Fahr­rad­urlaub planen So klappt die Radreise

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Fahr­rad­urlaub planen - So klappt die Radreise

Aktiv sein und im eigenen Tempo Land­schaft intensiv erleben: Radreisen werden immer beliebter. © pressedienst-fahrrad / Ortlieb

Wie man eine Radreise plant: Unser Ratgeber führt Sie Schritt für Schritt zu Ihrem Traum­urlaub auf dem Sattel. Mit vielen Tipps und Check­listen.

Welche Radreise passt zu mir?

Bevor Sie sich für ein konkretes Reiseziel entscheiden, über­legen Sie, welche Art der Radreise für Sie die beste ist: Möchten Sie eine längere Strecke fahren? Oder lieber eine Rund­reise machen? Oder Tages­ausflüge? Jede Form hat ihre eigenen Reize.

Stre­cken­radweg: Von A nach B

Der Stre­cken­radweg führt Sie jeden Tag weiter weg vom Start­punkt. Viele der beliebtesten Fern­radwege in Deutsch­land sind Stre­cken­radwege, die mehrere hundert Kilo­meter quer durchs Land oder sogar über Grenzen hinweg führen. In wenigen Tagen lassen sich auf diesen Wegen schon unterschiedliche Regionen, Naturformen und Städte erleben. Oft führen Stre­cken­radwege entlang von Flüssen oder Kanälen.

Wer viel Zeit hat, kann den gesamten Radweg fahren. Üblich ist es aber, sich einen Abschnitt heraus­zupicken, der interes­sante Zwischen­stopps ermöglicht und dessen Start- und Ziel­punkt gut mit öffent­lichen Verkehrs­mitteln erreich­bar sind. Weil bei dieser Form der Radreise zwischen Start und Ziel meist sehr viele Kilo­meter liegen, ist eine An- und Abreise mit der Bahn oder dem Fernbus sinn­voll.

Planerisch machen Stre­cken­radwege den größten Aufwand: Die An- und Abreise müssen organisiert, Etappen fest­gelegt, Unterkünfte gefunden und gebucht werden.

Rundweg: Von A nach A

Start und Ziel sind hier identisch. Ausgewiesene Rund­wege führen oft durch eine bestimmte Region oder haben thematische Schwer­punkte. Rund­wege in Deutsch­land sind beispiels­weise der Müritz-Radweg (90 Kilo­meter, Meck­lenburg-Vorpommern), der Mauer­radweg rund um Berlin (160 Kilo­meter) oder der Kocher-Jagst-Radweg in Baden-Württem­berg (330 Kilo­meter). Der Bodensee-Radweg (260 Kilo­meter) führt Radelnde auch durch Österreich und die Schweiz.

Für die Etappen der Rund­touren müssen zwar auch unterschiedliche Unterkünfte gebucht werden. Anders als beim Stre­cken­radweg sind die An- und Abreise mit dem Auto und einem Fahr­radträger aber problemlos möglich, da das Ziel ja identisch mit dem Start ist. Vorab sollten Sie nur klären, ob, wo und zu welchen Kosten Ihr Wagen während Ihrer Radreise stehen kann.

Stern­radtour: Von A nach B und C und D

Den geringsten Planungs­aufwand macht eine Stern­radtour, auch Stand­orttour genannt. Von einem festen Ort aus unternehmen Sie Tages­ausflüge mit dem Fahr­rad und kehren abends zum Ausgangs­punkt, in Ihre Basis-Unterkunft, zurück.

So brauchen Sie lediglich diese eine Unterkunft zu buchen, können mit vergleichs­weise leichtem Gepäck radeln, und auch die An- und Abreise mit dem Pkw plus Fahr­radträger ist möglich. Außerdem sind Sie nicht gezwungen, sich bei schlechtem Wetter auf den Sattel zu schwingen. Verglichen mit den anderen Formen der Radreise hat die Stern­radtour aber weniger Abenteuer­charakter. Entscheiden Sie sich für diese Variante, sollten Sie eine Region ansteuern, in der Sie vielseitige Touren unternehmen und verschiedene Ziele ansteuern können.

Beispiele für solche Regionen sind das Allgäu, Franken, München mit den umliegenden Seen, die meck­lenburgische Seenplatte, das Müns­terland oder auch das Ruhr­gebiet mit seinen vielen Industriedenkmälern als Tages­etappen.

Reiseziel für den Fahr­rad­urlaub auswählen

Fahr­rad­urlaub planen - So klappt die Radreise

Ausgewiesene Fern­radwege führen Radreisende oft über land­schaftlich schöne Stre­cken, abseits großer Straßen. © Getty Images

Wer eine Radreise plant, kommt am Allgemeinen Deutschen Fahr­rad-Club (ADFC) kaum vorbei. Er liefert Empfehlungen zu Routen und Regionen, die für Fahr­radreisende besonders geeignet sind. Auf der Suche nach einem Ziel kann beispiels­weise der Routenfinder des ADFC helfen oder das kostenlose E-Paper Deutschland per Rad entdecken, das insgesamt 165 Routen vorstellt.

Außerdem vergibt der ADFC das Siegel „Qualitäts­radroute“. Diese Stre­cken sind gut ausgebaut, durch­gehend beschildert und bieten ausreichend Rast­plätze und Unterkünfte. Insgesamt gibt es 48 zertifizierte Routen. Neu hinzugekommen sind 2024 die Artland-Rad-Tour (drei von fünf Sternen) im Osnabrü­cker Land und der Mosel-Radweg (vier Sterne).

