Wasch­mittel und Wasch­maschine So waschen die Profis

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Wasch­mittel und Wasch­maschine - So waschen die Profis

Saubere Sachen. Wer schonend wäscht, sorgt nicht nur für ein langes Leben der Textilien, sondern hilft auch der Umwelt. © Getty Images / Cris Cantón

Wie viele Wasch­mittel sind nötig? Pulver oder Flüssig­wasch­mittel? Was bringen Eco-Programme? Hier finden Sie Antworten zu den Themen Wasch­mittel und Wasch­maschine.

Alle Fragen im Überblick
Waschen auf Radtouren und Wanderungen

Wäsche waschen in Zeiten des Corona-Virus

Wie heiß muss ich zum Desinfizieren waschen?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt mit Stand 23. April 2021, dass keine Infos zur Über­lebens­dauer von Sars-CoV-2 auf Textilien oder in der Wasch­maschine vorlägen. Aber: Das Erbgut von Corona-Viren sei mit einer Fett­schicht umhüllt, so dass sie generell empfindlich auf fett­lösende Substanzen, wie Tenside in Wasch­mitteln, reagierten. „Im normalen Alltag können Personen in Privathaushalten ihre Wäsche wie gewohnt waschen“, so das BfR.

Kleidung, Bett­wäsche, Unter­wäsche, Hand­tücher, Wasch­lappen von Erkrankten sowie Textilien, die mit infektiösen Körperflüssig­keiten in Kontakt gekommen sind, sollten bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad Celsius in der Wasch­maschine mit einem Voll­wasch­mittel gewaschen und gründlich getrocknet werden.

Das Forum Waschen empfiehlt, hygie­nisch anspruchs­volle Wäsche bei 60 Grad zu waschen und dabei ein pulverförmiges Voll­wasch­mittel zu verwenden. Alternativ kann ein flüssiges Wasch­mittel mit zusätzlichem Fleckensalz (Bleich­mittel) zum Einsatz kommen. Außerdem ist auf die Wahl des Wasch­programms zu achten. Besonders geeignet sind „Intensiv“- oder „Hygiene“-Programme. Eco-Programme erreichen meist nicht die notwendigen 60 Gad. Kurz­programme laufen nicht lange genug, um eine hygie­nisch ausreichende Wirkung zu entfalten.

Und wenn die Wäsche nicht für 60 Grad geeignet ist?

Nicht jede Wäsche verträgt eine 60 Gad-Wäsche. Das gilt insbesondere auch für viele Corona-Schutz­masken aus Stoff. Eine von der Wasch­mittel­firma Henkel in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2010 zeigt, dass schon 40 Grad ausreichen, um die Viren abzu­töten – voraus­gesetzt, der Haupt­wasch­gang dauert mindestens eine Stunde und es wird ein bleichehaltiges Voll­wasch­mittel verwendet (International Journal of Hygiene and Environmental Health). Bei stark verschmutzter Wäsche könne zur Sicherheit die doppelte Menge Wasch­mittel einge­setzt werden, so die Henkel-Forscher.

Tipp: Mehr zum Thema Schutz­masken in unseren FAQ Corona – Ausbreitung, Gesundheit, Schutzmaßnahmen.

So wählen Sie das richtige Wasch­mittel

Wie viele verschiedene Wasch­mittel sind nötig?

Drei Wasch­mittel reichen:

1. Ein gutes Colorwaschmittel für Buntes.

2. Ein gutes Vollwaschmittel für Weißes und starke Verschmut­zungen.

3. Ein gutes Woll­wasch­mittel, das die Fasern von Wolle und Seide schont.

Wie unterscheiden sich Color-, Voll- und Woll­wasch­mittel voneinander?

Color­wasch­mittel sind die Spezialisten für Buntes. Sie können vor Farb­über­tragungen schützen und Farben und Textilien schonend sauber waschen. Für Weißes sind sie auf Dauer unge­eignet. Da ihnen Bleich­mittel fehlen, meist auch optische Aufheller, kann weiße Wäsche recht zügig vergrauen.

Voll­wasch­mittel­pulver mit Bleiche und optischen Aufhellern sind die Spezialisten für Weißes. Sie waschen besonders sauber, hellen auf und wirken kraft­voll gegen starke Verschmut­zungen und Flecken sowie gegen unangenehme Gerüche, die sich in den Textilien fest­gesetzt haben. Farben lassen sie aber zügiger verblassen als ein Color­wasch­mittel.

Woll­wasch­mittel sind die Spezialisten für Seide und Wolle. Sie enthalten im Gegen­satz zu Color- und Voll­wasch­mitteln meist keine Proteasen. Diese Enzyme sind auf eiweiß­haltige Verschmut­zungen spezialisiert, greifen deshalb auch die Proteine in tierischen Fasern an. Mit proteasehaltigen Mitteln gewaschen, wird Seide schnell unansehnlich, Wolle verfilzt.

Was bringen Spezial­wasch­mittel für schwarze und dunkle Textilien?

Schwarz­wasch­mittel sind Color- oder Fein­wasch­mittel mit der Auslobung speziell für dunkle Textilien. In unserem Waschmitteltest boten sie insgesamt keine Vorteile hinsicht­lich des Farbtoner­halts, der Textilschonung und Sauber­keit. Unser Fazit: Ein gutes Colorwaschmittel reicht.

Was bringen Fein­wasch­mittel?

Fein­wasch­mittel sind konzipiert für pflegeleichte Wäsche in den Schon­programmen mit reduzierter Beladung, auch für die Hand­wäsche. Sie sollen Fasern und Farben schonen, enthalten keine Bleiche und meist keine optischen Aufheller. Zur Faserschonung kommen oft vermehrt schaum­bildende Seifen zum Einsatz. In unserem Feinwaschmittel-Test boten sie aber insgesamt keine großen Vorteile. Ein gutes Colorwaschmittel lässt sich für alles Bunte und Schwarze verwenden, auch im schonenden Pflegeleicht­programm mit halber Beladung. Selbst für die schnelle Hand­wäsche im Wasch­becken reicht ein gutes Color­wasch­mittel völlig aus.

