Manipulation: Zahlreiche Spieler im Visier

Nach der angeblichen Erpressung beim Salzburger Bundesligisten Grödig ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Graz - und zwar gleich gegen neun aktive Spieler. Sie stehen im Verdacht, Spiele manipuliert zu haben, um in Wettbüros Geld zu machen.

Das Thema Spielmanipulationen im Fußball ist wieder in den Schlagzeilen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Graz sind umfangreich: Neben den neun aktiven Fußballern gibt es 14 weitere Personen, die ebenfalls in Spielmanipulationen verwickelt sein sollen.

Zahlreiche Vereine betroffen

Betroffen sind Spiele zahlreicher Vereine aus der Bundesliga und der ersten Liga, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, Hansjörg Bacher: „FC Lustenau, St. Pölten, Admira Wacker, TSV Hartberg, mehrmals Kapfenberg, Rapid auch, dann Magna Wiener Neustadt mehrmals, Austria Wien, Vienna, Blauweiß Linz. Das sind die Mannschaften. Also erste, zweite Liga.“

Nur Majstorovic gab Manipulation zu

Der frühere Kapfenberg-Spieler Mario Majstorovic ist der Einzige, der in den Vernehmungen eine Spielmanipulation zugegeben hat. Ob gegen ihn Anklage erhoben wird, steht noch nicht fest. Alle anderen Spieler streiten jede Beteiligung ab. Ob und wie viele Anklagen es insgesamt geben wird, soll in den nächsten Wochen entschieden werden.

Bacher sieht keinen Zusammenhang mit Grödig

Der Fall Taboga, der am Dienstag in Grödig bekanntwurde, steht mit den steirischen Ermittlungen nicht in Zusammenhang. Der Name Taboga tauche in den steirischen Ermittlungen nicht auf: „Nach meiner Information hat es in unserem Fall nie Drohungen oder Waffengewalt oder sonst etwas gegeben. Taboga ist auch in unserem Verfahren nie Thema gewesen als Beschuldigter, als Person, als Spieler, der da irgendwie involviert gewesen wäre.“

Der Grödig-Profi Dominique Taboga soll nach der Weigerung, ein Spiel zu manipulieren, erpresst worden sein, die Staatsanwaltschaft Salzburg ermittelt - mehr dazu in Angaben Tabogas „kritisch hinterfragen“ (sport.ORF.at) und Anstiftung zur Manipulation (sport.ORF.at).

Verfahren bleiben oft ergebnislos

Wie schwierig Spielmanipulationen nachzuweisen sind, zeigt auch die Tatsache, dass Verfahren aus Mangel an Beweisen immer wieder eingestellt werden. 2006 etwa wurden der damalige Sturm-Trainer Mischa Petrovic und der Spieler Bojan Filipovic verdächtigt, bei Spielmanipulationen beteiligt gewesen zu sein. Auch dieses Verfahren wurde ohne Ergebnis eingestellt.