Ruhe in Frieden!

KSC-Familie trauert um Ehrenspielführer Heinz Ruppenstein

Club

Heinz Ruppenstein ist am Sonntag, 11. Dezember, leider verstorben.

Seinen Einstand beim Karlsruher SC hat Heinz Ruppenstein nie vergessen. Anlässlich der Einweihung des Wildparkstadions am 8. August 1955 gegen den amtierenden deutschen Meister Rot-Weiß Essen durfte die Neuerwerbung vom VfB Coburg (Amateurliga Nordbayern) ab der 70. Spielminute in diesem Freundschaftsvergleich mitmischen. Ein Gardinenvertreter aus dem Frankenland legte dem damaligen Trainer Patek "seinen Musterknaben" Heinz Ruppenstein ans Herz. Trotz eines Angebots des 1. FC Schweinfurt 05 entschied sich der Dauerbrenner mit Kämpferherz, nach zweimaligem Probetraining, die Offerte des KSC zu bevorzugen. Nach seinem weiteren Leistungsnachweis als Auswechselspieler bei der Stadionpremiere war Ruppenstein neun Jahre lang aus der Stammformation der Blau-Weißen nicht mehr wegzudenken.

Bereits am Ende seiner ersten Saison konnte der stets unermüdlich rackernde Dauerläufer mit dem KSC den Gewinn der süddeutschen Meisterschaft feiern und trug in der anschließenden Endrunde zur Deutschen Meisterschaft maßgeblich zum Finaleinzug der Badener bei. Im Endspiel 1956 gegen Borussia Dortmund im Berliner Olympiastadion mussten sich Ruppenstein & Co. zwar mit 2:4 geschlagen geben, doch nur rund fünf Wochen später konnte man nach 1955 im heimischen Wildpark gegen den HSV mit 3:1 erneut den DFB-Pokal gewinnen.

Obgleich der Motor im KSC-Mittelfeld in den folgenden Jahren zweifellos zu den besten Außenläufern hierzulande zählte, sollte ihm eine große internationale Karriere letztlich verwehrt bleiben. Mehr als ein Einsatz in der B-Nationalmannschaft am 22. Oktober 1958 vor heimischem Karlsruher Publikum gegen Österreich (1:0) war ihm nicht gegönnt. Dafür holte er mit dem KSC 1958 und 1960 noch zweimal den süddeutschen Meistertitel in die Fächerstadt und führt 1960 als Mannschaftskapitän seine Farben im Düsseldorfer Rheinstadion abermals ins DFB-Pokal-Endspiel. 

Schließlich sicherte sich Heinz Ruppenstein knapp hinter Rudi Fischer den Rang des vereinsinternen Oberliga-Vizerrekordspielers. Für seinen KSC kam er in der damals erstklassigen Oberliga Süd auf 209 Einsätze, 29 Tore, sowie zählenmäßig nicht erfassbare Pokal- und Freundschaftsspiele. Selbst in der ab 1963 stattfindenden Bundesliga streifte sich Heinz "Pille" Ruppenstein noch sechsmal das blau-weiße KSC-Dress über. Nach seiner aktiven Laufbahn betätigte er sich zunächst als Co-Trainer, A-Jugend- und Amateurtrainer beim KSC, ehe es ihn als hauptamtlichen Übungsleiter zum ASV Landau zog, den er 1969 zum Aufstieg in die damals zweitklassige Regionalliga Südwest führte. Außerdem war er noch für verschiedene Vereine im nordbadischen Raum tätig.

Anlässlich seines 90. Geburtstags 2020 wurde dem Ehrenmitglied auf Initiative des KSC-Vereinsrates die Auszeichnung des Ehrenspielführers erteilt.

Der KSC wird Heinz "Pille" Ruppenstein ein ehrendes Andenken bewahren. Ruhe in Frieden.

Bitte akzeptieren Sie Marketing-Cookies um diesen Inhalt ansehen zu können.


Match
Center
- : -