Was ist der Unterschied zwischen Fein­wasch­mittel und Woll­wasch­mittel?

Woll­wasch­mittel enthalten meist keine Proteasen. Einzelne Fein­wasch­mittel werden vom Anbieter aber ausdrück­lich als für Woll­wäsche geeignet ausgelobt.

Was bringen Sensitiv­wasch­mittel?

Bestimmte Konservierungs- und Duft­stoffe gelten als allergisierend. Sensitiv-Wasch­mittel werben oft damit, dass sie keine Duft-, Farb- und Konservierungs­stoffe enthalten. Sie sollen sich besonders für Personen mit Allergien oder empfindlicher Haut eignen.

Tipp. Wir haben vier Sensitiv-Flüssig­wasch­mittel in unserem Colorwaschmittel-Test geprüft. Außer ihrer Leistung haben wir untersucht, ob sie Hautrei­zungen besser vermeiden als die herkömm­lichen Pulver und Flüssig-Color­wasch­mittel im Test.

Waschen Pulver besser als Flüssig­wasch­mittel?

Das hängt davon ab, ob es sich um ein Colorwaschmittel oder um ein Vollwaschmittel handelt. Gute Colors gibt es in beiden Varianten. Pulver können aber weiße Enthärterspuren auf der Wäsche zurück­lassen. Flüssige enthalten zum Enthärten statt­dessen höhere Konzentrationen an Seifen und anderen Tensiden. Einst ein Problem für die Umwelt, belasten heute einge­setzte Tenside Klär­anlagen oft nur noch wenig.

Voll­wasch­mittel hingegen sollten am besten als Pulver gekauft werden. Die Flüssigen eignen sich weniger für Weißes. Grund: In flüssigen Produkten lässt sich kein Bleich­mittel einbinden, das besonders gut gegen farbige Flecken und Gerüche wirkt und die Wäsche aufhellt.

Was ist der Unterschied zwischen Gelkissen und anderen Flüssig­wasch­mitteln?

Caps, Discs und Pods sind in der Regel höher konzentriert als Flüssige aus der Flasche. Die in wasser­löslicher Folie portionierten Kissen kommen mit der Wäsche in die Trommel, da sie sich in der Wasch­mittel­schublade der Maschine nicht schnell genug auflösen.

Tipp: Gelkissen haben wir zuletzt im Jahr 2021 im Rahmen unseres Tests von Vollwaschmitteln geprüft. Die im Jahr 2019 im Test von Color­wasch­mitteln mitgeprüften Caps, Discs und Pods konnte nicht mit der Wasch­kraft guter Flüssig-Color­wasch­mittel mithalten.

Können von Gelkissen Gefahren für Klein­kinder ausgehen?

Früher standen die Gelkissen in der Kritik wegen der durch sie verursachten – zum Teil schweren – Vergiftungs­fälle. Klein­kinder finden die bunten Kissen attraktiv, beißen hinein und können sie zum Platzen bringen. Caps und Pods enthalten im Vergleich zu anderen Wasch­mitteln deutlich höhere Konzentrationen an Tensiden. Spritzt das Gel in den Rachen, können schon kleine Mengen Husten, Übel­keit und Erbrechen auslösen und in seltenen Fällen sogar die Lunge schädigen. EU-weit sind Anbieter inzwischen dazu verpflichtet, bestimmte Sicher­heits­anforderung zu erfüllen – etwa den Behälter so zu gestalten, dass er undurch­sichtig und für Kinder kaum zu öffnen ist.

Wasch­mittel und Verpackungs­größen

Ist Wasch­pulver aus großen Kartons besser als Pulver aus dem Kunst­stoff­beutel?

In unseren Tests waschen Pulver aus dem Beutel meist besser als Pulver aus großen Wasch­mittel­kartons mit mehreren Kilo Inhalt – auch wenn sie denselben Marken­namen tragen. XL-Pulver basieren oft auf anderen, für die Hersteller güns­tigeren Rezepturen. Das bedeutet, sie enthalten häufig weniger wirk­same Inhalts­stoffe und geringere Mengen an fett­lösenden Tensiden und schmutz­knackenden Enzymen als Tütenpulver. Die Tests zeigen aber auch: Mit leistungs­starken Rezepturen können auch XL-Pulver gute Test­ergeb­nisse erzielen.

Waschen teurere Wasch­mittel besser als billigere?

Nein. In den Tests kosten gute Pulver und Flüssige von Drogeriemarkt- und Handels­ketten oft nur 15 bis 19 Cent pro Wasch­ladung. Gute Marken­produkte dagegen etwa 27 Cent und mehr.

Schneiden Tütenpulver in der Umwelt­bilanz besser ab als Pulver in Groß­kartons?

Ein Vorteil der Kleinen: Wegen ihres Formats ist der Aufwand für Verpackung und Trans­port pro Wasch­ladung geringer als bei den Groß­paketen. Das spart unter anderem Müll. Allerdings gilt: Die Umwelt­bilanz der XL-Pulver hat sich im Lauf der Jahr­zehnte verbessert. Früher mussten sie zwei- bis dreimal höher dosiert werden. Heute ist die für eine Wäsche erforderliche Wasch­mittel­menge in Gramm bei den meisten Pulvern ähnlich nied­rig – egal in welcher Verpackung sie stecken.

Waschen auf Radtouren und Wanderungen

Wie klappt die schnelle Wäsche in abge­legenen Gegenden?

Wer mit Fahr­rad, Zelt oder Ruck­sack unterwegs ist, braucht selbst in abge­legenen Gegenden nicht aufs Waschen zu verzichten. Eine Plastiktüte, Wasser und ein wenig Reise­wasch­mittel genügen. Einfach in der Tüte etwas Wasch­lauge anmischen, Klamotten dazu­geben, verschließen, gut durch­walken und schütteln. Das Spül­wasser abgießen, aufheben und später entsorgen. Anschließend mit frischem Wasser abermals spülen. Wäsche auf einer mitgebrachten Leine zum Trocknen aufhängen − zur Not tuts ein Ast.

