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Copernicus ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Union (EU), der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA), der Europäischen Organisation für meteorologische Satelliten (EUMETSAT) und deren jeweiligen Mitgliedsstaaten. Basierend auf bereits bestehenden und innovativen Erdbeobachtungstechnologien stellt Copernicus mit einer eigenen Flotte von Erdbeobachtungs-Satelliten (Sentinels) globale Daten zur Verfügung und betreibt operationelle Geoinformationsdienste für Umweltüberwachung und zivile Sicherheit. Diese Services sind an die Bedürfnisse der Europäischen Nutzer angepasst und decken vorrangig die Bereiche Umwelt, Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung, humanitäre Hilfe sowie sicherheitsrelevante Themen ab. Diese Dienste nutzen auch Daten anderer nationaler und kommerzieller Satelliten, sowie Geoinformationen aus vielen anderen Bereichen. Copernicus Sentinel-Daten und die Ergebnisse der Copernicus Dienste stehen Jedem kostenfrei und offen zur Verfügung. Dabei wird nicht nach wissenschaftlicher Forschung oder wirtschaftlicher Wertschöpfung unterschieden. Dies gilt nicht nur für Europäische Bürger und Einrichtungen. Copernicus stellt damit das weltweit größte Erdbeobachtungssystem dar.

Copernicus umfasst dabei miteinander vernetzte Komponenten:

  1. Copernicus spezifische satellitengestützte Erdbeobachtungssysteme (die Sentinel-Satelliten) mit der dazugehörigen Missionskontrolle und dem Nutzlast-Bodensegment
  2. Nutzung von vorhandenen nationalen und kommerziellen Erdbeobachtungssystemen
  3. Boden- und luftgestützte Beobachtungssysteme (in-situ Komponente)
  4. Datenverteilung über Internet und Bereithaltung von IT-Kapazitäten
  5. Copernicus Kern-Geoinformationsdienste
  6. Copernicus Downstream Dienste und nationale Programme

Darüber hinaus fördern europäische Wissenschaftsprogramme (H2020, HorizonEurope) die Analyse und Nutzung von Copernicus Daten und Diensten. In Wettbewerben (Copernicus Masters; siehe Link) und spezifischen Maßnahmen werden insbesondere Start-Up Firmen motiviert und gefördert, auf der Basis des Copernicus Programms innovative und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Copernicus ist international mit vielen Staaten und deren Programmen vernetzt und in internationalen Organisationen und Gremien vertreten.

Das DFD und europäische Erdbeobachtungsmissionen

Neben einigen nationalen Aktivitäten in der Erdbeobachtung in Europa, beschritt die Europäische Raumfahrtagentur ESA mit den Erdbeobachtungssatelliten und ihrer Radar-Nutzlast ERS-1 (1991) und ERS-2 (1995) den Weg hin zu europäischen Systemen. Mit dem ENVISAT-Satelliten (2002 bis 2012) wurden diese Messungen der ERS-Satelliten fortgesetzt und durch weitere Sensoren zur Messung von Umwelt- und Atmosphärenparametern ergänzt. Bei allen drei europäischen Missionen war das DFD maßgeblich am Empfang, der Verarbeitung, der Archivierung und Verteilung der Daten in einer Funktion als „Processing- and Archiving Facility/Center“ (PAF/PAC) beteiligt. Insgesamt waren zum Projektende im Jahr 2017 circa 4,1 Millionen ESA-Datensätze mit einer Gesamtdatenmenge von über 800 Terabyte in den DFD-Datenarchiven vorhanden.

Schon Ende der 1990er- Jahre wurde klar, dass das Statut der ESA die Fortsetzung der Finanzierung und des Betriebes eines operationellen globalen Beobachtungssystems nicht alleine gewährleisten kann. Zu einem ähnlichen Zweck wurde ja 1986 die EUMETSAT für die Wetterbeobachtung aus dem Weltraum gegründet. Unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission definierten deshalb deren Mitgliedsstaaten, sowie Raumfahrt-und Umweltorganisationen in Europa 1998 ein neues europäischen Erdbeobachtungssystems, das GMES (Global Monitoring for Environment and Security). Das Konzept von GMES wurde in der Folge weiter entwickelt, und mit Mitteln der Europäischen Kommission und der ESA versehen. Es wurde eine Flotte von Erdbeobachtungssatelliten (Sentinels) vereinbart und GMES 2014 in „Copernicus“ umbenannt.

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