Bauspar­verträge im Vergleich Die besten Tarife zum Kaufen, Bauen und Modernisieren

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Bauspar­verträge im Vergleich - Die besten Tarife zum Kaufen, Bauen und Modernisieren

Erst sparen, dann bauen. Ein Bauspar­vertrag kombiniert einen Sparplan mit einem Immobilien­kredit. © Stocksy / Yaroslav Danylchenko

Bauspardarlehen sind so attraktiv wie lange nicht mehr. In unserem Vergleich der Bauspar­verträge gibt es zwei klare Testsieger zum Bauen, Kaufen oder Modernisieren.

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Baukredite ab 1 Prozent Zinsen pro Jahr? Das klingt nach längst vergangenen Zeiten. Heute zahlen Immobilienkäufer oft mehr als 4 Prozent für ihren Baukredit.

Doch bei den Bausparkassen gibt es die Nied­rigzinsen heute noch. Sie haben ihre Tarife in den vergangenen Jahren kaum verändert. Die Folge: Bauspardarlehen sind mit Zins­sätzen von meist 1 bis 3 Prozent so attraktiv wie lange nicht mehr. Als reine Geld­anlage lohnt sich Bausparen dagegen weniger denn je. Die meisten Bausparkassen zahlen auf Spar­guthaben nur Minizinsen von 0,01 bis 0,25 Prozent.

Warum sich der Bauspar­vertrag-Vergleich für Sie lohnt

Test­ergeb­nisse für sechs Modell­fälle

Die Immobilien­experten der Stiftung Warentest haben aus mehr als 200 Tarif­varianten die besten Bausparlösungen für Sparer ermittelt, die in sechs bis zwölf Jahren eine Immobilien­finanzierung planen oder ihr Haus in vier oder sechs Jahren modernisieren möchten.

Die besten Tarife für Sie

Für die jeweils güns­tigsten Tarif­varianten können Sie außerdem die wesentlichen Tarifmerkmale abrufen – etwa Zins­sätze, Gebühren, Mindest­spar­guthaben und Regelsparbeitrag. Getestet wurden alle 14 in Deutsch­land aktiven Bausparkassen – von der Alten Leipziger bis Wüstenrot. Zwei Anbieter belegen in den meisten unserer Testfälle die Spitzenplätze.

Bausparen oder Bank­sparen?

Was besser für Sie ist, hängt von der Höhe der Sparzinsen und der künftigen Zins­entwick­lung bei Hypothekendarlehen ab. Wir zeigen an einem Beispiel, wann sich Bausparen lohnt.

So funk­tioniert Bausparen

Unsere Grafiken zeigen anschaulich, wie ein Bauspar­vertrag in der Spar- und Darlehens­phase funk­tioniert und wie lange Sie je nach Tarif mindestens sparen müssen, bevor der Bauspar­vertrag zugeteilt wird. Mithilfe unserer Tipps können sich Sparer vor teuren und unge­eigneten Bauspar­verträgen schützen.

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Bausparen bietet Plus­punkte

Als Teil der künftigen Immobilien­finanzierung bietet ein Bauspar­vertrag eine Reihe von Vorteilen:

Zins­sicherheit. Der Zins­satz für das Bauspardarlehen steht heute schon sicher fest – auch wenn Kunden das Geld erst in sieben oder zehn Jahren abrufen. Damit ist dieser Teil der Finan­zierung unabhängig davon, wie sich die Zinsen am Kapitalmarkt entwickeln.

Güns­tigeres Bank­darlehen. Ein Bauspar­vertrag verschafft Immobilienkäufern einen oft unterschätzten Vorteil für ihre Baufinanzierung: Sie brauchen weniger Geld von einer Bank. Schaffen sie es, den Bank­kredit mithilfe eines Bauspardarlehens unter 80 oder sogar 60 Prozent des Immobilien­werts zu drücken, bekommen sie fast immer einen besseren Zins­satz.

Staatliche Förderung. Seit 2024 gelten für die Arbeitnehmer-Spar­zulage mehr als doppelt so hohe Einkommens­grenzen wie bisher. Viele Bauspare­rinnen und Bausparer profitieren außerdem von der staatlichen Wohnungs­bauprämie.

Güns­tige Kleindarlehen. Banken verlangen für Immobiliendarlehen unter 50 000 Euro oft happige Zins­aufschläge. Der Zins­satz für das Bauspardarlehen gilt dagegen auch für kleine Kreditsummen.

Sondertilgungen. Bei Bauspardarlehen sind beliebig hohe Sondertilgungen oder eine komplette Rück­zahlung jeder­zeit möglich. Das ist bei Bank­darlehen gar nicht, nur begrenzt oder nur gegen Zins­aufschlag erlaubt.

Nachteile des Bausparens sind hohe Abschluss­gebühren und mick­rige Zinsen in der Anspar­phase.

Bauspar­verträge im Vergleich

Es ist allerdings nicht leicht, das beste Angebot zu finden. Die 14 in Deutsch­land aktiven Bausparkassen bieten zusammen mehr als 200 Tarif­varianten an. Welche am güns­tigsten ist und welche Bausparsumme am besten passt, hängt vor allem davon ab, wann das Geld zur Verfügung stehen soll und wie viel bis dahin gespart wird.

Finanztest hat daher sechs Modell­fälle gewählt und für alle Kassen die jeweils güns­tigste Bausparlösung ermittelt.