Tipp. Wer es etwas komfort­abler mag: Fürs kurze Durch­waschen eignet sich eine Falt­schüssel. Die gibt es zum Beispiel im Outdoor­laden.

Farben erhalten, Verfärbungen rück­gängig machen

Kann ich Color­wasch­mittel auch für weiße Wäsche verwenden?

Für Weißes sind Colorwaschmittel auf Dauer nicht zu empfehlen. Weiße Textilien können zügig vergrauen. Color­wasch­mittel enthalten keine Bleich­mittel und meist auch keine optischen Aufheller. In diesem Zusammen­hang punkten vor allem die pulverförmigen Vollwaschmittel.

Welche Wasch­mittel schonen Farben am besten?

Grund­sätzlich gilt: Jedes Wasch­mittel lässt Farben auf Dauer blasser aussehen. Das macht die Chemie, die darin steckt. Colorwaschmittel aber schützen vor Farb­über­tragungen und schonen Farben besser als Vollwaschmittel, die Bleiche und optische Aufheller enthalten.

Wie wasche ich farbige Hand­tücher?

Das kommt darauf an, was wichtiger ist: die Hygiene oder die schönen Farben (siehe Frage darüber). Ein Color­wasch­mittel wirkt weniger gegen Keime, schützt aber Farben besser. Ein Voll­wasch­mittel hingegen greift Farben mehr an, wirkt mit seiner Bleiche aber auch gegen Keime und Gerüche und wäscht Flecken besser heraus. Das ist hygie­nischer. Günstig sind farb­echte Hand­tücher.

Wie wird vergraute Weiß­wäsche wieder weiß?

Haben sich Schmutz­partikel in der Wäsche fest­gesetzt, ist es kaum möglich, das Vergraute wieder weiß zu bekommen. Zitrone und Back­pulver, wie häufig in Internetforen empfohlen, helfen hier nicht weiter – das zeigen unsere Unter­suchungen (Was gegen den Grauschleier hilft).

Sogenannte Wäsche-weiß-Tücher können kurz­zeitig helfen. Ihre optischen Aufheller legen sich während des Waschens auf die Textilien, bleiben dort haften und erzeugen ein besonders strahlendes Weiß. Sie lösen aber nicht das Grund­problem. Der Schmutz bleibt in den Fasern und bricht irgend­wann wieder durch die optischen Aufheller.

Am besten lässt sich der Vergrauung mit einem guten Vollwaschmittelpulver vorbeugen. Es enthält bereits optische Aufheller, löst den Schmutz aus den Fasern und verhindert zugleich wirk­sam, dass sich der gelöste Dreck wieder auf die Fasern absetzt und sie vergraut. Statt­dessen fließt der Dreck mit dem Spül­wasser in den Abfluss.

Wie lassen sich Verfärbungen wieder rück­gängig machen?

Spezielle Entfärber können helfen, wenn etwa eine bunte Socke die weiße Wäsche getönt hat. Am besten die verfärbte Wäsche nach Anleitung einweichen und anschließend in der Maschine mit Voll­wasch­mittel waschen.

Warum vergilbt Wäsche?

Meist entstehen Vergilbungen, wenn weiße Wäsche länger unbe­nutzt im Schrank lagert. Organische Substanzen wie Lebens­mittel­flecken altern und färben sich mit der Zeit gelb­lich. Mehr­maliges Waschen bei 60 Grad mit einem guten Voll­wasch­mittel lässt die Vergilbung in der Regel verschwinden. Pflege­etiketten in den Textilien beachten. Sie empfehlen Wasch­temperaturen und -programme.

Flecken erfolg­reich entfernen

Wie gut entfernen Color­wasch­mittel Flecken?

Color­wasch­mittel sind keine Spezialisten für Flecken aller Art, sie enthalten keine Bleich­mittel. Die sind wichtig, um zum Beispiel Spritzer von Rotwein oder auch dunklen Säften zu entfernen. Viele der zuletzt geprüften Colorwaschmittel beseitigen Flecken bei 40 Grad aber insgesamt gut. Das zeugt von leistungs­starken Kombinationen an fett­lösenden Tensiden und schmutz­knackenden Enzymen. Die besseren Fleck­entferner sind allerdings gute Vollwaschmittelpulver.

Wir wirk­sam sind Universalfleck­entferner?

Universalfleck­entferner gibt es als Pulver, Gel, Spray und Flüssigseife. Sie sollen Kleckse, Flecken und andere Verschmut­zungen erfolg­reich entfernen. Im Fleckentferner-Test gelingt dies nur wenigen gut. Das zum Vergleich wie ein Fleckensalz einge­setzte gute Vollwaschmittelpulver wirkt besser als jedes andere geprüfte Mittel, bleicht aber kräftig. Das ist gut gegen Schmutz, aber schlecht für Farben (siehe Frage weiter oben). Wer oft aus Buntem Flecken entfernen muss und sich den Farb­frust ersparen will, reinigt mit einem guten Flecken­spray schonender.

Sind Ultra­schall-Fleck­entferner­stifte empfehlens­wert?

Statt mit Chemie bekämpfen Fleck­entferner­stifte den Wäsche­schmutz mit Ultra­schall. Im Fleckentferner-Test hat die Stiftung Warentest auch drei Ultra­schall­stifte geprüft. Die Stifte sind dafür gedacht, kleine Schmutz­stellen auf der Kleidung zu behandeln. Das Ergebnis: Wir können die Ultra­schall­stifte zur Fleck­entfernung nicht empfehlen. Ein Color­wasch­mittel allein erzielte meist ähnliche, teils sogar bessere Ergeb­nisse. Schlimmer noch: Vor allem auf Baumwolle scheinen die Stifte den von ihnen gelösten Schmutz zum Teil wieder in die Fasern einge­arbeitet und dadurch manche Flecken verschlimmert zu haben. Fazit: Die Ausgabe für die Stifte kann man sich sparen.