Die beliebtesten Fern­radwege

Der ADFC klassifiziert jedes Jahr Fern­radwege, und unter den Top-Platzierten finden sich stets viele Fluss­radwege. Sie sind aus mehreren Gründen besonders beliebt: An den Ufern reihen sich interes­sante Städte und Sehens­würdig­keiten, die Wege sind meist gut beschildert, das Navigieren entlang des Flusses fällt ohnehin leicht. Oft fahren auch Bahn­linien parallel zu den Flüssen, sodass im Notfall oder bei Mist­wetter auch mal eine Etappe mit dem Zug zurück­gelegt werden kann. Außerdem sind – von den Quell­regionen abge­sehen – selten große Höhen­unterschiede zu über­winden. Das alles macht Fluss­radwege auch zu einer guten Wahl für Radreise-Neulinge.

Im Folgenden listen wir die fünf beliebtesten Fern­radwege in Deutsch­land 2023 auf (Quelle: ADFC-Radreiseanalyse 2024). Aber keine Angst, wenn Sie die Kilo­meter­anzahl sehen! Sie müssen die Wege selbst­verständlich nicht komplett fahren, sondern können einen Abschnitt wählen, der zu Ihrer Reisedauer passt, gut erreich­bar ist und auf dem für Sie spannende Zwischenziele liegen.

  • Weser-Radweg. Der 520 Kilo­meter lange Radweg startet in Hanno­versch Münden im Weser­berg­land und endet am nördlichsten Punkt Nieder­sachsens, auf Höhe der Kugelbake, in Cuxhaven.* Der Weser-Radweg ist land­schaftlich abwechs­lungs­reich und war in den vergangenen Jahren im Wechsel mit dem Elbe­radweg immer wieder der beliebteste Fern­radweg der Radreisenden. *Korrigiert am 28.3.2024
  • Elbe-Radweg. Dieser Fern­radweg beginnt im Gebirge an der tschechisch-polnischen Grenze. In Deutsch­land führt er aus der Sächsischen Schweiz über Dresden, Magdeburg, das Biosphärenre­servat Elbtalauen, Hamburg nach Cuxhaven, wo er auch endet. Insgesamt ist der Elbe-Radweg 1 300 Kilo­meter lang.
  • Ostseeküsten-Radweg. Der 1 140 Kilo­meter lange deutsche Teil dieses Fern­radwegs verläuft von der Insel Usedom bis nach Flens­burg. Stets in Küstennähe führen die ersten 700 Kilo­meter durch Mecklenburg-Vorpommern, die restlichen rund 440 Kilo­meter durch Schleswig-Holstein. Auf dem Weg liegen unter anderem die Insel Rügen, die bekannten Ostseebäder und die Städte Lübeck, Stralsund und Kiel.
  • Donau-Radweg. Die Donau ist der längste Fluss Europas, und der Donau-Radweg begleitet sie auf ihrem gesamten Verlauf von der Quelle in Donau­eschingen bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Der Abschnitt in Deutschland von Donau­eschingen bis Passau ist rund 600 Kilo­meter lang. Beliebt bei Radreisenden ist aber auch der österrei­chische Abschnitt zwischen Passau und Wien.
  • Main-Radweg. Dieser Fern­radweg führt aus dem Fichtel­gebirge durch etliche Bier- und Wein­gebiete bis nach Mainz, wo der Main in den Rhein mündet. Beim Start haben Radreisende die Möglich­keit, sich zwischen der Quelle des Weißen Mains bei Bischofs­grün und der Quelle des Roten Mains bei Creußen zu entscheiden. Insgesamt hat der Main-Radweg eine Länge von rund 600 Kilo­metern.

Radregionen für Rund- oder Stern­touren

Radfahren kann man fast über­all, aber es ist empfehlens­wert, nach speziellen Radreise­regionen zu suchen. Sie sind auf Rad-Touristen einge­stellt, bieten beispiels­weise gebündelte Informationen zu Touren und Unterkünften, eine einheitliche Beschil­derung und andere Service-Leistungen. Auch die beliebtesten Radregionen fragt der ADFC in seiner Radreiseanalyse ab. Hier die Top 5 aus 2022:

  • Bodensee. Deutsch­lands größter See lässt sich über einen Fernradweg komplett umrunden, ermöglicht aber auch verschiedene Etappen und Tages­touren in die Alpen, die Schweiz oder nach Österreich.
  • Grafschaft Bent­heim/Emsland/Osnabrü­cker Land. Radreisende treffen in dieser Region auf viel Grün und können aus verschiedenen Radwegen wählen – darunter die Vechtetalroute und der Töddenland-Radweg.
  • Allgäu. Mit den Alpen im Blick können Radelnde hier beispiels­weise die 475 Kilo­meter lange Radrunde Allgäu erkunden. Sie lässt sich in neun Varianten und verschiedenen Schwierig­keits­graden fahren.
  • Schleswig Holsteinische Ostseeküste, zum Beispiel mit der Rad-Region Ostsee. Hier gibt es viel Wasser – süßes und salziges –, steile Küsten, weite Strände und zur Stärkung Fisch­brötchen.
  • Nieder­sächsische Nord­seeküste, zum Beispiel mit der Radregion Cuxland, die Radrund­wege durch Hafen und Binnen­land genauso beinhaltet wie Besuche bei Krabben­fischern.

