discounter führen mindestens ein alkoholfreies Bier. Und Getränkemärkte haben immer alkoholfreie Biere im Angebot. Ich weiß nicht wo sie wohnen, vielleicht auf dem flachen Land. Dann sind die Fahrwege natürlich etwas länger. Aber alkoholfreie Biere gibt es nun wirklich nahezu in einem jedem Geschäft, was auch nur eine halbwegs überschaubare Zahl von Bieren führt. Nur Biere, denen nach der vollständigen Vergärung hinterher Alkohol entzogen wurde, sind nahezu zuckerfrei. Ein solches Verfahren ist aber teurer als eine gestoppte Gärung. Dann verbleibt ein Teil des Malzzuckers im Bier. Spontan fällt mir auch Jever Fun als ein Bier ohne Restzucker ein.

  • divohue am 18.06.2023 um 23:47 Uhr
    Bier und Dabetes

    Ich habe leider seit einigen Jahren Diabetes. Zwangsläufig muss man da so einiges in seinem Leben ändern. Da ich Bierfan bin wegen des Geschmacks und nicht wegen des Alkohols (sprich Rausch) habe ich alkoholfreies Bier probiert. Angefangen mit Krombacher. Schmeckt ganz gut hat aber eine ganze Menge Zucker. Dann habe ich meine Stammmarke, nämlich Königs probiert und war tatsächlich total überrascht. Diese Bier schmeckt sehr gut und ist zudem total erfrischend im Geschmack. Und es hat 0 Zucker! Ich werde dabei bleiben. Nebenbei bemerkt ist es recht schwierig überhaupt alkoholfreie Biere in den Märkten zu finden. Ein grßes Manko finde ich. Ich muss da schon 15 km fahren.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.05.2020 um 13:36 Uhr
    Verpackung

    @adminglobal: Da liegt ein Missverständnis vor: Unter dem Urteil „Verpackung“ ist nicht deren Umweltverträglichkeit bewertet (wie im: „So haben wir getestet“ auch erläutert wird). Für den Prüfpunkt prüften vielmehr drei Experten, ob die Flaschen eine Originalitätssicherung haben, ob die Angaben zur Inhaltsmenge, zu Recycling und Verpackungsmaterialien korrekt waren. Auch wir halten die Umweltverträglichkeit der verschiedenen Verpackungsarten für ein wichtiges Thema, sehen aber aktuell keine Möglichkeit, diese belastbar für jedes Produkt zu bewerten. Denn dabei müssten neben dem Material noch weitere Faktoren berücksichtigt werden. So spielt für eine saubere Ökobilanz unter anderem auch der Transportweg eine Rolle. (tk/sw/cr)

  • adminglobal am 09.05.2020 um 10:14 Uhr
    Verpackung muss mitbewertet werden!

    bin überrascht, dass Sie die Verpackung von Krombacher mit 1,0 bewerten! Es handelt sich um eine Spezialflasche, die nur von Krombacher wiederverwendet werden kann (Prägung "Krombacher" auf der Flasche). Das schadet dem Mehrwegsystem nachhaltig und muss abgestraft werden.
    Krombacher muss sich wohl hier mit der Verpackung "abheben" von den anderen Produkten, weil das eigentliche Produkt nicht überzeugt (schmeckt eklig süß)

  • ZockerZonk am 09.08.2019 um 11:57 Uhr
    Bier ohne Alkohol - Nein Danke!

    Ich finde, dass Bier ohen Alkohol keinen Sinn macht. Warum trinkt ihr Bier ohen Alkohol? Der Geschmack kann es doch nicht sein?