Mercedes-Pilot Nico Rosberg (28) erklärt im Interview mit BILD am SONNTAG seine Kritik an Weltmeister Sebastian Vettel.

BILD am SONNTAG: Der nette Herr Rosberg wird ungemütlich!

NICO ROSBERG (26): Wie, jetzt gerade? Ich hab doch noch gar nichts gesagt!

Es geht um Ihren Kommentar auf Sebastian Vettels frechen Eier-Spruch („Die anderen hängen ihre Eier in den Pool, wir arbeiten.“). Sie haben ihn als abgehoben und respektlos bezeichnet. So klare Worte kennt man von Ihnen nicht!

Ich habe das sehr bewusst gemacht. Seine Kritik war an alle und damit auch an meine Jungs gerichtet. Damit mein Auto schnell ist, müssen die sich das Bein abarbeiten. Das war nicht korrekt. Das hab ich ihm auch persönlich gesagt.

Sie stehen also zu Ihrer Kritik.

Es passiert selten, dass ich etwas sage und nicht dazu stehe. Ich hätte auch zu ihm gehen und sagen können: „Sebastian, das war Scheiße!“ Aber mir war wichtig, dass es mehr Menschen mitkriegen als nur er und ich. Manchmal muss man falsche Dinge in den Medien gerade rücken.

Wie viele Freunde haben Sie in der Formel 1?

Ich habe Leute, mit denen ich mich gut verstehe. Aber ich bin nicht in der Formel 1, um Freunde zu gewinnen. Ich will Rennen gewinnen.

Weil ein Freund auf der Rennstrecke Sie langsamer machen würde?

Wenn ich einen engen Freund im Fahrerlager hätte, würde er auf der Rennstrecke zum Gegner. Da schaltet man alles herum total ab. Da geht es nur um Racing und Siegen. Nachher kann man wieder zusammen grillen.

Ist Lewis Hamilton Freund oder Kollege?

Etwas dazwischen. Wir lachen, spaßen rum und manchmal geigen wir uns auch die Meinung. Uns verbindet eine Vergangenheit, das spielt eine Rolle. Wir haben früher in der Kart-Zeit lange das Zimmer geteilt. Die Zimmer sahen danach nicht immer wie vorher aus. Da musste schon mal eine neue Lampe gekauft werden, es ging hoch her.

Würden Sie mit ihm noch ein Zimmer teilen?

Niemals! (lacht) Sonst hetzt er noch seinen Hund Roscoe auf mich ...