Radreisen ins Ausland

Laut Radreiseanalyse des ADFC waren rund 38 Prozent der Radurlauber 2022 außer­halb Deutsch­lands unterwegs – vor allem in Italien, Österreich, Frank­reich, den Nieder­landen und der Schweiz.

EuroVelo ist ein Fern­radwege-Netz, das quer durch Europa vom Nord­kap bis nach Sizilien aufgespannt ist. Insgesamt werden 19 Routen beschrieben, darunter die Atlantic Coast Route, die allein 11 150 Kilo­meter lang ist und vom Nord­kap bis nach Portugal führt. Oft führen die EuroVelo-Routen über nationale Fern­radwege. Auf EuroVelo gibt eine digitale Karte einen Über­blick über alle Routen. Sie zeigt auch, welche Stre­cken­abschnitte bereits angelegt und zertifiziert sind und welche sich in Bau oder Planung befinden.

So abenteuerlich eine Auslands­reise mit dem Fahr­rad ist: Für weiter entfernte Reiseziele ist die An- und Abreise oft nicht unkompliziert. Das liegt unter anderem daran, dass die Deutsche Bahn die Online­buchung von Fahr­rad-Tickets ins Ausland bislang nicht ermöglicht (Stand März 2023). Eine Auslands­reise empfiehlt sich also nicht unbe­dingt für Unerfahrene oder Familien mit kleinen Kindern, die ein großes Maß an Planungs­sicherheit brauchen.

Richtung der Fahr­radtour fest­legen

Wenn das Ziel der Reise steht, bleibt zumindest für Stre­cken­radwege noch die Frage: In welche Richtung fahren wir: von A nach B oder umge­kehrt? Um die Antwort zu finden, achten Sie auf folgende drei Punkte:

  • Steigungen. Fluss­radwege werden in der Regel strom­abwärts gefahren. Der Grund: Das Gelände fällt in diese Richtung ab, und die Tour ist weniger kräftezehrend als in entgegen­gesetzter Richtung. Für wen der Sport bei der Radreise nicht im Vordergrund steht, der sollte sich dafür entscheiden, insgesamt bergab zu fahren – zwischen­zeitliche Steigungen oder sport­lichere Etappen schließt das nicht aus.
  • Haupt­wind­richtung. Wind, der beharr­lich von vorn pustet, kann die Kräfte schnell schwinden lassen. Informieren Sie sich deshalb über die übliche Wind­richtung auf Ihrer Tour – und fahren Sie mit dem Wind, nicht gegen ihn.
  • Moti­vierendes Ziel. Eine Radreise kann immer mal auch Durst­stre­cken bedeuten – Pannen, mieses Wetter oder Stre­cken­abschnitte, auf denen wenig Spannendes passiert. Wählen Sie die Richtung Ihrer Radreise daher so, dass am Ende ein Ziel steht, das Sie moti­viert: das Erreichen des Meeres, ein kulturelles Event in einer größeren Stadt, ein Besuch bei Freunden oder Familie.

Anreise, Etappen und Über­nachtungen planen

Sobald das Ziel für die Radreise klar ist, stehen weitere Planungs­schritte und Entscheidungen an. Zu früh kann man damit eigentlich gar nicht anfangen.

An- und Abreise organisieren

Da sich Start und Ziel bei Radurlauben oft unterscheiden, bietet sich die An- und Abreise mit öffent­lichen Verkehrs­mitteln an. Laut ADFC-Radreiseanalyse 2023 nutzen rund 40 Prozent der Radreisenden diese Variante. Die Stell­plätze im Fern­verkehr sind aber leider oft Mangelware. Wir empfehlen deshalb, sich um die An- und Abreise mit dem Rad früh­zeitig zu kümmern.

  • Fern­verkehr. Ohne Stell­platz dürfen Räder im Fern­verkehr der Deutschen Bahn nicht trans­portiert werden. Sie sind aber insbesondere in der Haupt­saison und an Wochen­enden knapp. Wir empfehlen deshalb, die Fahr­radkarte immer weit im Voraus und zeitgleich mit der Personenfahr­karte zu kaufen. Wer flexibel ist, sollte auf Rand­zeiten – früh am Morgen oder unter der Woche – ausweichen. Dann sind oft noch Fahr­radstell­plätze verfügbar und die Zugtickets ohnehin güns­tiger. Unter dem folgenden Link gibt die Stiftung Warentest weitere Tipps zur Fahrradmitnahme in der Bahn.
  • Sonderfall Fern­verkehr ins Ausland. Noch etwas komplizierter ist die Buchung von Bahnreisen mit Rad ins Ausland. Online funk­tioniert das bislang gar nicht, sondern nur telefo­nisch oder am Schalter – und auch da kann es eine Weile dauern, bis beispiels­weise klar ist, ob und für welche Verbindungen bei den ausländischen Bahnen noch Fahr­radstell­plätze frei sind.
  • Regional­verkehr. Im Regional­verkehr haben die Verkehrs­verbünde und Bahn­unternehmen keine einheitlichen Rege­lungen für die Fahr­radmitnahme – zumindest muss man aber meist nicht reser­vieren. Die Deutsche Bahn gibt für alle Bundes­länder einen Über­blick über die Fahrradmitnahme im Nahverkehr. Wichtig zu wissen: Wer den Regional­verkehr der DB nutzt, braucht eine DB-Fahr­radkarte. Für Züge anderer Betreiber muss meist auch deren Fahr­radticket gekauft werden.
  • Fernbus. Auch Fernbus­unternehmen wie Flixbus nehmen eine begrenzte Zahl an Fahr­rädern im Gepäck­raum oder auf einem Heck­träger ihrer Busse mit. Hier zu schauen, lohnt sich nicht nur dann, wenn bei der Bahn alle Stell­plätze ausgebucht sind. Denn: Zum einen lässt sich auch die Fahr­radmitnahme ins Ausland bei Bus-Unternehmen problemlos online buchen, außerdem über­nehmen die Fahrer das Auf- und Abladen der Räder. Bei der Bahn müssen Sie das oft binnen weniger Minuten allein schultern. Aber: E-Bikes und Fahr­räder mit einem Gewicht von mehr als 20 Kilogramm nimmt beispiels­weise der Anbieter Flixbus nicht mit.
  • Gepäck­träger am Auto. Für Rund- und Stern­radtouren bietet sich grund­sätzlich auch die An- und Abreise mit dem Auto und einem Fahr­radgepäck­träger an. In unserem Test von Fahrradträgern für die Anhängerkupplung schnitten drei Modelle gut ab.