Bau oder Kauf. In den Fällen 1 bis 4 ist der Bau oder Kauf einer Immobilie in sechs, acht, zehn oder zwölf Jahren geplant. Die monatliche Sparrate beträgt 250 bis 400 Euro. In der Variante mit sechs Jahren Spar­zeit kommt eine Sofort­einzahlung von 10 000 Euro dazu, weil die Regelraten bei den meisten Tarifen nicht für eine pünkt­liche Zuteilung reichen.

Modernisierung. In den anderen Fällen planen Haus­eigentümer eine Modernisierung. Im Fall 5 benötigen sie dafür in vier Jahren 30 000 Euro, zum Beispiel für eine neue Heizung. Im Fall 6 wollen sie ihr Haus in sechs Jahren zu geschätzten Kosten von 50 000 Euro modernisieren. In beiden Fällen leisten sie zu Vertrags­beginn eine Sonderzahlung.

Den besten Tarif für alle gibt es nicht. Im Test gibt es je nach Modell­fall eine andere Reihen­folge der güns­tigsten Bausparkassen. Zwei klare Testsieger gibt es trotzdem, die alle Spitzenplätze und die Hälfte der Top-3-Plätze unter sich ausmachen.

Die wichtigsten Bauspar­regeln

Der vielleicht größte Nachteil: Bausparen ist so komplex, dass selbst Beratern der Bausparkassen oft der Durch­blick fehlt (Test Bausparberatung). Besonders wichtig ist das richtige Timing. Ein guter Vertrag ist so justiert, dass die Bausparsumme voraus­sicht­lich pünkt­lich für die geplante Finanzierung zur Verfügung steht. Sonst müssen Sparer ihre Pläne verschieben oder die Warte­zeit bis zur Zuteilung mit einem Zwischen­kredit über­brücken. Wenige Monate sind kein Problem. Wird der Bauspar­vertrag aber erst viele Jahre nach dem Wunsch­termin zuteilungs­reif, kann ein Zwischen­kredit extrem teuer werden. Die Finanztest-Experten erläutern die wichtigsten Bauspar­regeln und geben Tipps, wie Angebote geprüft werden können.

Tipp: Die güns­tigsten Hypothekendarlehen von Banken finden Sie in unserem Test Immobilienfinanzierung.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 06.01.2023 um 16:09 Uhr
    Frage zu Vorteil / Nachteil Diagramm

    @taproot: Die Grafik zeigt an einem Beispiel (geplante Baufinanzierung in acht Jahren, monatliche Sparrate 400 Euro) den Vorteil oder Nachteil des Bausparens im Vergleich zum Ansparen und Finanzieren bei einer Bank, jeweils für unterschiedliche Zinskonstellationen. Der Vorteil von 8.000 Euro ergibt sich im Vergleich zu einem Banksparer, der auf seine Sparraten nur eine Rendite von 0,5 Prozent erhält und nach acht Jahren einen Effektivzins von 6 Prozent für seine Bankfinanzierung zahlt. Bei einer Sparrendite von 2,5 Prozent und einem Effektivzins von 4,0 Prozent für das künftige Bankdarlehen hätte der Bausparer dagegen bereits einen kleinen Nachteil.

  • taproot am 06.01.2023 um 13:48 Uhr
    Frage zu Vorteil / Nachteil Diagramm

    Hallo!
    Wie ist der Vorteil/Nachteil im oberen Diagram zu verstehen? Wären im besten Fall mit einem Bausparvertrag ein Plus von absolut 8000 EUR drin?

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 13.12.2022 um 10:16 Uhr
    Zuteilungsreife

    @Bird12: Die Diskrepanz erklärt sich aus unserer Vorgabe für den Modellfall. Die Finanzierung ist erst in 12 Jahren gewünscht. Das schließt eine frühere Zuteilungsreife des Bausparvertrags nicht aus. Mit dem Angebot der Signal Iduna spart unser Modellkunde länger, als für die Zuteilung notwendig wäre, an und erzielt daher auch ein höheres Guthaben. Im Gegenzug fällt bei unveränderter Bausparsumme die Tilgungsrate des Bauspardarlehens niedriger aus.

  • Bird12 am 26.11.2022 um 21:18 Uhr
    Zuteilungsreife

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    in ihrem Test erreicht man mit dem Tarif F30 der Signal Iduna bei einer monatlichen Sparrate von 250 Euro nach 12 Jahren die Zuteilung. Die Bausparsumme beträgt hier 87.000 Euro.
    Die Zuteilung erfolgt also nach 143 Sparraten bei einem Guthaben von 33.963 Euro.
    Mit liegt eine Berechnung eines Angebots von Signal Iduna vor, das exakt die gleichen Zinsen, Sparrate, Gebühren und Bausparsumme enthält.
    Allerdings erfolgt hier die Zuteilung schon nach 114 Sparraten und das Guthaben beträgt nur rund 27.500 Euro.
    Erklärt sich diese Diskrepanz durch die Rangfolge der Bewertungszahl? Oder anderst gefragt: Der Zuteilungszeitpunkt wird dadurch beeinflusst wie gut man von seiner Bewertungszahl her im Vergleich zu anderen Kunden dasteht, oder?
    Viele Grüße
    Bird

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 01.09.2022 um 16:44 Uhr
    Gerichte halten Kontoentgelte für unzu­lässig

    @BebeLuchs: Sie finden unsere Berichterstattung zum Thema unter dem folgenden Link: www.test.de/bausparen-kontogebuehr
    Viele Bausparkassen vertreten eine andere Rechtsauffassung als die Oberlandesgerichte, zu deren Rechtsprechung wir unsere Leser:innen informierte. Solange es zur Frage der Zulässigkeit der Jahresentgelte keine höchstrichterliche Rechtsprechung gibt, trifft man weiterhin auf diese Kosten in den Verträgen.