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Wie fühlt es sich an, als Sicherheitsproblem wahrgenommen zu werden? Wie wirkt sich das auf das Leben von »Muslim:innen« aus? Wie gehen sie in ihrem Alltag, ihren Beziehungen und bei ihrer Arbeit damit um? In Einzelinterviews und... more
Wie fühlt es sich an, als Sicherheitsproblem wahrgenommen zu werden? Wie wirkt sich das auf das Leben von »Muslim:innen« aus? Wie gehen sie in ihrem Alltag, ihren Beziehungen und bei ihrer Arbeit damit um? In Einzelinterviews und Gruppendiskussionen sprechen muslimische Akteur:innen darüber, wie sie angesichts des Sicherheitsdiskurses ihre Deutungs- und Handlungsmacht (wieder) gewinnen. Dabei wird rekonstruiert, wie Muslim:innen (oder als solche Markierte) das Verhältnis von Zustimmung und Kritik angesichts ihrer Adressierung austarieren und wie es ihnen gelingt, ihre Diskursivierung nicht (gänzlich) anderen zu überlassen und ihre Interessen umzusetzen.
„Was verrät eigentlich die Islamdebatte über die Selbstwahrnehmung, die Fantasien und die Begierden einer Gesellschaft, die sie so leidenschaftlich führt?“, fragt Ozan Zakariya Keskinkılıç und blickt hinter die Kulisse des Spektakels. Er... more
„Was verrät eigentlich die Islamdebatte über die Selbstwahrnehmung, die Fantasien und die Begierden einer Gesellschaft, die sie so leidenschaftlich führt?“, fragt Ozan Zakariya Keskinkılıç und blickt hinter die Kulisse des Spektakels. Er verfolgt die Spuren deutscher Islamdebatten historisch zurück und dekonstruiert ‚die Gefahr der Islamisierung‘, die schon in den Verhandlungen der Deutschen Kolonialkongresse Anfang des 20.Jahrhunderts in Berlin heraufbeschworen wird. Keskinkılıç analysiert Argumentationsstrategien des antimuslimischen Rassismus an der Schnittstelle zum europäischen Orientalismus und entlarvt die Fremdkonstruktion ‚des Muslims‘ als Schattenidentität ‚des Deutschen‘.
Das Schreckgespenst der Islamisierung geistert umher. «Deutschland» und «Europa» fürchten sich vor «dem integrationsunwilligen Muslim». Zeitgleich entpuppt sich «der Jude» auch heute noch als hartnäckiges Feindbild. Wissenschaftler*innen,... more
Das Schreckgespenst der Islamisierung geistert umher. «Deutschland» und «Europa» fürchten sich vor «dem integrationsunwilligen Muslim». Zeitgleich entpuppt sich «der Jude» auch heute noch als hartnäckiges Feindbild. Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Künstler*innen nehmen «abendländische» Erzählungen zum Ausgangspunkt, um den politischen, religiösen, historischen wie gegenwärtigen jüdisch-muslimischen Verflechtungen auf die Spur zu kommen. Sie irritieren die Mär des christlich-jüdischen Abendlandes, stellen Fragen nach den Wechselwirkungen von Antisemitismus und antimuslimischem Rassismus, diskutieren vielschichtige Beziehungen und stellen ihre jeweiligen Erfahrungen in den Vordergrund. Sie zeigen Perspektiven auf, die in weiten Teilen der Gesellschaft nicht gehört werden. Sie berichten von Un/Gleichheiten, kollektiven Erinnerungen und Erzählungen, von Utopien und Widerständen.
»Wie fühlt es sich an, als Gefahr wahrgenommen zu werden?« Über den Einfluss versicherheitlichter Zuschreibungen auf Subjektivierungsprozesse und Handlungsweisen von (als) Muslim*innen (Markierten) Einleitung Misstrauen und Verdacht gegen... more
»Wie fühlt es sich an, als Gefahr wahrgenommen zu werden?« Über den Einfluss versicherheitlichter Zuschreibungen auf Subjektivierungsprozesse und Handlungsweisen von (als) Muslim*innen (Markierten) Einleitung Misstrauen und Verdacht gegen (als) Muslim*innen (Markierte) bilden seit Jahrhunderten einen zentralen Diskursstrang von antimuslimischem Rassismus, ob auf der Iberischen Halbinsel im 15./16. Jahrhundert (vgl. Attia 2016) oder im Zeitalter der europäischen Auf klärung und der Herausbildung moderner Wissenschaften (vgl. Said 1978), ob in deutschen Kolonien in Afrika zu Beginn des 20. Jahrhunderts (vgl. Keskinkılıç 2019) oder in gegenwärtigen »islamkritischen« Debatten um Migration, Integration und Sicherheit (vgl. Shooman 2014; Mustafa 2016; Amir-Moazami 2018). Durchweg erscheinen Muslim*innen als bedrohlich, fremd und anders, ihre Religion und Kultur werden dämonisiert, ihre Praktiken verdächtigt und ihre Anwesenheit problematisiert. Wie es sich anfühlt, als Sicherheitsgefahr wahrgenommen zu werden, wie sich das auf das Leben von Muslim*innen auswirkt und wie diese in ihrem Alltag, ihren sozialen Beziehungen oder auf der Arbeit damit umgehen, dem galt für drei Jahre unser Forschungsinteresse an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Teilprojekt »Gouvernementalität« im Verbundprojekt »Das Bedrohungsszenario des ›islamistischen Terrorismus‹ aus den Perspektiven von Politik, Medien und muslimischen Communities« 1 rückten wir im Zeitraum von 2018 bis 2021 den Umgang muslimischer Communitys mit dem hegemonialen Sicherheitsdiskurs in den Mittelpunkt einer empirischen Untersuchung (vgl. ausführlich Attia u. a. 2021). Wir kehrten die Blickrichtung um, sodass im Zuge einer subjektorientierten und intersektional ausgerichteten Studie muslimische Stimmen und die ihnen zugrundeliegenden Erfahrungen und Ref lexionen Gehör fanden.
