Dem 29-jährigen FAZ-Autor Simon Strauß wird Nähe zum Faschismus vorgeworfen. Das ist lupenreiner Rufmord. Von Ijoma Mangold

Im vergangenen Sommer erschien ein Buch des 29-jährigen FAZ-Redakteurs Simon Strauß. Sieben Nächte erzählt von einer Art Teufelspakt: Der Erzähler, der unter der Aussicht auf eine weich abgefederte Festangestelltenexistenz leidet, möchte noch einmal das Vorrecht der Jugend genießen, wagemutig, abenteuerlich und ohne Rückversicherung zu leben. In sieben Nächten, so der Pakt, darf er die sieben Todsünden erkunden. Ob man durch diesen Sündenparcours tatsächlich näher zum Pulsschlag des wahren Lebens jenseits aller Wellness-Diäten und moralischen Korrektheiten kommt, stellt das Buch von Nacht zu Nacht mehr infrage.