Etappenlängen richtig planen

Um in den Tritt zu kommen, empfehlen wir, Ihre Tour mit zwei einfacheren Etappen starten. Radreise-Neulingen empfehlen wir, Tages­etappen mit im Durch­schnitt 50 bis 60 Kilo­metern zu planen. Wer fit und erfahren ist, kann in der Regel gut einschätzen, wie viele Kilo­meter am Tag mach­bar sind.

Davon abge­sehen sollten Sie bei der Planung von Etappenlängen aber unbe­dingt auch Folgendes beachten:

  • Wie gut sind die Wege befahr­bar? Informieren Sie sich bei der Etappenplanung unbe­dingt darüber, wie die Wege beschaffen sind: Sind sie asphaltiert oder verlaufen sie über Stock und Stein? Ebensowichtig ist das Höhen­profil der Strecke: Gibt es viele Steigungen, wie stark sind sie? Das alles hat erheblichen Einfluss darauf, wie viele Kilo­meter pro Tag mach­bar sind.
  • Motor oder Muskel? Ein E-Bike hilft, Kräfte zu sparen. Deshalb dürfen Tages­etappen mit Motor auch mal länger sein. Um sicher­zugehen, dass dem Akku zwischen­durch nicht der Saft ausgeht, sollte eine Etappe aber nicht länger sein als die Strecke, die der Akku bei mitt­lerer Unterstüt­zungs­stufe schafft.
  • Sind Unterkünfte verfügbar? Gerade in ländlichen Regionen können radfreundliche Unterkünfte oder Camping­möglich­keiten spärlich gesät sein. Schauen Sie deshalb früh­zeitig, wo und ob Unterkünfte in Ihrem Preisbudget verfügbar sind und planen Sie die Etappenlängen entsprechend.
  • Bleibt Zeit für Erholung? Optimal ist es, kürzere und längere Etappen im Wechsel zu planen, damit der Körper sich zwischen­durch immer wieder etwas erholen kann. An Tagen mit kürzeren Etappen bleibt zudem Zeit, sich Sehens­wertes unterwegs anzu­schauen. Sind mehrere anstrengende Etappen hinter­einander notwendig, sollten Sie auch mal einen ganzen Pausentag einplanen – am besten dort, wo es etwas zu entdecken gibt.
  • Fahren Kinder mit? Planen Sie Ihre Tour nach den Bedürf­nissen aller Teilnehmer – besonders, wenn Kinder dabei sind. Dann sollte eine Tages­etappe grund­sätzlich nicht länger als 40 Kilo­meter sein. Außerdem sollten Sie regel­mäßig auch längere Pausen einlegen, damit die Kinder sich erholen und ihre Umge­bung erkunden können.

Fahr­radfreundliche Unterkünfte finden und buchen

Wenn die Etappen stehen, können Sie sich um die Über­nachtungen kümmern. Ansprech­partner sind die örtlichen Tourismusbehörden, die oft auch weitere Informationen für Radreisende ausgeben. Empfehlens­werte Unterkünfte für Radreisende listet zudem die ADFC-Seite Bett&Bike auf. Wenn Sie eine Unterkunft buchen (müssen), die nicht speziell für Radreisende ausgeschrieben ist, sollten Sie vorab immer klären, ob die Räder über Nacht gut gesichert stehen können.

Zudem empfiehlt es sich, Unterkünfte zu wählen, die zur Not auch per Bahn erreicht werden können: für den Fall, dass die Beine mal schlapp­machen oder die Tages­etappe witterungs­bedingt vorzeitig endet.

Radwanderer mit Zelt verzichten auf Komfort, können ihre Etappen dafür aber flexibler gestalten und über­nachten oft preisgüns­tiger. Auch eine Reser­vierung ist oftmals nicht erforderlich, weil für Radreisende mit Zelt in der Regel immer irgendwo eine Ecke frei ist.

