Klartext von HSV-Legende Magath: „Der Anspruch muss der Aufstieg sein“

Felix Magath (l.) und Schauspieler Peter Lohmeyer gutgelaunt bei der Benefiz-Veranstaltung „Kicken mit Herz“

Felix Magath (l.) und Schauspieler Peter Lohmeyer gutgelaunt bei der Benefiz-Veranstaltung „Kicken mit Herz“

Foto: Axel Heimken/dpa
Von: Babak Milani und Kay Fette

Dieser Termin ist für den sechsfachen Vater Felix Magath (68) eine Herzensangelegenheit. Die HSV-Legende coachte bei der Benefiz-Veranstaltung „Kicken mit Herz“ die Mannschaft der „Hamburg Allstars“ im Hoheluftstadion. Die Spenden gingen zugunsten der jüngsten Patienten der KinderHerzMedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

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Trotz der vielen Enttäuschungen in den letzten Jahren lässt der HSV den Siegtorschützen im Landesmeisterfinale von 1983 ganz und gar nicht kalt.

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Magath hofft auch im nun vierten Zweitligajahr auf die Rückkehr in die Bundesliga: „Der HSV gehört sicherlich zu den Titel-Aspiranten. Doch der Anspruch und das Ziel bei meinem Ex-Verein muss immer der Aufstieg sein!“

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Gespannt schaut Magath (u.a. dreimal Meister mit dem HSV) auf den neuen Jugend-Stil in Hamburg. Der Kader hat nach dem Abgang von vielen Routiniers mittlerweile ein Durchschnittsalter von nur 24,2 Jahren.

Ist der HSV mit seiner neuen Kader-Ausrichtung auf dem Holz- oder Gold-Weg?

„Man muss nun abwarten, ob Trainer Tim Walter in der Lage ist, mit diesen Spielern eine Entwicklung zu vollziehen, um am Ende aufzusteigen.“ Und: „Man kann auf die Karte Jugend setzen. Aber ich denke nicht, dass man als HSV-Verantwortlicher im gleichen Atemzug sagen kann, aufsteigen wollen wir erst in ein paar Jahren. Ich denke nicht, dass dieses von den Fans hier abgenommen wird und für den HSV sinnvoll ist.“

Für den Europameister von 1980 und zweimaligen Vize-Weltmeister (1982 und 1986) spielt das Alter keine große Rolle für den Erfolg. Viel wichtiger ist es für den Ex-Trainer (u.a. Meister mit Bayern und Wolfsburg), dass die Einstellung beim HSV endlich mal stimmt: „Jeder Spieler muss sich im Klaren sein, dass er bei einem Top-Verein in Deutschland spielt.“ Und Magath fügt hinzu: „Für mich schlägt Mentalität Talent. Die Mentalität muss stets der herausragende Faktor bei den Profis sein. Nur wenn man mit großem Willen rangeht, setzt man sich durch.“

Die Gründe für die vergebenen Chancen zur Bundesliga-Rückkehr sind für Magath leicht erklärbar: „Es lag an der fehlenden Einstellung in der Truppe, dass es nicht hochging.“

Aber der gebürtige Aschaffenburger hat diesen Mangel auch in unserer Gesellschaft festgestellt: „Es wird immer wieder suggeriert, dass man nichts mehr leisten muss, um Erfolg zu haben. Aus meiner Sicht ist das fatal. Denn ohne Leistung zeigen zu wollen und zu bringen, funktioniert unser Sport nicht.“

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