Wie entferne ich Flecken am besten?

Wenn Rotwein auf die Bluse oder Espresso auf die Tisch­decke kleckert, heißt es: Schnell reagieren! Denn frische Flecken lassen sich wesentlich leichter entfernen als getrock­nete. Dann reicht auch ein Haus­mittel oft aus. Die Stiftung Warentest hat vier Haus­mittel flüssige Hand­seife, Salz, Natron, Zitrone auf Baumwolle ausprobiert und an klassischen Alltags­flecken geprüft: Espresso, Gras, Pesto und Rotwein.

Tatsäch­lich erweist sich flüssige Hand­seife als wirk­samer Fleck­entferner. Damit vorbehandelt, sind die frischen Rotwein- und Grasflecken nach der Wäsche fast voll­ständig verschwunden. Gegen Espresso und Pesto wirkt die Seife zwar weniger kräftig, aber allemal besser als Colorwaschmittel allein.

Auch die häusliche Konkurrenz hilft bei diesen Flecken nur wenig. Die mit Salz, Zitrone und Natron vorbehandelten Flecken waren nach dem Waschen noch deutlich sicht­bar. Weitere Tipps zur Flecken­entfernung finden Sie im Fleckentferner-Test.

Wasch­mittel richtig dosieren

Stimmen die Dosierungs­angaben der Wasch­mittel­anbieter?

Im Test wird immer nach Herstel­ler­angaben dosiert. Die Ergeb­nisse zeigen: Gute Mittel bekommen Schmutz­wäsche mit der empfohlenen Dosis sauber. Grund­sätzlich gilt: Wird zu groß­zügig dosiert, leiden Umwelt und Geldbeutel. Zu wenig wäscht nicht richtig sauber. Es empfiehlt sich auf die Anbieter­angaben zu achten, die auf der Verpackung stehen.

Wie dosiere ich Wasch­mittel richtig?

Die Dosierung richtet sich nach drei Dingen: Wie voll ist die Trommel, wie schmutzig ist die Wäsche und wie hart das Leitungs­wasser? Die richtige Menge steht auf der Verpackung, meist unterteilt in drei Kategorien: leicht, normal und stark verschmutzte Sachen.

Leicht verschmutzt bedeutet: keine Flecke, verschwitzt, kurz benutzt.

Normal umfasst sicht­baren Schmutz, wenige leichte Flecke, Bett­wäsche und Hand­tücher einer Woche.

Stark verschmutzt entspricht vielen, auch hartnä­ckigen Flecken wie Gras und Erde sowie Berufs­kleidung, Küchen­hand­tücher und Putzlappen.
Die Wasser­härte nennt das örtliche Wasser­werk. Achtung: Die Dosierung kann sich bei jedem Wasch­mittel wegen einer neuen Rezeptur oder abhängig von der Trommelgröße ändern.

Woher bekomme ich eine Dosier­hilfe?

Flüssig­wasch­mittel lassen sich häufig mit der Verschluss­kappe der Flasche dosieren. In Pulver-Packungen fehlen Dosier­hilfen in der Regel. Das spart Müll. Bei den Anbietern lassen sich aber Mess­becher und Dosierkugeln kostenlos bestellen, online oder über eine Hotline.

Tipp. In manchen dm-Filialen gibt es an der Kasse gratis einen 60-Milliliter-Becher, der sich an dem Vorbild orientiert, das die unabhängige Initiative Forum Waschen für besonders einfaches, nach­haltiges Dosieren erarbeitet hat.

Spare ich bei Maschinen mit Mengen­automatik bei halber Beladung auch die Hälfte an Wasch­mittel?

Selbst­dosierende Waschmaschinen sind mit Tanks ausgestattet, in die sich ein Flüssig­wasch­mittel einfüllen lässt. Die Hersteller verraten nicht, wie sie Wasch­mittel dosieren. Die Menge hängt aber auch vom Material der Wäsche und der Wasser­menge ab. Einige Hersteller bieten dafür sogar eigene Wasch­mittel an. In einer Stich­probe testeten wir, wie gut das 2-Phasen-Produkt eines Herstel­lers wäscht. Im Test schnitt das doppelt so teure Mittel jedoch schlechter ab als ein herkömm­liches Produkt. Neuere Geräte verfügen über einen Beladungs­sensor, der in der Trommel der Geräte über die benötigte Wasch­mittel­menge informieren soll.

Enthärter zum Wasch­mittel oder nicht

Soll ich bei hartem Wasser Enthärter zum Wasch­mittel geben?

Moderne Wasch­mittel enthalten genügend Enthärter, wenn sie korrekt nach Anbieter­angaben dosiert werden. Die Wasch­mittel­menge hängt nicht nur von der Wasser­härte ab, sondern auch von der Trommelgröße und der Verschmut­zung der Wäsche. Je dreckiger die Textilien, desto mehr Wasch­mittel kommt in die Maschine. Bei sehr kalkhaltigem Wasser steigt die Dosis weiter: Wer fleckige Berufs­kleidung mit hartem statt weichem Wasser waschen muss, braucht zusätzlich 40 bis 50 Milliliter Kompakt­pulver.

Mit der höheren Menge gelangen aber auch mehr Bleich­mittel, Enzyme, optische Aufheller und Füll­stoffe ins Abwasser. Vermeid­bar wäre das zum Beispiel mit Wasch­mitteln nach dem Baukastenprinzip: ein Basis­wasch­mittel, das je nach Bedarf mit Bleich­mittel und Enthärter ergänzt wird. Dies ist zwar umwelt­schonender, aber nicht unbe­dingt billiger.

Wie verhindere ich weiße Rück­stände auf der Wäsche nach dem Waschen?

