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Löwen voraussichtlich ein halbes Jahr ohne Uwe Gensheimer

Nach längerer Evaluation hat man sich doch für einen operativen Eingriff entschieden – schlechte Nachricht vor Balingen-Gastspiel am Donnerstag

Löwen voraussichtlich ein halbes Jahr ohne Uwe Gensheimer: Nach längerer Evaluation hat man sich für einen operativen Eingriff entschieden.
Uwe Gensheimer sitzt auf der Bank der Löwen.

Löwen voraussichtlich ein halbes Jahr ohne Uwe Gensheimer: Jetzt ist es traurige Gewissheit. Löwen-Kapitän Uwe Gensheimer musste sich Anfang dieser Woche einer Operation an der schon länger verletzten Achillessehne operieren lassen. Der Eingriff ist gut verlaufen. Die schlechte Nachricht: Aller Voraussicht nach wird der Weltklasse-Linksaußen seiner Mannschaft rund sechs Monate fehlen.

Bereits Ende Februar war klar gewesen: Diese Verletzung wird den 35-Jährigen länger außer Gefecht setzen. Schon damals stand ein Saison-Aus im Raum. In der Zwischenzeit waren mehrere Behandlungsoptionen durchgesprochen worden. Letztlich entschied man sich für den jetzt vorgenommenen operativen Eingriff.

Vor dem Löwen-Spiel am morgigen Donnerstag in Balingen (19.05 Uhr/ live auf Sky) ist das eine Hiobsbotschaft. Allerdings eine, auf die man sich im Klub in den letzten Wochen bereits einstellen konnte. „Keine Frage: Uwe ist ein Weltklasse-Spieler, und er wird den Löwen sehr, sehr fehlen. So eine Verletzung ist aber auch immer eine Chance für die jüngeren Spieler im Klub, sich zu präsentieren. Und bisher machen sie das ausgezeichnet“, sagt Löwen-Trainer Ljubomir Vranjes.

Löwen voraussichtlich ein halbes Jahr ohne Uwe Gensheimer: Junglöwen-Duo bleibt im Fokus

Löwen voraussichtlich ein halbes Jahr ohne Uwe Gensheimer: Nach längerer Evaluation hat man sich für einen operativen Eingriff entschieden.
Lion Zacharias im Trikot der Löwen auf dem Feld.

Weil es auch der seit Dezember verletzte Benjamin Helander wohl nicht schaffen wird zum Balingen-Spiel, heißt das Linksaußen-Gespann einmal mehr Lion Zacharias / David Móré. Das Junglöwen-Duo erfüllt seine Aufgabe bislang ohne Fehl und Tadel, tritt genauso kaltschnäuzig wie erfrischend locker auf – und macht einfach Spaß. Apropos Spaß: Mikael Appelgren wird beim Löwen-Gastspiel auf der Alb ebenfalls wieder mittun, dabei vermutlich mehr Einsatzzeit bekommen als bei seinem Mini-Comeback gegen Melsungen, als er lediglich bei einem Siebenmeter für Joel Birlehm zwischen die Pfosten kam. Der Plan: Nach zwei Jahren nahezu ohne Handball will man auf keinen Fall irgendetwas überstürzen und Apfel so behutsam wie möglich zurückbegleiten auf die Platte.

Behutsam ist keine Vokabel, die in der Spielphilosophie von HBW Balingen-Weilstetten vorkommt. Die Schwaben sind Handball-Arbeiter – und sie können mit dieser Herangehensweise jeder Bundesliga-Mannschaft wehtun. Das sieht Löwen-Coach Vranjes genauso, und will deshalb nichts hören von Favoritenrolle oder gar eingeplanten Punkten. „Wir werden wieder hart arbeiten müssen“, prophezeit der erfahrene Übungsleiter und hofft, dass seine Jungs an die Leistungssteigerung von Minden und Melsungen wird anknüpfen können. Durch die beiden Siege haben sich die Löwen in der Tabelle der LIQUI MOLY HBL auf 19:25 Punkte und Platz zehn verbessert. Balingen hingegen ist durch elf sieglose Spiele am Stück auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen, wo man mit 9:35 Punkten um die nackte Existenz in der stärksten Liga der Welt spielt.

Löwen voraussichtlich ein halbes Jahr ohne Uwe Gensheimer: Balingen wartet seit November auf einen Liga-Sieg

Löwen voraussichtlich ein halbes Jahr ohne Uwe Gensheimer: Nach längerer Evaluation hat man sich für einen operativen Eingriff entschieden.
Ex-Löwe Vladan Lipovina holt im HBW-Dress zum Wurf aus.

Die Balinger werden am Donnerstagabend mit allem, was sie haben, um etwas Zählbares kämpfen. Was sie haben, kann sich – zumindest in der Theorie – sehen lassen: Mit Ex-Löwe Vladan Lipovina hat HBW einen der kompromisslosesten Shooter der Liga auf halbrechts, mit Björn Zintel einen ziemlich gewieften Mittelmann daneben, dazu mit Jona Schoch einen der talentiertesten Halblinken im deutschen Handball. Warum es dennoch vor allem im Angriff so gar nicht laufen will in dieser Saison, ist ein Phänomen.

Den letzten Sieg haben die Gallier von der Alb am 14. November eingefahren. Es war ein 30:28 über den Bergischen HC. Zwei Wochen zuvor hatte man das Hinspiel in Mannheim gegen die Löwen mit 23:34 verloren.