Besonderheiten bei der Radreise-Planung für E-Bikes

Interes­sant sind E-Bike-Reisen insbesondere dort, wo das Radeln mit einem normalen Fahr­rad anstrengend wird, etwa in Mittel­gebirgs­regionen und den Alpen. Bei der Planung eines Fahr­rad­urlaubs mit E-Bikes sollten Sie zusätzlich beachten:

  • An- und Abreise mit Bahn und Fernbus. Grund­sätzlich nimmt die Deutsche Bahn E-Bikes genauso wie Fahr­räder ohne Motor mit. In vielen Zügen müssen die schweren Räder aber in den Zug gehievt und dort in Fahr­radständer einge­hängt werden. In der Regel helfen andere Reisende gern dabei, stellen Sie sich aber darauf ein, im Notfall allein mit diesem Kraft­akt fertig werden zu müssen. Und: Viele E-Bike-Modelle kommen mit sehr breiten Reifen daher – mitunter zu breit für die Fahr­rad­aufhängung in der Bahn. Kann das Fahr­rad darin nicht befestigt werden, darf es nicht mitfahren. Der Fernbus-Anbieter Flixbus schließt grund­sätzlich den Trans­port von E-Bikes aus.
  • Über­nachtungen. Für Pedelec-Fahrer empfiehlt sich die Über­nachtung in einer Unterkunft mit abschließ­barem Fahr­radraum und ausreichender Strom­versorgung, damit die Elektroräder vor Diebstahl geschützt sind und der Akku über Nacht laden kann. Klären Sie vorab mit der Unterkunft ab, ob E-Bike-Akkus über Nacht aufgeladen werden dürfen. Auf Camping- und Zelt­plätzen sowie auf Rast­plätzen für Wasser­wanderer ist das nicht garan­tiert.
  • Flugreisen. Der Trans­port normaler Fahr­räder im Flugzeug ist als Sonderge­päck möglich. Mit dem E-Bike ist eine Flugreise hingegen ausgeschlossen: Wie alle mit Lithium­batterien betriebenen Fortbewegungs­mittel dürfen sie nicht im Flugzeug trans­portiert werden. Vielfach können aber am Reiseort Räder gemietet oder eine organisierte Radreise mit Leihrädern gebucht werden. Bei Fahrten ins europäische Ausland, etwa nach Italien, ist die Bahn eine weitere Trans­portalternative.

Fahr­rad fit machen für die Tour

Kurz vor der Reise checken Sie Ihr Fahr­rad gründlich durch: Haben die Reifen noch genug Profil, sind die Brems­beläge fit, funk­tioniert die Beleuchtung, ist die Schaltung richtig einge­stellt? Falls Sie nicht selbst schrauben wollen oder können, nutzen Sie den Service-Check im Radladen. Was Sie vor der Reise warten sollten, welche Dinge Sie selbst reparieren können und was Sie besser Fachleuten über­lassen, lesen Sie in unserem Special zur Wartung und Reparatur von Fahrrädern.

Außerdem sollten Sie sich vor der Tour um Folgendes kümmern:

  • Sattel einstellen. Der Sattel sollte waagerecht ausgerichtet sein. Ist die Neigung nach vorn zu stark, rutscht der Po nach vorn. Das Gewicht des Fahrers ruht dann auf der Sattelnase. Das belastet Damm und Genitalien und führt schnell zu Taub­heits­gefühlen, wunden Stellen und Schmerzen. In der Folge werden auch die Hand­gelenke stärker belastet. Optimal ist es, nur auf den Sitz­knochen zu sitzen. Übrigens ist ein weicher Sattel auf langen Touren oft unbe­quemer. Viel­radler bevor­zugen in der Regel härtere Sättel.
  • Gepäck­träger-Zuladung checken. Bei einer Fahr­radreise kann viel Gepäck zusammen­kommen. Und Menschen, die mit dem Zelt unterwegs sind, können allein dafür locker 20 Kilogramm extra rechnen. Prüfen Sie deshalb, wie viel Gepäck der Anbieter Ihres Gepäck­trägers zulässt. Üblich sind 15 bis 25 Kilogramm – notfalls lässt sich der Gepäck­träger aber noch durch einen stabileren ersetzen.
  • Flaschenhalterung anbringen. Wenn Sie für jeden Schluck Wasser eine Pause einlegen müssen, besteht die Gefahr, dass Sie unterwegs nicht genug trinken. Deshalb sollte ein Getränk stets greif­bar sein. Besorgen Sie sich am besten eine große Fahr­rad-Trink­flasche und montieren Sie eine passende Halterung am Rahmen.

Pannentraining

Manche Touren führen Radler durch Gegenden, in denen der nächste Fahr­radladen fern oder am Wochen­ende geschlossen ist. Auf Pannen sollten sich tech­nisch nicht ganz so fitte Radreisende vorbereiten.

  • Pannen trainieren. Üben Sie probeweise mal das Hinterrad abzu­nehmen, den Mantel von der Felge zu heben, einen Schlauch zu wechseln und ein Loch im Schlauch zu flicken.
  • Mobile Werk­statt. Auch eine Tasche mit Flick­zeug und Werk­zeug ist auf jeder längeren Radtour unabding­bar. Hinein gehören: Schrauben- und Inbus­schlüssel oder Multi­funk­tions­werk­zeug, Reifenheber, Ersatz­schlauch, Flick­zeug und eine kompakte Luft­pumpe mit passendem Aufsatz für das Ventil Ihres Fahr­rads.

