VAR-Chef: Neues Tool soll Videobeweis transparenter machen

Interview mit Schiedsrichter- und VAR-Chef Drees - VAR-Chef Jochen Drees Foto: Sascha Kopp / VRM Bild
© Sascha Kopp

Der Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Jochen Drees fordert, dass die Entscheidungen der Referees in der neuen Saison besser und schneller erklärt werden. Und blickt auf die EM 2024.

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Mainz. Er hat sich in den vergangenen sechs Jahren seit Einführung zum festen Bestandteil eines Profi-Fußballspiels entwickelt und wird nahezu jedes Wochenende heiß diskutiert: der Videobeweis. Viele Verantwortliche und Spieler freuen sich über die technischen Hilfsmittel aus dem Kölner Keller, Fans aus der Kurve sind größtenteils konsequent gegen den VAR. Mit diesem sind in der vergangenen Saison in Liga eins und zwei über 190 Fehlentscheidungen des Schiedsrichters auf dem Platz verhindert worden, wie VAR-Chef Jochen Drees sagt. Und trotzdem kam es immer wieder zu krassen Fehlentscheidungen.

VAR-Chef Jochen Drees (links) im Interview bei der VRM. Foto: Sascha Kopp
VAR-Chef Jochen Drees (links) im Interview bei der VRM. Foto: Sascha Kopp
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Gerade deshalb pocht Drees für die neue Saison darauf, die Entscheidungen der Unparteiischen transparenter zu machen. „Wir haben ja schon lange die Schiedsrichter animiert: Geht raus und erklärt die Entscheidungen. Weil häufig die Erklärung dazu führt, auch wenn mal etwas falsch ist, dass man es als Außenstehender einfacher nachvollziehen kann“, so Drees im Interview mit der VRM. Als Vorbild könne die englische Premier League fungieren, die, in Person von Schiri Howard Webb, Szenen in der Folgewoche in den Medien erklärt. „Das würde dazu beitragen, generell die Arbeitsweise der Schiedsrichter und der Videoassistenten besser darzustellen. Ich bin mir relativ sicher, dass wir schon in der neuen Saison dazu ein Tool entwickeln werden“, blickt Drees voraus.

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Wie das Tool genau aussehen könnte, ließ Drees noch offen. Gut möglich sei, dass die Szenen beispielsweise bei DFB-TV oder einem TV-Sender gezeigt werden. „Ich bin da für alles offen.“

Dazu warf der Ex-Schiri im Interview mit diesem Portal bereits einen Blick auf die EM 2024 in Deutschland und verkündete, dass das Video-Assist-Center während des Turniers in Leipzig stationiert sein wird, die Feldschiedsrichter wohl in Frankfurt. „Frankfurt ist logistisch gesehen natürlich günstig, um in alle Richtungen zu kommen. Das ist alles im Hoheitsbereich der Uefa. Da werden wir eventuell im Verlauf des Jahres noch mal angefragt, ob wir unterstützen.“

Das große Interview mit Jochen Drees mit weiteren Themen wie der Trainer-Challenge, Einblicke in den Kölner Keller und einem Projekt mit Piloten erscheint am Donnerstag auf allen Online-Portalen der VRM sowie in der Zeitung.