Sandro Schwarz spricht auf einer Pressekonferenz ins Mikrofon.
Profis | 6. April 2023, 16:32 Uhr

„Wir brauchen Inhalte, Verstand und Herz“

Sandro Schwarz stand zwar schon in 27 Begegnungen als Cheftrainer unserer Alten Dame an der Seitenlinie – im Duell mit RasenBallsport Leipzig wartet am kommenden Samstag (08.04.23, 18:30 Uhr, Tickets) dennoch eine Premiere auf den 44-Jährigen: Erstmals überhaupt bestreitet der Fußballlehrer mit unserem Hauptstadtclub ein Aufeinandertreffen zur Topspiel-Zeit im Olympiastadion. Die Vorfreude darauf ist entsprechend groß. „Es ist ein gutes Gefühl, wieder zu Hause aufzulaufen und 50.000 Fans im Rücken zu haben. Die Erwartungshaltung an uns selbst sieht vor, bei uns zu bleiben, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, eine maximale Bereitschaft zu zeigen und alles rauszufeuern, um eine Ergebnischance zu besitzen“, erklärt unser Übungsleiter, der zudem mit Nachdruck unterstreicht: „Wir brauchen alles auf dem Platz – unsere kompletten Inhalte, unseren kompletten Verstand und unser komplettes Herz." Die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz mit unserem Coach und unserem Sportdirektor Benjamin Weber fasst herthabsc.com zusammen, HerthaTV hat die gesamte Vorbesprechung eingefangen. Die beiden Protagonisten äußerten sich über…

… den kommenden Gegner:

Schwarz: Ich habe mir das Pokalspiel der Leipziger logischerweise angeschaut. Sie waren vor allem in der ersten Halbzeit sehr aggressiv, hatten viele gute Balleroberungen, haben insgesamt eine beeindruckende Leistung gezeigt und ihre herausragenden individuellen Qualitäten auf den Platz bekommen. Dass sie mit einer Dreierkette aufgelaufen sind, kam für uns nicht komplett überraschend. Vor allem ihr Gegenpressing und die Art und Weise, wie sie die Bälle im Zentrum zurückerobern, sind ein absolutes Stilmittel. Darauf gilt es sich für uns einzustellen. Darüber hinaus wird es ganz wichtig, geradlinig zu spielen. Wenn wir im Ballbesitz in den ersten Sequenzen fehlerbehaftet agieren, werden sie es gnadenlos bestrafen.

… die blau-weiße Herangehensweise:

Schwarz: Das, was wir gegen Freiburg gezeigt haben, ist die Basis für das, was wir auch am Samstag brauchen. Es ist ein gutes Gefühl, wieder zu Hause aufzulaufen und 50.000 Fans im Rücken zu haben. Die Erwartungshaltung an uns selbst sieht vor, bei uns zu bleiben, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, eine maximale Bereitschaft zu zeigen und alles rauszufeuern, um eine Ergebnischance zu besitzen. Mit Blick auf das Hinspiel brauchen wir erneut diese Haltung, mit Fehlern umzugehen und immer den Glauben zu haben, bei Rückschlägen zurückkommen zu können. Wie das zurückliegende Duell mit Leipzig gezeigt hat, kommen wir auch zu Torchancen, wenn wir griffig und aktiv sind. Die müssen wir so nutzen, dass wir den Spielverlauf gegen einen solchen Topgegner auf unsere Seite ziehen. Diese Konsequenz ist in allen Phasen der Partie vonnöten. Wir brauchen alles auf dem Platz – unsere kompletten Inhalte, unseren kompletten Verstand und unser komplettes Herz!

… die Grundformation:

Schwarz: In der Hinrunde hatten wir viele überzeugende Auftritte im 4-3-3 und 4-2-3-1 – dann sind wir allerdings nicht gut aus der Winterpause gekommen und in der Analyse nach dem Frankfurt-Spiel zur Erkenntnis gelangt, dass zwei zusätzliche Beine im Zentrum guttun würden. Ziel war es, speziell im Defensivverhalten kompakter zu stehen, die Tiefe zu sichern, aber auch nach vorn mehr Boxgefahr zu entwickeln und mit zwei Angreifern mehr Leute in den gefährlichen Räumen zu haben. Außerdem sorgen die Schienenspieler für zusätzliche Bewegung. Anhand unserer Daten und Wahrnehmungen haben wir diese Konsequenz ergriffen. Die Jungs geben das Feedback zurück, dass sie sich total wohlfühlen. Die Grundordnung, die Sicherheit verleiht, ist das eine, aber das andere und alles Entscheidende ist die Umsetzung mit entsprechender Intensität, maximaler Bereitschaft, gegenseitiger Unterstützung und Geradlinigkeit.

… den Eindruck von unserer Mannschaft:

Weber: Ich nehme das Team total fokussiert und klar wahr, den Willen wie in Freiburg auf den Platz zu bringen. Das stimmt uns alle optimistisch. Wir gehen zusammen voll konzentriert in die verbleibenden acht Spiele.

von Erik Schmidt