Was unbe­dingt mit auf die Radreise muss

Fahr­rad­urlaub planen - So klappt die Radreise

So voll gepackt sind Fahr­räder nur für sehr lange Touren oder Reisen mit Zelt. Ganz ohne Gepäck geht es aber nie. © Getty Images

Je weniger Gepäck, desto mehr Radelspaß. Ja, aber das ist nur die halbe Wahr­heit. Denn es gibt ein paar Dinge, auf die Radreisende unterwegs nicht verzichten können:

  • Fahr­radtasche. Wie viel Platz muss sie bieten? Wie sollte sie ausgestattet sein? In unserem Fahrradtaschen-Test finden Sie die besten Modelle.
  • Fahr­radhelm. Die Stiftung Warentest empfiehlt Radfahrern – egal welchen Alters – einen Fahr­radhelm zu tragen, weil sie bei Unfällen und Stürzen schlimmere Verletzungen verhindern können. Welche Helme wirk­sam schützen, zeigt unser Fahrradhelm-Test.
  • Fahr­radkleidung. Zu empfehlen sind gepols­terte Hosen, die auf langen Touren einem schmerzenden Po vorbeugen. Etwas unge­wohnt, aber sinn­voll: Die Unter­wäsche weglassen, damit nichts scheuert. Alternativ auf nahtlose Unter­wäsche setzen.
  • Fahr­radflasche. Wer viele Kilo­meter hinter sich legt, muss viel trinken. Eine Trink­flasche sollte deshalb stets greif­bar sein, damit nicht für jeden Schluck Wasser eine Pause einge­legt werden muss. Fahr­radflaschen lassen sich mit einer einfachen Halterung bei vielen Fahr­rädern am Unter­rohr montieren.
  • Regen­schutz. Regenjacke und -hose sind auf längeren Touren unver­zicht­bar. Praktisch ist auch ein Über­zug für den Fahr­radhelm, damit kein Wasser durch die Lüftungs­löcher eindringt. Alles am besten weit oben in die Fahr­radtasche packen, um den Regen­schutz bei einsetzendem Nieder­schlag schnell parat zu haben.
  • Sonnen­schutz. Wer den ganzen Tag radelt, ist selten im Schatten. Ein Fahr­radhelm schützt den Kopf – auch vor der Sonne. Gegen schädliche UV-Strahlung und Sonnenbrand hilft lange, luftige Kleidung. Unbe­deckte Körper­stellen sollten Radfahrer mit einem Sonnenschutzmittel eincremen, das mindestens Licht­schutz­faktor 30 hat.
  • Desinfektionsgel für die Hände. Unterwegs gibt es nicht immer die Gelegenheit, sich die Hände zu waschen, wenn es gerade nötig wäre – ein desinfizierendes Gel passt in die kleinste Tasche.
  • Karte und wichtige Dokumente. In einer Tasche am Lenker sollten Sie Karte beziehungs­weise Navi oder Smartphone sowie wichtige Papiere trans­portieren – dort sind die Sachen stets griff­bereit. Wenn Sie auf die Navigation per Smartphone setzen, sollten Sie außerdem eine (geladene!) Power­bank im Gepäck haben – falls der Akku schlapp­macht und keine Steck­dose in der Nähe ist.
  • Fahr­radschloss. Einmöglichst leichtes, aber aufbruchsicheres Fahrradschloss verhindert, dass Ihr Reisegefährt ungewollt den Besitzer wechselt. Am besten auch einen Ersatz­schlüssel mitnehmen und ihn getrennt von dem anderen Schlüssel aufbewahren.

Was in die Reise­apotheke gehört

Auch wenn der Platz in den Fahr­radtaschen begrenzt ist: Eine gut sortierte Reise­apotheke gehört hinein. Das gilt besonders dann, wenn der Weg durch ländliche Gegenden führt, in denen Apotheken nicht an jeder Ecke zu finden sind. Für die häufigsten Beschwerden, die unterwegs auftreten können, geben die Arznei­mittel­experten der Stiftung Warentest folgende Empfehlungen:

  • Schmerz­mittel. Bei Fieber und Schmerzen helfen Mittel mit Wirk­stoffen wie Ibuprofen oder Paracetamol. Bei Schwel­lungen und Zerrungen, etwa nach Stürzen, kann ein Schmerzgel mit Diclofenac oder Ibuprofen helfen. Solche Schmerzgele sind mit Einschränkung geeignet.
  • Nasen­spray. Radelnden Kindern mit Schnupfen hilft ein abschwellendes Nasen­spray, etwa mit Xylometazolin. Damit können sie besser atmen.
  • Heuschnupfenmedikamente. Für Allergiker ist es unbe­dingt wichtig, ihre Medikamente dabei­zuhaben. Akut helfen Mittel mit den Wirk­stoffen Azelastin, Levoca­bastin und Ketotifen. Vertiefende Infos finden Sie in unserem Heuschnupfen-Special.
  • Mücken- und Zecken­mittel. Radtouren an Fluss- und Seeufern oder Verschnauf­pausen im Grünen werden oft von lästigen Gästen begleitet. Darauf sollten Radwanderer vorbereitet sein. Was gegen die Blutsauger hilft, klärt unser Test von Insektenschutzmitteln.
  • Elastische Binden. Damit können Sie Schürfwunden erst­versorgen und schmerzende Gelenke bandagieren.
  • Desinfektions­lösungen. Schürfwunden und andere Verletzungen sollten sofort desinfiziert werden. Lösungen oder Sprays mit Povidon-Jod oder Phenoxyethanol und Octenidin brennen nicht so stark.
  • Verbands­zeug. Zur Wund­versorgung sollten Einmalhand­schuhe, Heft­pflaster, Mull­kompressen und Mull­binden, Rollenpflaster (etwa Leuko­plast) sowie eine kleine Schere nicht fehlen.
  • Fieber­thermo­meter. Zur Temperatur­kontrolle.
  • Pinzette. Zum Entfernen von Zecken oder Splittern.