in: Ansgar Drücker, Philip Baron (Hg.): Antimuslimischer Rassismus und Muslimische Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft, IDA.
in: Attia/Popal (Hgrs.): BeDeutungen dekolonisieren. Spuren von (antimuslimischem) Rassismus, Münster.
in: Keskinkilic/Langer (Hrsg.): Fremdgemacht & Reorientiert.jüdisch-muslimische Verflechtungen, Berlin.
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Ozan Zakariya Keskinkilic über Cârstocea, Raul; Kovács, Éva (Hrsg.): Modern Antisemitisms in the Peripheries. Europe and its Colonies 1880-1945. Wien 2019, in: H- Soz-Kult 12.11.2020.... more
Ozan Zakariya Keskinkilic über Cârstocea, Raul; Kovács, Éva (Hrsg.): Modern Antisemitisms in the Peripheries. Europe and its Colonies 1880-1945. Wien 2019, in: H- Soz-Kult 12.11.2020.

https://www.connections.clio-online.net/publicationreview/id/reb-29376
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In ihrem Buch fragt die Judaistin Susannah Heschel nach der Rolle des Islams in der Herausbildung einer jüdischen Identität und will dem wissenschaftlichen Erbe jüdisch-deutscher Islamwissenschaftler des 19. und 20.Jahrhunderts Respekt... more
In ihrem Buch fragt die Judaistin Susannah Heschel nach der Rolle des Islams in der Herausbildung einer jüdischen Identität und will dem wissenschaftlichen Erbe jüdisch-deutscher Islamwissenschaftler des 19. und 20.Jahrhunderts Respekt zollen. Doch die romantische Erzählung eines etwas anderen Orientalismus hat auch ihre Tücken. Ozan Zakariya Keskinkilic hat das Buch für qantara.de rezensiert.
Link: https://de.qantara.de/inhalt/susannah-heschels-sachbuch-jüdischer-islam-ein-jüdischer-orientalismus
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Recent election results mark a major shift in post-war Germany. The AfD took 12,6 % of the vote and is the first far-right party to enter the Bundestag in six decades. The far-right populists warn against the “Islamization” of Germany and... more
Recent election results mark a major shift in post-war Germany. The AfD took 12,6 % of the vote and is the first far-right party to enter the Bundestag in six decades. The far-right populists warn against the “Islamization” of Germany and spread fear and hatred against immigrants, asylum seekers and People of Color. But also antisemitic tropes and conspiracy theories prove to be persistent within the AfD and beyond. Antisemitism and anti-Muslim racism go hand in hand. From the right to the center of society, the figure of the Jew and the Muslim operate as projection fields of fantasies and fears. It is no surprise that Edward W. Said found “a strange, secret sharer of Western antisemitism” in European Orientalism. Civil society and activist groups meet the challenge against antisemitism and anti-Muslim racism and fight strategies of “divide and rule”. The Salaam-Shalom-Initiative, founded in 2013 in Berlin-Neukölln, attracts strong media attention with demonstrations, panel discussions, lectures and workshops on antisemitism, anti-Muslim racism and inter-religious dialogue. The organization sets an example for a peaceful coexistence and challenges both stereotypical representations and narratives of Jewish-Muslim enmity in German society. The initiative gives marginalized narratives and communities a platform, raises its voice against antisemitism, anti-Muslim racism, sexism, homophobia and other social inequalities, and adds to the complex picture of Jewish-Muslim relations in Germany. In his presentation, Ozan Z. Keskinkilic, co-founder and board member of the Salaam-Shalom Initiative, looks back at four years of political interventions, controversial debates as well as political challenges and reflects on im/possibilities of Jewish-Muslim solidarity in Germany.
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