Die Formel-1-Fans zählen schon die Stunden...
Am Sonntag startet die 63. Saison in Melbourne (7 Uhr, Sky und RTL) – mit einem großen deutschen Duell. Sebastian Vettel (24) fährt um seinen dritten Titel in Folge gegen Rekord-Weltmeister Michael Schumacher (43) , den siebenmaligen Champion .
Vorher beantwortet Schumi exklusiv die Fragen der BILD-Leser.
Können Sie Sebastian Vettel wirklich noch mal zeigen, wo der Hammer hängt?
René Krahl, Herne (NRW)
Schumacher: „Dass ich das versuche, dafür bin ich da. Ich bin sicher, wir fänden es beide klasse, gegeneinander kämpfen zu können.“
Was macht ein Rennfahrer, wenn die Nase juckt oder das Gesicht?
Marcus Stehmeier. Stuhr/Brinkum (Niedersachsen)
Michael Schumacher: „Man versucht es zu ignorieren, etwas anderes geht ja nicht. Dazu vielleicht eine kleine Geschichte. Mit 32 Jahren entwickelte ich plötzlich einige Allergien, und zum ersten Mal aufgetreten ist das beim Rennen in Magny Cours 2001 – ich fahre die Gerade herunter und muss plötzlich mehrmals niesen! Nicht gerade das, was man haben möchte mit Ballaclava (feuerfeste Gesichtshaube, d. Red.) und Helm auf dem Kopf. War gar nicht so leicht, dann den Bremspunkt perfekt zu treffen...“
Jetzt mal Butter bei die Fische: Wie stark ist der neue Mercedes-W03 wirklich?
Andre Fischer, Bendorf (Rheinland-Pfalz)
Schumacher: „Ganz ehrlich: Das wüssten wir alle gerne! Ich weiss, dass es schwer vorstellbar ist, dass man sich hier nicht sicher ist, aber Tatsache ist: es ist so. Die Formel 1 ist einfach unglaublich komplex, und wir wissen schlichtweg zu wenig von den anderen Teams. Aber der W03 ist ganz klar ein Schritt nach vorn. Die Frage ist eben, wie groß der Schritt verglichen mit dem unserer Gegner ist. Da muss man wirklich die ersten Rennen abwarten.“
Angenommen, alle in der Formel 1 hätten ein gleich starkes Auto. Denken Sie, dass Sie ein Titelaspirant wären?
Joshua Kurtz, Spreenhagen (Brandenburg)
Schumacher: „Ja. Vielleicht bin ich nicht mehr ganz der gleiche wie mit Mitte 20 oder 30, aber ich bin ganz klar noch gut genug für das Spitzenfeld der heutigen Formel 1.“
Sie haben neulich gesagt, die Schweiz sei Ihre Heimat. Warum melden Sie sich nicht komplett um und werden Schweizer Staatsbürger?
Matthias Frank, Schwarzenberg (Sachsen)
Schumacher: „Weil ich stolz darauf bin, Deutscher zu sein. Dass für mich die Heimat da ist, wo meine Familie ist, und dass wir uns in der Schweiz seit vielen Jahren zuhause fühlen, bedeutet ja nicht, dass wir nicht auch Deutschland noch immer im Herzen tragen. Ich glaube, wenn man wie ich schon seit jungen Jahren viel reist und in verschiedenen Ländern wohnt, hat man ein anderes Verständnis von Heimat als jemand, der seinen Lebensmittelpunkt nie verändern musste.“
Warum hören Sie nicht auf und genießen Ihr Leben mit Ihrer Familie?
Yvonne Fenes
Schumacher: „Weil Rennsport meine Leidenschaft ist und ich nicht aufhören muss, um mein Leben mit meiner Familie geniessen zu können. Als ich wieder mit der Formel 1 anfing, war einer der Gründe der, dass die jetzige Formel 1 viel weniger zeitintensiv ist wie die in meiner „ersten Karriere“ – damals hatten wir nach jedem Rennen Testfahrten, heute während der Saison gar nicht mehr. Ich habe also genügend Zeit für meine Familie. Sonst, ganz klar, hätte es kein Comeback für mich gegeben.“
Haben Sie Angst zu sterben, oder glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?
David Von Hösen, Hasselt (Belgien)
Schumacher: „Ich habe keine Angst zu sterben, nein. Ich glaube an das Schicksal, daran, dass man sein Leben nach eigenem Gusto leben sollte. Wenn der berühmte Dachziegel fallen soll, kann man das eh’ nicht beeinflussen. Deshalb muss man kein Hasardeur sein, aber man kann sich auch nicht zuhause vergraben. Das war immer mein Credo.“
Warum twittern Sie nicht wie viele andere Sport-Stars?
Kathakoli Roy, Kalkutta (Indien)
Schumacher: „Mir ist Privatheit wichtig. Ich finde die meisten dieser Infos dort überflüssig, und ehrlich gesagt ist mir meine Zeit dann zu wertvoll.“
Wenn man sich alles leisten kann, kann man sich dann noch auf irgendwas freuen?
Marita Wittig, Vreden (NRW)
Schumacher: „Klar, die schönen Dinge im Leben sind ja nicht nur die, die man kaufen kann. Das beste Beispiel wäre ein Sieg in diesem Jahr.“
Lesen Sie morgen: Schumi über eine Rückkehr zu Ferrari, Fitness, 1. FC Köln.
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