Fahr­radtaschen clever packen

Taschen voll­stopfen: kann jeder, ist aber ungünstig. So zu packen hingegen, dass alles Wichtige unterwegs unpro­blematisch wieder hervorgeholt werden kann, ist Gold wert. Darauf sollten Sie achten:

  • Zulässiges Gesamt­gewicht. Insbesondere bei radelnden Campern mit Zelt, Kocher, Matte und Schlafsack kommen einige Kilo Gepäck zusammen. Aber auch für alle anderen gilt aus Sicher­heits­gründen: Das Gewicht des Gepäcks, des Radlers und des Rades darf zusammen­genommen das zulässige Gesamt­gewicht des Fahr­rades nicht über­steigen. Das ist in der Regel am Rad selbst oder in den Unterlagen angegeben.
  • Weniger ist mehr. Um Gewicht und Volumen des Gepäcks gering zu halten, empfiehlt es sich, minimalistisch zu packen. Nehmen Sie bequeme, atmungs­aktive Kleidung und etwas Wasch­mittel mit, statt für jeden Tag ein neues Outfit. Kosmetika und Hygiene­produkte in kleine Fläsch­chen füllen, statt die große Shampoo-Flasche mitzuschleppen. Sie lassen sich zwischen­durch auch wieder auffüllen.
  • Thematisch verstauen. Packen Sie zusammen, was zusammen­gehört. Dabei helfen Pack­taschen, wie es sie beispiels­weise für Wanderruck­säcke gibt, oder einfache Stoff­beutel. Legen Sie für frische Kleidung, Kabel und Elektronik, Kulturtasche, Snacks, Flick­zeug jeweils einen Beutel an. Wenn Sie unterwegs dann etwas suchen, wühlen Sie nicht durch lose Klamotten, sondern haben das Gesuchte schnell zur Hand und können alles andere einfach aus- und wieder einpacken. Unterschiedlich farbige Beutel machen das besonders einfach.
  • Camping-Equipment eventuell auseinander­nehmen. Wer mit Fahr­rad und Zelt unterwegs ist, hat besonders viel Gepäck dabei. Mitunter hat die Camping­ausrüstung Pack­maße, die für den Trans­port am Fahr­rad unpraktisch sind. Probieren Sie aus, ob sich diese kompakter packen lässt. Etwa, indem Sie die Zelt­stangen heraus­nehmen, separat am Fahr­radrahmen befestigen und den Rest auf ein kompakteres Maß falten.
  • Wichtiges nach oben. Regenkleidung, Snacks, Sonnen­creme und andere wichtige Dinge für den Tag packen Sie am besten ganz nach oben oder in Außentaschen. Dinge, die Sie erst am Abend wieder brauchen werden, kommen ganz nach unten.
  • Wasser­dicht einpacken. Fahr­radtaschen sind in der Regel so konstruiert, dass sie Regen abhalten, dennoch ist es sinn­voll, wichtige Dokumente und Elektronik zusätzlich in eine wasser­dichte Tasche oder Tüte zu packen. Da der Inhalt der Fahr­radtaschen zudem mitunter gequetscht und gestopft wird, sind auch Duschgel und Co in einer wasser­dichten Tasche oder Tüte gut aufgehoben – so passiert nicht, sollten die Flüssig­keiten mal auslaufen.
  • Taschen ähnlich schwer packen. Stan­dard sind zwei große Pack­taschen hinten rechts und links am Gepäck­träger. Für ein stabiles Fahr­verhalten sollten sie ungefähr gleich­schwer sein. Kontrollieren Sie, dass die gepackten Taschen ähnlich schwer sind, bevor die Tour beginnt.
  • Rahmen vor Scheuer­stellen schützen. Die Befestigungen der schweren Pack­taschen können am Rahmen scheuern und den Lack beschädigen. Befestigen Sie die Taschen vor der Tour am Fahr­rad und kleben Sie den Rahmen an möglichen Scheuer­stellen mit Klebeband ab.

Tipps für unterwegs

Fahr­rad­urlaub planen - So klappt die Radreise

Wichtig für die Gesundheit unterwegs: Pausen zum Trinken und Erholen. Dabei lässt sich die Umge­bung genießen. © Getty Images

Bevor sie in den Radfahrtag starten, sollten Sie prüfen, ob die Strecke auch wie geplant befahr­bar ist. Örtliche Tourismus­verbände oder die Websites der Radwege oder Regionen informieren über Sperrungen. Bei Fluss­radwegen können etwa Deichbaumaß­nahmen große Umwege bedeuten. Müssen Sie unterwegs beispiels­weise eine Fähre nutzen, sollten sie sich beim Betreiber über die Betriebs­zeiten informieren. Checken Sie außerdem auch den Wetterbe­richt, um Ihre Tages­etappe entsprechend anzu­passen.

