STIKO-Chef im RTL-Interview

Kein Risiko bei Impfung mit unterschiedlichen Impfstoffen

Kein Risiko bei Kreuzimpfungen Stiko-Chef Thomas Mertens im Interview
08:00 min
Stiko-Chef Thomas Mertens im Interview
Kein Risiko bei Kreuzimpfungen

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Chef der Ständigen Impfkommission hat keine Sicherheitsbedenken bei "Kreuzimpfungen"

AstraZeneca wird nur noch für über 60-jährige empfohlen. Jetzt fragen sich viele, ob man den Impfstoff für die zweite Impfung einfach wechseln kann. Die STIKO sieht darin kein Sicherheitsrisiko, auch wenn die Studienlage bisher dünn ist.

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"Kreuzimpfung" bei Personen mit AstraZeneca-Erstimpfung kein Problem

Weil sich Personen unter 60 Jahren nicht mehr mit dem Impfstoff AstraZeneca impfen lassen sollen, müssen sie nun bei der zweiten Impfung auf einen der mRNA Impfstoffe zurückgreifen. Das sei laut STIKO-Chef Thomas Mertens aber kein Problem: „Es kommt zu keiner Konkurrenz zwischen den Impfstoffen, sondern es geht nur darum, die einmal gebildetete Immunantwort aufzufrischen und nochmal zu verstärken,“ sagte er im RTL-Interview.

Aktuell laufen noch Studien, ob die Zweitimpfung mit einem anderen Impfstoff die gleiche Immunantwort auslösen kann. „Ich gehe davon aus, dass das der Fall sein wird“, so Mertens. Mit den konkreten Ergebnissen ist erst in den nächsten Wochen zu rechnen. Das sei auch der Grund, weshalb die Empfehlung einer „Kreuzimpfung“ bereits jetzt ausgesprochen wurde.

AstraZeneca weiterhin sicherer Impfstoff

Auf die Frage, wie sicher der Impfstoff von AstraZeneca sei, hat der Chef STIKO eine klare Einschätzung: „Wenn sich die Frage stellt, Impfen oder nicht Impfen, dann ist auf alle Fälle Impfen mit AstraZeneca die bessere Wahl.“

Die Empfehlung, AstraZeneca nur noch für Personen über 60 Jahren einzusetzen, ist eine Sicherheitsmaßnahme. Das Risiko eine Hirnvenenthrombose zu erleiden, sei sehr gering und liege bei 2-3 Personen pro 100.000. In Deutschland habe man zudem die gute Situation, verschiedene Arten von Impfstoffen einsetzen zu können. So kommt es zu keinen großen Verzögerungen im Impfplan, denn die Impfstoffe werden nur anderen Personengruppen zugewiesen.

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