Dreimal reanimiert!: Wie Ex-Bundesliga-Profi Kracht den Herzinfarkt überlebte

Torsten Kracht wird als Präsident von Lok Leipzig weiter machen

Torsten Kracht wird als Präsident von Lok Leipzig weiter machen

Foto: PICTURE POINT
Von: ANDRÉ SCHMIDT

„Ich stand schon auf der Schwelle.“

Das sagt Torsten Kracht (56), Präsident von Lok Leipzig. Er erlitt vor gut einer Woche einen Herzinfarkt, musste dreimal reanimiert werden – und ist inzwischen glücklicherweise wieder wohlauf.

Erstmals redet er nun über die Minuten zwischen Leben und Tod.

„Ich hatte das Gefühl, dass da plötzlich eine 20 oder 30 Kilo schwere Platte bei dir vorn auf dem Brustkorb liegt“, erzählt der ehemalige Bundesliga-Profi (Bochum, Frankfurt, Stuttgart, Lok Leipzig). „Ich habe mich dann noch auf eine Faszienrolle gelegt, weil ich dachte, ich habe mir irgendwas im Rücken verklemmt. Aber es wurde nicht wirklich besser, ganz im Gegenteil.“

Kracht bei Schneetreiben in Klinik

Er griff noch selbst zum Hörer, um den Notarzt zu rufen, weckte seine Ehefrau Sabine. Der Notarzt legte ein EKG, stellte umgehend den Herzinfarkt fest, gab Medikamente. Kracht: „Man fragte mich noch, wie ich mich auf einer Skala von 1 bis 10 fühle. Ich sagte, sechs bis sieben. Das war das Letzte, woran ich mich erinnern konnte. Plötzlich machte es laut PIEP und ich war weg.“

Der Arzt holte ihn zurück. Auf schnellstem Weg gings ins Krankenhaus. Kracht: „Der Wagen ist schon ordentlich schnell in die Uni-Klinik, bei Schnee, der ist regelrecht gedriftet, das habe ich mitbekommen. Das war schon heftig.“

Mit bewegenden Worten gab Sabine Kracht ihrem Mann Kraft auf dem Weg zur Genesung

Mit bewegenden Worten gab Sabine Kracht ihrem Mann Kraft auf dem Weg zur Genesung

Foto: Instagram

In der Uni-Klinik wurde das fast komplett verschlossene Gefäß aufgedehnt und ein Stent eingesetzt. Kracht: „Da sind wir Gott sei Dank in Deutschland extrem weit, was unseren medizinischen Bereich betrifft. Es war ein Eingriff von knapp einer Stunde und danach geht es dir relativ zügig wieder gut. Ich hatte das Glück, dass alle schnell da waren, dass es nicht so lange gedauert hat und nicht so viel Herzgewebe abgestorben ist und ich keinen Sauerstoffmangel im Gehirn hatte.“

Alles ist am Ende gut ausgegangen.

„Ich habe mal kurz auf die andere Seite geguckt“, sagt er. „Ich glaube, gerade für meine Frau waren das Bilder, die kriegt sie nicht mehr aus dem Kopf. Ich selbst habe das berühmte grelle Licht nicht gesehen. Mir war nur etwas kalt, als ich wieder aufgewacht bin.“

Wie wird sich das Leben des Bau-Unternehmers und Lok-Präsidenten jetzt ändern? „Ich habe jetzt eine schöne Tablettenbox und muss natürlich auf ein paar Sachen achten“, sagt er. „Ich werde regelmäßig wieder mehr Sport treiben und gucke natürlich auch auf das Essen.“

Auch den Stress will er mindern. Jedoch Präsident von Lok Leipzig bleiben. Kracht: „Da muss sich keiner Sorgen machen. Das passt alles soweit.“

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