Schumi: Es wird richtig eng für Vettel

Der Rekordweltmeister über die neue Saison, sein Leben ohne Formel 1 und warum er Werbung für Corinnas Pferdedecken macht

Von: Von FRANK SCHNEIDER

Wenn in einer Woche in Melbourne die Motoren losheulen, macht es sich der Rekordweltmeister gemütlich. Wo guckt Michael Schumacher (44) das Rennen? Schumi: „Zu Hause, vor dem Fernseher.“

Vor drei Monaten ging Schumi nach seinem Abschied bei Mercedes in Vollgas-Rente. Aber ganz losgelassen hat er nicht. Natürlich hat er die Testfahrten in Spanien aus der Ferne beobachtet. Sein Fazit verrät er jetzt der BILD am Sonntag!

Schumi: „Bei den Wintertests ist kein Team wirklich herausgestochen, aber dann wissen wir auch, dass Wintertests nur bedingt aussagekräftig sind. Ich glaube, die Saison wird richtig eng.“

Eng für seinen Kumpel Sebastian Vettel im Red Bull, den dreimaligen Serien-Champion.

Schumi glaubt, dass es so chaotisch losgehen könnte wie vergangene Saison. Keiner kapierte damals so richtig, wie man mit den tückischen Reifen umgehen musste. Schumi: „Wir hatten auch schon 2012 in den ersten sieben Rennen sieben verschiedene Sieger. Und ich denke, das ist eine Tendenz auch für dieses Jahr.“

Zur Überraschung könnte sein Ex-Rennstall werden. Schumi: „Letztes Jahr war unser Mercedes-Team zu Saisonbeginn durchaus bei der Musik, und ich hoffe natürlich, dass wir den guten Eindruck aus den Tests bestätigen können.“

Er selbst hat die letzten zwei Monate komplett entspannt: „Ich habe meine Zeit seit Januar so verbracht, wie ich es am liebsten tue: ganz viel gemeinsam mit der Familie und aktiv. Frei und ohne Verpflichtungen zu sein, das habe ich sehr genossen.“

Immer öfter hilft er seiner Frau Corinna, die erfolgreich in der Schweiz und auf einer Ranch in den USA Westernpferde züchtet. Zuletzt tauchte er mit Corinna sogar beim Pferde-Polo in St. Moritz auf, um dort für ihr neuestes Projekt Werbung zu machen. Corinna hat jetzt eine eigene Kollektion mit Pferdedecken („xcs“). Schumi wirbt dafür: „Meine Frau unterstützt mich seit vielen Jahren uneingeschränkt, da ist es selbstverständlich, dass ich für sie das gleiche tue. Sie ist ja nicht nur als Reiterin und Züchterin aktiv, auch ihre Pferdedecken sind in der Szene voll eingeschlagen.“

Er selbst reitet inzwischen auch immer öfter, selbst bei Turnieren. Schumi: „Jetzt kann ich es ja sagen, anfangs habe ich das vor allem Corinna zuliebe gemacht – aber inzwischen macht es immer mehr Spaß! Es ist wie mit den meisten Dingen; je mehr man sich damit beschäftigt, desto interessanter wird es.“

Wie sich Schumi in Zukunft bei Mercedes als Markenbotschafter beschäftigt, das steht noch nicht fest. Im Gespräch ist eine Art weltweite „Schumi-Fahrschule“.

Nur einen Job übernimmt er sicher nicht: Formel-1-Experte. Schumi: „Als sogenannter Experte durch die Fahrerlager dieser Welt zu tigern, das wäre nicht mein Ding. Erstens ist die Formel 1 so schnelllebig, dass ja sogar ich eigentlich schon weit weg bin; insofern ist das oft Stochern im Nebel, und das liegt mir nicht. Und zweitens wäre ich dann ja wieder nicht mit meiner Familie zusammen – da wäre ich besser weitergefahren, das hätte mehr Spaß gemacht.“

Dann doch lieber mit der Familie auf dem Sofa sitzen und Vettel gucken!

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