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Libor-Skandal Linde-Chef Reitzle kritisiert Banken scharf

Linde-Chef Wolfgang Reitzle kritisiert im Interview die deutschen Geldhäuser heftig. Sie hätten ihre Glaubwürdigkeit verloren, jetzt müssten sie ihr Verhalten ändern - und nicht zuletzt auch ihre teils exorbitant hohen Gehälter überprüfen.
Von Thomas Katzensteiner
Linde-Chef Wolfgang Reitzle: Offene Worte gegenüber der Finanzwirtschaft

Linde-Chef Wolfgang Reitzle: Offene Worte gegenüber der Finanzwirtschaft

Foto: Andreas Gebert / dpa

Hamburg - Der Vorstandsvorsitzende des Gase-Herstellers Linde  , Wolfgang Reitzle, übt nach den jüngsten Bankenskandalen harte Kritik an der Finanzbranche. Im Interview mit dem manager magazin (Erscheinungstermin: 24. August) kritisiert der Topmanager die Banken, sie hätten ihre Glaubwürdigkeit verloren, und mahnt die Finanzindustrie zur Veränderung.

"Mit der Libor-Affäre ist vielleicht der letzte Rest Vertrauen verloren gegangen. Was soll man denn noch glauben, wenn der wahrscheinlich wichtigste Zins der Welt manipuliert wurde?", sagt Reitzle im Interview.

Die Finanzwirtschaft habe sich "weitgehend von der Realwirtschaft abgekoppelt und ihre eigene Parallelwelt geschaffen, in der virtuelle Werte entstanden sind", so der Topmanager. Diese jedoch hätten "leider die Eigenschaft, zu realen Verlusten der Volkswirtschaft zu werden".

Reitzle mahnt deshalb dringend Veränderungen in der Finanzbranche an, auch was Vergütung und Anreizstrukturen betrifft. "Wenn ich sehe, was da - zum Teil ja schon mit krimineller Energie - abgelaufen ist, und wenn man dann noch hört, was einige Hedgefondsmanager einstreichen, dann glaube ich, dass sich dringend etwas ändern muss."

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