VfB-Star erklärt seinen Trick: So schnappte sich Sosa das Messi-Trikot

Borna Sosa (25/Foto) hat mit dem VfB Stuttgart nur ein Ziel: den Klassenerhalt.

VfB-Star Borna Sosa (r.) im Kroatien-Trikot mit Superstar Lionel Messi (l.) im Duell

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Von: FELIX ARNOLD UND JULIAN AGARDI

BILD: Bei der WM erreichten Sie mit Kroatien den 3. Platz. Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg?

Borna Sosa (25): „Sehr viel! Kroatien hat gerade mal 3,8 Millionen Einwohner. Wenn du dann gegen Brasilien gewinnst, bedeutet das sehr viel für unser Land. Aber auch für mich persönlich: Ich habe gegen Neymar, Lionel Messi oder Kevin de Bruyne gespielt. Spieler, die bei den besten Vereinen der Welt unter Vertrag stehen. Auch die Feier in Zagreb nach der WM mit 250 000 Menschen werde ich mein Leben lang nicht vergessen.“

BILD: Welcher WM-Moment war für Sie der schönste?

Sosa (lacht): „Die Party nach dem Sieg gegen Brasilien, da haben wir im Hotel eine Feier gemacht. Aber auch der Tag in Zagreb, nachdem wir das Spiel um den 3. Platz gewonnen haben, war wunderschön.“

BILD: Im Halbfinale wirbelte Lionel Messi auf Sie zu. Wie ist es, gegen ihn zu verteidigen?

Sosa: „Er ist der beste Spieler, gegen den ich je gespielt habe. Ihn kannst du nicht wirklich verteidigen. Jeder hat gesehen, was er vor dem Tor zum 3:0 mit Josko Gvardiol gemacht hat. Und für mich war Josko Gvardiol der beste Verteidiger der WM. Aber gegen Messi, mit seinen 35 Jahren, ist man nahezu chancenlos. Er ist für mich der beste Spieler der Geschichte.“

BILD: Ist Ihnen ein ganz spezieller Messi-Moment besonders hängen geblieben?

Sosa: „Ich habe sein Trikot bekommen. Nach dem Spiel habe ich seine TV-Interviews abgewartet und ihn dann auf Spanisch gefragt, weil ich nicht wusste, ob er Englisch spricht. Er hat mir sein Trikot gegeben, mich umarmt und mir noch viel Glück gewünscht. Das war ein schöner Moment.“

BILD: Hat das Trikot einen Ehrenplatz bei Ihnen zuhause?

Sosa (lacht): „Das ist im Safe neben der WM-Medaille. Zwar zählt das Trikot für mich persönlich nicht mehr als die Medaille. Aber es ist sicher mehr Geld wert.“

BILD: Nach der WM waren Sie einige Wochen verletzt, haben auch das Trainingslager verpasst. Wie schwierig war diese Zeit für Sie?

Sosa: „Dadurch, dass die Bundesliga erst Ende Januar gestartet ist, war eine gewisse Zeit für die Reha vorhanden. Aber natürlich wollte ich so schnell wie möglich wieder zur Mannschaft stoßen. Wir hatten einen neuen Trainer und einen neuen Sportdirektor. Beide wollte ich schnell kennenlernen.“

BILD: Sie waren während Ihrer Verletzung zwei Wochen in München. Warum?

Sosa: „Ich habe dort bei Doktor Thierry Murrisch, mit dem ich schon lange zusammenarbeite, trainiert. Natürlich haben wir dort alles in enger Absprache mit den Ärzten des VfB gemacht. Als ich anschließend zurück nach Stuttgart gekommen bin, waren die Trainer sehr zufrieden mit meinem körperlichen Zustand. Ich habe in München vier bis fünf Stunden pro Tag gearbeitet. Jetzt fühle ich mich sehr gut.“

BILD: Seit zwei Wochen sind Sie beim VfB wieder im Mannschaftstraining. Wie ist Ihr Eindruck von Trainer Bruno Labbadia?

Sosa: „Ich denke, er ist der beste Trainer, den ich bislang in meiner Karriere hatte. Ich habe großen Respekt vor Trainern, die selbst einmal gute Spieler waren. Und er war ein super Spieler. Wenn er uns etwas erzählt, weiß er genau, wovon er spricht, weil er die Dinge früher selbst als Spieler erlebt hat. Ich habe eine gute Beziehung zu ihm. Er ist ein Trainer, der viel mit uns Spielern redet. Das ist für mich persönlich wichtig.“

BILD: Mit Ex-Stürmer Sasa Kalajdzic bildeten Sie ein perfektes Duo. Er ist jetzt in England. Träumen Sie selbst auch von der Premier League?

Sosa: „Wie viele Spieler träume auch ich davon, irgendwann einmal in der Premier League zu spielen. Das ist die stärkste Liga der Welt. Es gibt nicht nur die großen sechs Top-Klubs, auch die anderen Teams sind stark. Und wenn ich mit Sasa dort zusammen in einem Team spielen könnte, dann umso besser.“ (lacht)

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Quelle: Neue Presse

BILD: Im Winter standen Sie dicht vor einem Wechsel zu Bayer Leverkusen. Der VfB lehnte das Angebot jedoch ab. Sind Sie traurig, dass der Deal nicht zustande kam?

Sosa: „Jeder Spieler setzt sich in seiner Karriere Ziele und ich will möglichst in einer Mannschaft spielen, die europäisch vertreten ist. Aber der Wechsel nach Leverkusen hat nicht geklappt und damit ist das Thema auch erledigt. Ich fühle mich sehr wohl beim VfB, bin jetzt fast fünf Jahre hier. Ich will mithelfen, unsere Ziele zu erreichen. Dass ich in Stuttgart geblieben bin, ist für mich kein Problem.“

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