KLOPP Exklusiv: Wir beenden bald das Lewandowski-Theater

Der Dortmund-Trainer spricht in BILD

Von: Von JÖRG WEILER und CHRISTIAN KYNAST

Das erste Exklusiv-Interview nach dem Champions-League-Finale. Dortmund-Trainer Jürgen Klopp (45) spricht in BILD.

BILD: Haben Sie die 1:2-Pleite gegen Bayern schon verkraftet?

Klopp: „Da ist Enttäuschung, man ist traurig nach so einem Spiel. Das ist doch völlig normal. Wenn man die Spieler sieht, und in ihre Gesichter guckt, und sieht die Tränen – dann ist das einfach eine maßlose Enttäuschung. Ich war genauso traurig, weil die Chance da war. Am Ende hat‘s dennoch nicht gereicht.“

BILD: Überwiegt trotzdem die Freude über so eine Wahnsinns-Saison?

Klopp: „Wir haben Sonntag noch zusammengesessen. Na klar, kommt das Gefühl hoch, wie toll das war, dabei gewesen zu sein und diese Saison gespielt zu haben. Es hat sich in den vergangenen drei Jahren viel getan, und wir haben es immer geschafft, einen drauf zu packen. Aber es braucht immer ein bisschen Zeit, ehe sich der Stolz breit macht.“

BILD: Wie verarbeiten Sie persönlich so einen Tiefschlag?

Klopp: „Wir können natürlich damit umgehen. Es wäre ja doof, wenn wir jetzt nur glücklich sein könnten, wenn wir die Champions League gewinnen. Ich habe vorhin die Silbermedaille aufgehängt. Die hängt neben den Medaillen für Meisterschaft und Pokalsieg. London war die Olympiastadt, und wir haben dort Silber geholt – ich habe schon von schlimmeren Dingen gehört.“

BILD: Es vergeht kein Tag ohne Spekulationen um Robert Lewandowski. Bleibt er beim BVB?

Klopp: „Stand heute gibt es kein offizielles Angebot von Bayern München. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass Robert nächste Saison für uns spielt. Wir werden in den nächsten Tagen dafür sorgen, dass unter die Spekulationen ein Schlussstrich gezogen wird.“

BILD: Wären Sie persönlich sauer, wenn er am Ende zu Bayern geht?

Klopp: „Sauer hat damit nichts zu tun. Das sehe ich hoch professionell. Wir werden sehen, was passiert, alles ist möglich. Aber ich kann mit allen Situationen arbeiten. Das eigentlich Komische ist, dass alle so tun, als wäre das schon erledigt. Jupp Heynckes sagt das, die Berater sagen das – und wir haben kein Angebot. Was soll denn das eigentlich? Wie das jetzt abläuft, ist nicht wunderschön.“

BILD: Die Bundesliga wird als das Nonplusultra in Europa gefeiert. Haben wir Engländer und Spanier dauerhaft überholt?

Klopp: „Nein, es hat sich so viel nicht verändert. Bayern war gefühlt in den letzten zehn Jahren im Endspiel. Die einzige Veränderung ist die, das wir auch im Endspiel waren. Deshalb kann es keine Aussage darüber sein, dass wir den Weltfußball beherrschen.“

BILD: Also keine Überraschung diese Saison?

Klopp: „Doch. Es waren zwei Spanier und zwei Deutsche im Halbfinale. Die einzige Sensation waren wir. Wenn Manchester United an Stelle von uns dabei gewesen wäre, hätten alle gesagt, das ist normal. Es ist aber jetzt nicht so, als wenn der deutsche Fußball jetzt von oben auf den Rest der Fußball-Welt guckt.“

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