Tauernautobahn: Staugefahr durch Tunnelsanierungen

Aufnahme des Hieflertunnels
Tauernautobahn: Der Hieflertunnel sowie vier weitere Röhren werden bis 2025 zum Nadelöhr© DMT GmbH & Co. KG

Eine Fahrt auf der Tauernautobahn A10 (Salzburg – Villach) in Österreich ist für Autofahrer und Autofahrerinnen in den kommenden Jahren mit viel Stau und längeren Fahrzeiten verbunden. Das müssen Reisende jetzt beachten.

  • Im Tunnel einspurig im Gegenverkehr

  • Sanierung von Ofenauer- und Hieflertunnel sowie Tunnelkette Werfen

  • Ausweichroute B 159 bis Ende Juni für Durchgangsverkehr gesperrt

Tauernautobahn: Nur eine Fahrspur im Tunnel

Auf der Tauernautobahn A10 (Salzburg – Villach) werden im 14 Kilometer langen Abschnitt zwischen Golling und Werfen fünf Tunnel gleichzeitig saniert. Die Tunnelröhren werden je Richtungsfahrbahn wechselweise gesperrt. Der Verkehr wird durch die freien Röhren einspurig im Gegenverkehr geführt. Wegen der zu erwartenden Staus müssen Autofahrende bei normalem Verkehr pro Fahrt rund 30 Minuten zusätzlich einplanen, so die zuständige österreichische Autobahngesellschaft ASFiNAG.

Pause während der Sommerferien

Die dringend erforderliche Generalsanierung der Tunnel, die in den 1970er-Jahren errichtet wurden, dauert bis Juni 2025. Bereits am Pfingstwochenende kam es zum Mega-Stau: In Fahrtrichtung Süden reichte der Stau vor der Tunnelbaustelle am Samstagmorgen über mehrere Stunden 28 Kilometer von Golling (Tennengau) bis zum Knoten Salzburg zurück. Der Zeitverlust lag bei fünf Stunden.

Die gute Nachricht für Reisende: In der Haupreisezeit Juli und August legt die Tunnelgroßbaustelle auf der Tauernautobahn wegen des Urlaubsverkehrs eine Pause ein. So dass es voraussichtlich in der heißen Phase der deutschen Sommerferien nicht zu einem ähnlichen Szenario wie in den Pfingstferien kommen wird.

Baustelle pausiert in der Hauptreisezeit

Aufgrund der starken Verkehrsbelastung im Sommer ruhen die Arbeiten im 14 Kilometer langen Abschnitt von Juli bis September 2024. In diesem Zeitfenster stehen beide Tunnelröhren uneingeschränkt zur Verfügung. Anschließend startet die dritte Bauphase wieder mit der Sperre jeweils einer Tunnelröhre. Die Verkehrsfreigabe ist für Juni 2025 geplant.

Tauerntunnel nicht von Sanierung betroffen

Betroffen von dem Mammutprojekt sind Ofenauer- und Hieflertunnel sowie die Tunnelkette Werfen (Brentenberg, Zetzenberg, Helbersberg). Nicht betroffen von den Maßnahmen sind Tauern- und Katschbergtunnel.

Ausweichroute für Transitfahrten gesperrt

Die nächstgelegene Ausweichroute über die parallel verlaufende Salzach-Bundesstraße B159 steht Durchgangsreisenden im Falle von Staus nicht zur Verfügung. Bis einschließlich Sonntag, 30. Juni, dürfen nur Anwohnende und Reisende die Autobahn verlassen, die ein regionales Ziel vor Ort ansteuern. Transitreisende müssen auf jeden Fall auf der Autobahn bleiben.

Betroffen sind in beiden Richtungen die Anschlussstellen im Abschnitt zwischen Puch-Urstein und Eben im Pongau. Die genauen Regelungen findet man bei der österreichischen Autobahngesellschaft ASFiNAG.

Die österreichischen Behörden führen an den Ausfahrten stichprobenartige Kontrollen durch. Im Falle einer Kontrolle muss man das regionale Ziel glaubhaft machen können. Hilfreich sind z.B. Buchungsbestätigungen oder genaue Angaben zum angesteuerten Ziel.

Alternative: Großräumige Umfahrung

Je nach Herkunfts- und Zielgebiet lohnt sich eventuell auch eine großräumige Umfahrung: Infrage kommen die Felbertauern-Bundesstraße (B108) sowie Pyhrnautobahn (A9) oder Brennerautobahn (A13). Aber auch diese Routen sind in den Reisezeiten staugefährdet.

Phyrnautobahn ist ebenfalls stauanfällig

Gut zu wissen: Auf der Pyhrnautobahn (A9) werden im Abschnitt Wels – Liezen zwischen den Anschlussstellen Inzersdorf-Kichdorf und Klaus auf einer Länge von neun Kilometern ebenfalls mehrere Tunnel saniert. Hier steht bis Juni 2025 für jede Richtung nur eine Fahrspur zur Verfügung. Bei hohem Verkehrsaufkommen sind Staus sehr wahrscheinlich. Um ein Ausweichen auf die parallel verlaufende Bundesstraße B138 unattraktiv zu machen, wird der Verkehr dort bei Bedarf durch Dosierampeln ausgebremst.

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Tunnelsanierung für mehr Sicherheit

Die österreichische Straßenbaugesellschaft bringt die baulich ältesten Autobahntunnel Österreichs und sämtliche Sicherheitseinrichtungen auf den neuesten Stand der Technik. Diese Maßnahme ist erforderlich, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, so die ASFiNAG.

Die dringend erforderliche Generalsanierung der Tunnel, die in den 1970er-Jahren errichtet wurden, dauert bis Juni 2025. Eine Pause macht die Tunnelgroßbaustelle auf der Tauernautobahn nur im Juli und August 2024 – wegen des Urlaubsverkehrs.

Die Sicherheitstechnik wird mit 400 neuen Kameras und vielen anderen Sensoren modernisiert, die Verbindungswege zwischen den Tunnelröhren werden zum Teil verbreitert, damit auch Autos durchfahren können. Auch die Tunneloberflächen, Brücken, der Steinschlagschutz und viele andere Einrichtungen auf dem betroffenen Abschnitt werden saniert. Die Generalsanierung kostet rund 270 Millionen Euro.

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