Weiße Spuren kommen meist von Wasser­enthärtern im Wasch­pulver, den Zeoli­then. Sie sollten mit dem Spül­wasser im Abfluss landen. Das klappt nicht immer. Solche Flecken und Streifen lassen sich nach dem Trocknen ausbürsten, abklopfen oder feucht abwischen. Um sie zu vermeiden, kann es auch helfen, die Trommel weniger voll­zuladen, das Pulver nach Anbieter­angaben zu dosieren oder die Wäsche extra zu spülen. Dunkle Teile am besten auf links waschen. Auch eine Lösung: flüssige Wasch­mittel zu wählen. Die enthalten keine festen Enthärter.

Pfle­gehin­weise beim Waschen

Was bedeutet das durch­gekreuzte Dreieck in den Pflegekenn­zeichen?

Das durch­gekreuzte Dreieck steht grund­sätzlich für „nicht bleichen“ - ohne Ausnahme. Es spielt keine Rolle, ob die Bleiche aus Fleck­entfernern oder Voll­wasch­mitteln stammt. Aus hygie­nischen Gründen ist es aber sinn­voll, weiße Bett­wäsche aus Baumwolle sowie Geschirr­hand­tücher und dergleichen mit Voll­wasch­mittel­pulver zu waschen. Auch um ein früh­zeitiges Vergrauen der weißen Textilien zu verhindern. Was die Symbole auf den Etiketten bedeuten, erklärt unsere Meldung zum Thema Textilienpflege.

Wie soll Wäsche am besten sortiert werden?

Hell, dunkel, weiß – oft reicht diese Einteilung aus. Sehr stark Verschmutztes wie mit Öl befleckte Berufs­kleidung am besten separat waschen. Ebenso neue, nicht wasch­echte Textilien oder sie nur mit gleich­farbiger Wäsche in die Maschine stecken. Achten Sie auf die Pflegekenn­zeichen an den Textilien: Sie empfehlen Wasch­temperaturen und -programme.

Wann ist die Trommel voll?

Klar ist: Nur voll beladen wäscht die Maschine ökonomisch. Wobei die optimale Füll­menge vom Programm abhängt. Wie viel das bei welchem Wasch­gang ist, steht in der Anleitung. Um ein Gefühl für die richtige Wasch­menge zu bekommen, hilft es, einmal eine Ladung Trocken­wäsche zu wiegen. Ist ein 10-Liter-Eimer locker gefüllt, sind das etwa 2,5 Kilogramm Schmutz­wäsche. Maximal beladen ist die Wasch­maschine, wenn die Wäsche mit etwas Druck in die Trommel passt.

Wie lassen sich Knitterfalten und helle Abrieb­streifen vermeiden?

Textilien knittern in einem Schon­programm mit geringer Beladung weniger als in einem Bunt­programm mit prall gefüllter Trommel. Auf dunklen Sachen kommen Streifen nicht nur von Pulver­ablagerungen. Bei starker mecha­nischer Bean­spruchung in der Trommel wird manchmal schlicht die Farbe abge­rieben. Es hilft, die Textilien auf links zu waschen, ein Schon­wasch­gang einzustellen und weniger zu schleudern.

In T-Shirts entdecke ich immer mal kleine Löcher. Wo kommen die her?

Beim Waschen können Nieten und unver­schlossene Reiß­verschlüsse anderer Textilien Löcher in T-Shirts reißen. Die Löcher können aber auch durch Material­fehler oder kleinere Trageschäden entstehen, die durch die mecha­nische Belastung beim Waschen erst sicht­bar werden.

Umwelt­schonend waschen

Was belastet beim Wäsche­waschen die Umwelt am meisten? Die Produktion der Maschine, der Wasch­mittel­verbrauch oder der verbrauchte Strom?

Wir haben für den gesamten Wasch­prozess eine Lebens­zyklus-Analyse (sogenannte Ökobilanz) erstellt. Darin wird umfassend berück­sichtigt, was Umwelt und menschliche Gesundheit beein­trächtigt: Vom Rohstoff­verbrauch und den Herstellungs­prozessen für die Maschine über den Betrieb mit Wasser, Strom und Wasch­mittel bis hin zur Entsorgung. Das Ergebnis unserer Berechnungen zeigt: Keiner dieser Haupt­faktoren ragt hervor. Alle drei beein­flussen die Ökobilanz in ähnlicher Größen­ordnung.

Wasch­maschine. Ihre Produktion verschlingt Rohstoffe und Energie und verursacht – bei 15-jähriger Lebens­dauer und 300 Wäschen pro Jahr – umge­rechnet pro Wasch­gang ein knappes Drittel der gesamten Umwelt­belastung.

Tipp: Geht Ihre Wasch­maschine kaputt, lohnt sich die Reparatur aus ökologischer Sicht fast immer. Ein guter Reparatur­service ist also wichtig. Bei Neukauf sollten Sie ein Gerät mit dem Urteil sehr gut in unserer Dauer­prüfung wählen.

Energie. Der Strom­verbrauch verursacht im Schnitt ein weiteres knappes Drittel der Umwelt­belastung durchs Waschen, zum Beispiel wegen der Emissionen von Kohle­kraft­werken.

Tipp: Beim Maschinenkauf auf gute Umwelt­eigenschaften achten! Auch bei alten Geräten lässt sich sparen: Abge­sehen von Schon­programmen die Trommel – ohne Gewalt – voll­stopfen und die Temperatur möglichst nied­rig wählen.

Wasch­mittel. Sie sind der dritte dicke Posten in der Ökobilanz. Die Chemikalien werden aufwendig produziert und belasten am Ende das Abwasser. Die Verpackung ist dagegen relativ unbe­deutend, erst recht wenn der Kunde zu Pulvern in Folien­verpackungen greift.

Tipp: Nicht über­dosieren. Nutzen Sie vor allem Color- oder Fein­wasch­mittel. Ihre Rezepturen sind relativ umwelt­schonend und strapazieren Fasern und Farben der Textilien weniger als bleich­mittel­haltige Voll­wasch­mittel­pulver. Halten Wäsche­stücke länger, werden also nicht so schnell ersetzt, ist das ein weiterer Gewinn für die Umwelt.

Ist ein Warm­wasser­anschluss für eine Wasch­maschine sinn­voll?

