Spar-Hammer in der Regionalliga: Nur noch kaltes Wasser für Nachwuchs von Lok Leipzig

Das Bruno-Plache-Stadion in Leipzig

Das Bruno-Plache-Stadion in Leipzig

Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Von: ANDRÉ SCHMIDT

Die Mannschaft in der Vorbereitung, der Präsident in Plauderlaune: FC Lok-Boss Thomas Löwe (55) über Investitionen, Verstärkungen – und einen Sparhammer der Energiekrise wegen!

► Sparmaßnahmen: „Wenn wir die durchdrücken, dann werden wir in diesem Jahr trotzdem mindestens 100000 Euro an Mehrkosten für Gas und Strom haben – trotz einer hochmodernen Gasanlage. Die Lampen wurden in LEDs umgebaut. Und die Heizung wurde auf Stufe 3 begrenzt“, so Löwe.

„Was uns wirklich nicht leicht fiel: Seit 1. Januar werden im Trainingsbetrieb des Nachwuchses die Heizungen ausgelassen und es wird auch nicht mehr möglich sein, dass warm geduscht werden kann. Das ist nur noch an Spieltagen möglich. Wir müssen unseren Verein einfach vor der Kostenlawine schützen. Es gab keine Alternative. Es tut mir wahnsinnig leid. Da kann ich nur um Verständnis bitten. Die Schuldigen sitzen nicht in den Vorständen der Vereine.“

Thoms Löwe hält den FC Lok auch in schwierigen Zeiten auf Kurs

Thomas Löwe hält den FC Lok auch in schwierigen Zeiten auf Kurs

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Investitionen: „Die Zisternen- und Versickerungsanlage ist funktionsfähig und mit 330 000 Litern gefüllt, was für Bewässerung und für den Brandschutz eingesetzt wird. Aufgrund der hohen Baukosten waren die Kosten auf 1,8 Millionen gestiegen. Wir freuen uns, dass die Stadt Leipzig die Mehrkosten von 300000 Euro im Dezember abgesegnet hat, so dass wir auch den Oberflächenbelag zu Ende bringen können.“

Insgesamt investierte der Verein laut Löwe im vergangenen Jahr erstmals nach vielen Jahrzehnten mehr als zwei Millionen in die Infrastruktur. Das sei auch die Grundvoraussetzung, um überhaupt an eine höhere Liga denken zu können.

Löwe: „Auch für dieses Jahr stehen dank der Unterstützung des Freistaates Sachsen, der Stadt Leipzig Eigenmitteln unseres Vereins bereits über eine Million Euro zur Verfügung. Ein Großteil davon wird für die denkmalgerechte Sanierung der Tribüne verwendet. Übrigens haben Fans und Mitglieder abteilungsübergreifend über 100000 Stunden im Ehrenamt erbracht.“

Drittliga-Tauglichkeit des Stadions: „Da sind wir nicht mehr weit weg. Der Pressebereich soll hinter der Gegengerade entstehen und wir müssen 200 Plätze im Gästeblock schaffen. Die geforderte Videoanlage wird bereits bis zum 30. Juni installiert sein und etwa 60000 Euro kosten.“

Heranrücken der Fankurve: „Das ist ein Projekt unserer Fans, dass wir nach allen Möglichkeiten unterstützen. Wir sind gerade dabei, Angebote einzuholen, um die Kosten zu ermitteln.“

Verstärkungen: „Wir behalten mit unserem Budget die 3. Liga im Auge. Aber wir können mit diesem Volumen von keinem Cheftrainer und von keiner Mannschaft die 3. Liga einfordern. Aber wenn ich an 2015 zurück denke: Da hatten wir 35 Sponsoren, die den Namen verdient hatten. Heute haben wir über 160 Unternehmen, die unseren Vereinen unterstützen. Wir bezahlen Rechnungen und Löhne pünktlich, haben keine Altschulden mehr. Wir werden keine verrückten Sachen machen, die unsere Linie in Gefahr bringt, werden die Zukunftsfähigkeit von Lok Leipzig nicht gefährden. Aber wir halten die Augen natürlich immer offen.“

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► Sportliche Entwicklung: „Wir sind noch im Pokal dabei, die Mannschaft hat uns zwei Derbysiege geschenkt, sie hat in der Meisterschaft noch alle Chancen. Ich würde mir wünschen, dass die Truppe kontinuierlicher spielt und am Ende denke ich, dass sie das Potenzial hat, um die ersten drei Plätze mitzuspielen.“

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