Schmerzen und Gesund­heits­problemen vorbeugen

Grund­sätzlich kann ein Fahr­rad­urlaub eine Wohl­tat für die eigene Gesundheit sein. Denn Radreisende verbringen lange Zeit an der frischen Luft – bei moderater bis sport­licher Aktivität. Damit die Tour nicht zu Lasten des Körpers geht, können Sie unterwegs auf diese Dinge achten:

  • Rücken gerade halten. Ein runder Rücken beim Fahren schiebt die Schultern nach vorn, streckt die Arme durch und legt den Kopf ins Genick. Das führt zu Beschwerden in Schultern, Nacken und Armen. Achten Sie bewusst darauf, Ihren Rücken gerade zu halten.
  • Sonnen­schutz. Cremen Sie sich zu Tages­beginn und auch in Pausen mit Sonnen­creme ein – auch bei bedecktem Himmel. Insbesondere wenn Sie schwitzen, ist das Nach­cremen wichtig. Oder tragen Sie gleich Schutz­kleidung. Den Kopf sollte ohnehin ein Fahr­radhelm schützen. Eine Fahr­radkappe darunter schirmt Gesicht und Kopf­haut ab.
  • Viel trinken. Mit einer Flasche im Halter am Rahmen können Sie auch während der Fahrt immer mal einen Schluck trinken. Machen Sie ansonsten Pausen, um viel zu trinken. Wenn Sie einkehren, sollten Sie immer auch daran denken, die Wasser­flaschen auffüllen – fragen Sie nach, ob das in Ordnung ist. Im Special Richtig trinken erklären unsere Fachleute, wie viel Flüssig­keit Sie brauchen.
  • Lockern und dehnen. Nutzen Sie Pausen, um sich zu lockern. Abends sollten Sie sich die Zeit nehmen und sich ausgiebig dehnen, um einem Muskelkater oder Verspannungen am Folgetag vorzubeugen.

Notfälle und Pannen meistern

  • Medizi­nischer Notfall. Bei stark blutenden Wunden, Verletzungen des Kopfes, der Wirbelsäule, Verdacht auf Schlag­anfall oder Herz­infarkt und weiteren Notfällen wählen Sie den Euro­notruf 112.
  • Hilfe bei Fahr­radpannen. Für den Fall, dass Sie mit einer Reparatur über­fordert sind, gibt es Hilfs­angebote. So bieten beispiels­weise der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, ADFC, aber auch der Allgemeine Deutsche Automobil-Club, ADAC, ihren Mitgliedern eine kostenlose, deutsch­land­weite Fahr­radpannen­hilfe an. Eine deutsch­land­weite Suche von mehr als 4 000 Fahr­radwerk­stätten bietet etwa die Website reparadius.de.

Besonderheiten bei Radreisen mit dem E-Bike

Bei der Planung einer Reise auf eigene Faust müssen Radfahrer grund­sätzlich keine großen Unterschiede zwischen einem Pedelec und normalem Fahr­rad machen. Unterwegs sollten Sie aber stets den Akku im Blick haben.

  • Akkusparend fahren. Schalten Sie zwischen­durch auch mal in den Eco-Modus oder eine andere energiesparende Stufe – so schonen Sie den Akku und tun etwas für Ihre Fitness.
  • Lade­pausen einplanen. Sie können mit einem E-Bike längere Etappen fahren als mit einem normalen Fahr­rad, müssen aber Pausen einplanen, um den Akku zwischen­durch aufzuladen. Wenn Sie einkehren, sollten Sie immer zuerst fragen, ob Sie den Akku laden dürfen. Es gibt einige kostenlose Apps, die Lade­stationen und Gast­stätten mit Lade­service anzeigen, zum Beispiel E-Station, Bike-Energy oder die App des Radhänd­lers Fahr­rad.de.
  • Akku vor Hitze und Kälte schützen. Was im Alltag gilt, gilt auch auf der Radreise: Sehr hohe und nied­rige Temperaturen können dem E-Bike-Akku schaden. Deshalb möglichst im Schatten parken oder den Akku nicht in der prallen Sonne oder bei frostigen Temperaturen am Fahr­rad lassen.
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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • mboehncke am 23.04.2024 um 23:33 Uhr
    Radmitnahme bei der Bahn

    Für Auslandsreisen mit der Bahn findet man Züge mit Fahrradmitnahme meistens bei den ausländischen Bahnen viel besser als bei der DB. Bei Reisen in den Süden am besten gleich bei der ÖBB oder SBB suchen!

  • Michael122 am 16.04.2023 um 21:18 Uhr
    Sonneschutz


    Noch ein Tipp: Beim Eincremen die Waden, Ohren und Nase nicht vergessen, wenn mit kurzen Hosen gefahren wird. Wenn die Sonne von hinten kommt.
    Beim Radfahren merkt man den Sonnenbrand wegen der kühlen Luft nicht.

  • Michael122 am 16.04.2023 um 21:17 Uhr

    Kommentar vom Autor gelöscht.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 05.04.2023 um 16:41 Uhr
    Sonnenschutz ist wichtig

    @nils1896: Es ist wichtig sein Gesicht, Ohren, Nacken und Kopf vor der Sonne zu schützen. Unter dem Helm kann ein Bufftuch oder eine Radsportkappe getragen werden, ansonsten hilft eincremen.

  • nils1896 am 30.03.2023 um 22:11 Uhr
    Sonnenschutz Fahrradhelm

    Da sind auch für erfahrene Radler noch ein paar gute Tipps dabei. Nur bei einem bin ich mir etwas unsicher: Im Artikel steht, dass der Helm vor Sonne auf dem Kopf schützt. Aber er hat doch in der Regel Belüftungslöcher. Stellt das kein Problem dar, weil die Sonne in der Regel nicht direkt von oben senkrecht hineinscheint? Ich hätte gedacht, dass man den Kopf trotzdem eincremen muss. Was natürlich eine uns unangenehme Angelegenheit mit dem Helm darauf ist...