Die Idee ist bestechend: Die Wasch­maschine heizt das Wasser nicht selbst auf, sondern bedient sich am Warm­wasser­anschluss des Hauses. Das soll Strom­kosten senken. Denn tatsäch­lich brauchen Wasch­maschinen zum Aufheizen des Wassers besonders viel Energie. Doch nur wenige Maschinen lassen sich direkt ans Warm­wasser­netz anschließen, meist muss eine Steuer­einheit vorgeschaltet werden, die die Temperatur regelt.

Vor einigen Jahren haben wir Maschinen mitgetestet, die ohne Vorschalt­gerät auskommen. Ergebnis: Ein Warm­wasser­anschluss lohnt sich nur, wenn der Strom fürs Erhitzen effizient erzeugt wird, etwa über eine Wärmepumpe oder mit Solarkollektoren. Außerdem sollten die Zuleitungen kurz und gut isoliert sein: Je länger das warme Wasser trans­portiert werden muss, desto ineffizienter.

Die richtige Wasch­temperatur

Wird die Wäsche auch bei nied­rigen Wasch­temperaturen sauber?

Wenn es sich um wenig verschmutzte Kleidung handelt, kann auch ein Wasch­gang bei 20 oder 30 Grad Celsius ausreichen. Der sogenannte Sinnersche Kreis besagt, dass beim Waschen die Faktoren Zeit, Temperatur, Mechanik und Chemie voneinander abhängen. Sinkt einer der genannten Para­meter, muss mindestens ein anderer steigen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Um den erwünschten Reinigungs­effekt mit nied­rigen Temperaturen zu erzielen, sollten Programme entsprechend länger waschen.

Auch Eco-Programme funk­tionieren nach diesem Prinzip. Bei stark verschmutzter Wäsche helfen nied­rige Temperaturen hingegen kaum weiter. Bleiche, die sowohl gegen Flecken als auch gegen Keime wirkt, braucht eine Mindest­temperatur, um zu wirken. Die liegt ungefähr bei 50 Grad.

Stimmt es, dass einige Maschinen die Wasch­temperatur von 60 Grad nicht oder nur kurz erreichen?

Es gibt leider keine für die Anbieter bindende Vorschrift, die besagt, dass ein 60-Grad-Programm auch 60 Grad erreichen muss. Trotzdem fordern wir für eine gute Bewertung in diesem Prüf­punkt, dass mindestens 55 Grad in der Wäsche erreicht werden müssen.

Tipp: Gute Geräte finden Sie in den Waschmaschinen-Tests der Stiftung Warentest.

Wann braucht meine Wäsche eine Vorwäsche?

Für normale Verschmut­zungen ist in der Regel keine Vorwäsche nötig. Unsere Tests zeigen: Selbst im Eco-40-60-Programm, in dem manche Hersteller das Wasser auf gerade mal 27 Grad aufheizen, wird Wäsche meist sauber. Moderne Wasch­mittel und längere Programm­lauf­zeiten gleichen die nied­rigere Temperatur aus. Anders verhält es sich bei sehr stark verschmutzter Wäsche wie Berufs­kleidung. Hier kann die längere Einwirk­zeit helfen, hartnä­ckige Flecken zu entfernen.

Tipp: Waschen Sie besonders Öl- oder fett­verschmierte Teile immer separat. So verhindern Sie, dass andere Wäsche­stücke etwas von dem Öl- oder Fett­film abbe­kommen.

Wäsche waschen und Hygiene

Meine Wasch­maschine stinkt, auch die Wäsche riecht unangenehm. Was kann ich tun?

Ein übler Geruch kann verschiedene Ursachen haben: dauer­haft nied­rige Wasch­temperaturen, kurzes Wasch­programm, falsches oder zu wenig Wasch­mittel. Oder in der Wasch­maschine bleibt Wasser zurück. Vermehren sich dort Bakterien über­mäßig, bildet sich mit der Zeit ein Biofilm, dessen intensiver Geruch sich auch auf die Wäsche über­tragen kann.

Um dem vorzubeugen, sollten Sie regel­mäßig – mindestens einmal pro Monat – bei höherer Temperatur (ab 60°C) waschen – am besten mit einem Vollwaschmittelpulver. Nach jeder Wäsche die Waschmaschine austrocknen lassen, indem Sie die Gerätetür und das Wasch­mittel­dosierfach öffnen. Das Fach am besten regel­mäßig mit einem feuchten Lappen auswischen. Es lässt sich auch heraus­ziehen und unter den Wasser­hahn halten. Die kleinen engen Stellen sind gut mit einer Zahnbürste sauber­zubekommen.

Was ist zu tun, wenn Sport­shirts nach der Wäsche mit Color­wasch­mittel noch unangenehm riechen?

Bevor unangenehm riechende Wäsche im Müll landet, hilft es zur Not, sie mit bleichhaltigem Voll­wasch­mittel zu waschen. Auch Gerüche in der Maschine verschwinden häufig nach einer 60-Grad-Wäsche mit Vollwaschmittelpulver (siehe vorhergehende Frage).

Verschwitztes sollte nicht feucht über mehrere Stunden und Tage hinweg in der Sport­tasche oder im Wäschekorb liegen bleiben. Am besten trocknen, bevor es zur Dreck­wäsche kommt oder sofort waschen.

Auch Temperatur hilft: je höher die Wasch­temperatur, desto effektiver die Wirkung. Die meisten Sport­kleidungs­stücke erlauben allerdings nur eine Temperatur von 30 bis 40 Grad Celsius.

Ist das Eco-Programm auch für Menschen mit anste­ckenden Krankheiten geeignet?

Bei der Wasser­temperatur im Eco-40-60-Programm sind die Unterschiede groß: Einige Maschinen erreichen gerade mal 27 Grad Celsius, Temperaturen um 30 oder 40 Grad sind keine Seltenheit. Die Maschinen gleichen die fehlende Hitze aus, indem sie deutlich länger laufen. Selbst Flecken von Blut, Haut­fett, Kakao, Öl oder Rotwein lassen sich so entfernen.

Anders sieht es aus, wenn mit der relativ hohen Temperatur von 60 Grad Celsius Keime abge­tötet werden sollen. Menschen mit Pilz­erkrankungen oder Durch­fall­infekten sollten ihre Wäsche im normalen 60-Grad-Programm waschen. Wissenschaftliche Studien legen nahe, dass ab 55 Grad Celsius die meisten Keime absterben.

Wäsche waschen – Fach­begriffe verstehen

Was ist ein„chemisch-mecha­nischer Aquastop“?

Der chemisch-mecha­nische Aquastop schützt vor Wasser­schäden bei kaputtem Zulauf­schlauch (geplatzt oder Haarrisse). Das austretende Wasser sammelt sich im zweiten Schlauch (der den Zulauf­schlauch ummantelt) und kommt mit einer chemischen Substanz in Kontakt, die sich ausdehnt und dadurch ein Ventil am Wasser­hahn schließt.

Bei einem elektrischen Aquastop wird das Ventil im zweiten Schlauch am Wasser­hahn elektrisch gesteuert und kann so auch geschlossen werden, wenn es andere Probleme in der Maschine gibt, wie z.B. Undichtig­keiten am Laugenbehälter oder bei innenliegenden Schläuchen. Zum Schutz vor geplatzten Zulauf­schläuchen sind beide Systeme geeignet.

Miele wirbt mit seiner „Schontrommel“ – was ist das und was bringt das?

Leider gibt es bisher keine stan­dardisierten Prüfungen zu der ausgelobten Wäscheschonung durch spezielles Design der Wäschetrommel sprich Schontrommel. Mangels normierter Prüf­verfahren hat die Stiftung Warentest probehalber einige Tests durch­geführt. Die Unter­suchungen lassen keine Bewertung zu, es hapert vor allem an der Repro­duzier­barkeit der Prüf­ergeb­nisse.

Die wichtigsten Hinweise zum Wasch­maschinenkauf

Waschen teurere Maschinen besser als güns­tige − und halten sie länger?

Insgesamt waschen die von uns in den letzten Jahren getesteten Maschinen erfreulich gut. Einen eindeutigen Zusammen­hang zwischen Verkaufs­preis und Qualität haben wir nicht gefunden: Nicht jede teure Maschine wäscht auto­matisch gut und ist lange halt­bar. Auch Maschinen von Traditions­herstel­lern sind im Dauer­test vereinzelt ausgefallen. Dennoch hat Qualität ihren Preis: Im aktuellen Test bestanden nur Maschinen über 490 Euro den Dauer­test fehler­los.

Tipp: In den Waschmaschinen-Tests der Stiftung Warentest gibt es die Antworten auf Ihre Fragen: Wie hoch sind Wasser­verbrauch, Betriebs­kosten, Strom­verbrauch? Welche Maschine schleudert besonders gut? Welche über­steht die Dauer­prüfung besonders gut und ist leicht zu hand­haben?

Was ist der Unterschied zwischen Top- und Frontladern?

Top­lader − also Maschinen, die von oben beladen werden − sind mit etwa 40 Zenti­metern Breite meist wesentlich schmaler als Frontlader mit etwa 60 Zenti­metern. Sie passen daher besonders gut in kleine Bäder. Zudem kann es bei Rücken­problemen eine Erleichterung sein, die Wäsche von oben einfüllen und entnehmen zu können.

2016 haben wir Front- und Top­lader gegen­einander antreten lassen. Das Ergebnis: Die Frontlader schafften zwar etwas bessere Wasch­ergeb­nisse. Insgesamt über­zeugten aber fast alle getesteten Top­lader. Besonderes Plus: Alle Top­lader schleudern gut, obwohl sie nur mit 1200 Umdrehungen pro Minute arbeiten – deutlich weniger als die getesteten Frontlader mit 1600 Umdrehungen. Die Programme der Platz­sparer liefen außerdem zum Teil deutlich schneller als die der Konkurrenz. Den Dauer­test, der zehn Jahre Nutzung nach­stellt, über­standen beide Bauarten ähnlich gut.

Top­lader sind daher eine Alternative für Ungeduldige, Singles, kleine Familien und Bewohner kleiner, enger Bäder.

Gibt es „No-Name“-Maschinen aus dem Hause bekannter Marken­hersteller?

Anders als bei Keksen oder Limonade gibt es bei Wasch­maschinen kaum „No-Name“-Produkte. Gelegentlich gibt es in Bau- oder Abholmärkten preis­werte Angebote. Diese Maschinen stammen aber meist von eigen­ständigen Marken. Der Stiftung Warentest ist aus den letzten Jahren kein Fall bekannt, in dem sich ein Marken­produkt aus dem höheren Preissegment ohne Label in den Verkaufs­raum geschlichen hätte.

Einige Hersteller verfolgen eine Mehr­marken­strategie. Die BSH Hausgeräte GmbH etwa bietet Wasch­maschinen unter den Marken Bosch, Siemens und Constructa an, die zum Teil in unterschiedlichen Preissegmenten mit unterschiedlichen Ausstattungs­merkmalen angeboten werden.

Sollte ich eine Maschine der höchsten Energieeffizienz­klasse kaufen?

Seit März 2021 gelten neue Energielabel für Wasch­maschinen. Die bisher energiesparendsten Geräte mit A+++ sind meist abge­stiegen in die neuen Kategorien B oder C. Natürlich hat sich damit nicht plötzlich die Energieeffizienz der Wasch­maschine verschlechtert. Die EU hat lediglich ihre Kriterien verschärft – und zwar so, dass es bisher nur wenige Geräte in die neue A-Klasse schaffen. So möchte die EU den Herstel­lern Druck machen. Die Herab­stufung soll sie „ermuntern“, die Energieeffizienz ihrer Geräte weiter zu verbessern. Einfach umrechnen nach dem Motto „Aus A+++ wird immer B“ lassen sich die Labels nicht, die Mess­kriterien haben sich insgesamt verändert.

Was bringt das Eco-Programm?

Nach einer Studie der Universität Bonn nutzen die Deutschen das Eco-Programm ohnehin nur für rund jeden sechsten Wasch­gang. Es ist besonders effektiv bei großen Trommeln: Je höher die Beladung, desto geringer ist rechnerisch der Verbrauch. Eine voll beladene Maschine senkt also ebenfalls die Kosten für Wasser und Strom. Unsere Tests haben gezeigt, dass kaum gefüllte Trommeln pro Kilogramm bis zu doppelt so viel Strom und Wasser verbrauchen wie voll beladene. Nutzer sollten daher darauf achten, je nach Programm ausreichend viel Wäsche pro Wasch­gang einzufüllen. Der Unterschied zwischen A und B spielt dabei eine geringere Rolle.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 07.11.2023 um 10:39 Uhr
    Umweltauswirkungen von Eco-Waschmitteln

    @rmeissn: Wir haben bis jetzt keine spezielle Untersuchung von Eco-Waschmitteln durchgeführt, in der wir die Aussagen mit Blick auf die Umweltauswirkung der Produkte hin überprüft haben. Im aktuellen Test der Colorwaschmittel waren einzelne Öko-Produkte dabei, die bei den Umwelteigenschaften eine sehr gute bzw. gute Bewertung erhalten haben. Ob dies für alle Eco-Produkte gilt, können wir pauschal nicht sagen und nehmen Ihre diesbezügliche Nachfrage als Testwunsch gerne auf.

  • rmeissn am 16.10.2023 um 16:43 Uhr
    Umweltauswirkungen Eco-Waschmittel

    Mich würde interessieren, wie gut Eco-Waschmittel bzgl. Umweltauswirkungen abschneiden bzw. wie die Aussagen der Hersteller im Vergleich zu konventionellen Waschmitteln einzuordnen sind. Beispielsweise: ist die Abbaubarkeit von enthaltenen Stoffen wirklich (viel) besser als bei konventionellen Waschmitteln? Inwiefern bringt der Verzicht bzw. Austausch versch. Stoffe (bspw. Stoffe zur Enthärtung) der Umwelt etwas? Derart ausgetauschte Stoffe müssen letztlich auch hergestellt und in der Umwelt abgebaut werden.
    Aussagen zur besseren Umweltverträglichkeit lese ich zwar auf verschiedenen Webseiten bzw. auf den Produkten, kann diese aber nicht einschätzen.
    PS: Die Tests zu Produkten von Frosch und Sodosan habe ich gesehen. Die Bewertungen liegen mit rund 1,5-2,2 (für alle Mittel) aber nicht weit auseinander. Eine detailliertere bzw. sprachliche Einordnung der verschiedenen Versprechen würde mich sehr freuen.

  • Famino am 09.10.2023 um 11:21 Uhr
    Wann kommt endlich ein Test über Wollwaschmittel?

    Sie schreiben in diesem Artikel:
    "Drei Wasch­mittel reichen:
    1. Ein gutes Colorwaschmittel für Buntes.
    2. Ein gutes Vollwaschmittel für Weißes und starke Verschmut­zungen.
    3. Ein gutes Woll­wasch­mittel, das die Fasern von Wolle und Seide schont.
    In den letzten Jahren sind einige Test über Voll- und Colorwaschmittel sind erschienen.
    Aber immer noch kein Wollwaschmitteltest.
    Dabei nimmt die Verwendung von Kleidung aus Wolle zu, besonders im Freizeit- und Sportsegment. Fast jeder Anbieter dieser Textilien verkauft zudem gerne teure Wollpflegeprodukte zu seinen Artikeln, die Eignung jedoch bleibt für den Verbraucher im Dunkeln.
    Dazu kommt, dass Kleidung aus (Merino-)Wolle oder Seide zumeist hochpreisig ist, sodass Fehlbehandlung besonders teuer und ärgerlich wird.
    Daher (erneut) die Bitte an die SW: ein Test über Wollwaschmittel muss her!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 06.09.2023 um 09:09 Uhr
    Abhilfe bei stinkender Wäsche

    @Modimader: Es gibt viele Gründe, warum die Wäsche einen unangenehmen Geruch nach dem Waschen annimmt: niedrige Waschtemperatur, kurzes Waschprogramm, falsches oder zu wenig Waschmittel, nicht vollständig getrocknet.
    Wenn die Wäsche übel riecht, kann das auch an der Waschmaschine liegen. Darin bleibt Wasser zurück, in dem sich Bakterien vermehren können und mit der Zeit ein geruchsintensiver Biofilm entsteht. Deshalb sollte die Maschine möglichst einmal im Monat bei 60 Grad und mit einem Vollwaschmittel laufen, danach das Waschmittelfach säubern. Wichtig auch: Tür und Waschmittelkammer offen stehen lassen, damit die Restfeuchtigkeit aus der Waschmaschine entweichen kann.
    Die Ursache kann auch darin bestehen, dass die Textilien lagen lange feucht in Sporttasche oder Wäschekorb liegen. Durchgeschwitzte Kleidung müffelt, weil Geruch hartnäckig und lange an den Fasern haftet.
    Unser Tipp hier: Verschwitztes sofort waschen oder trocknen, bevor es zur Dreckwäsche kommt; Vollwaschmittel (Pulver), eine möglichst hohe Temperatur, einen langen Waschgang benutzen. Schnell trocknen, am besten an der frischen Luft.

  • Modimader am 05.09.2023 um 09:34 Uhr
    Wäsche stinkt nach einiger Zeit!

    Vielen Dank für den Artikel!
    Ich habe eine Frage bezüglich der Wäsche: Meine T-Shirts und Pullover fangen nach einiger Zeit an zu stinken, wenn ich zu lange dasselbe Waschmittel benutze. Erst bei einem Wechsel des Waschmittels stinkt die Wäsche dann nicht mehr. Gleichzeitig tritt dies bei meiner Freundin allerdings nicht auf. Das ist etwas nervig und ich kann mir das nicht erklären.
    Danke schon einmal.