Früher in Rente Rente mit 63 – jetzt unbe­grenzt dazu­verdienen

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Früher in Rente - Rente mit 63 – jetzt unbe­grenzt dazu­verdienen

Doppelleben. Frührente und zugleich Voll- oder Teil­zeit arbeiten - das ist jetzt ohne Einkommens­grenze möglich. © Stiftung Warentest / René Reichelt

Neue Chance für alle, die vorzeitig kürzer treten wollen: Jetzt Rente beziehen plus Gehalt. Das geht seit 2023. Unsere Modell­rechnungen zeigen: Das lohnt sich oft.

Früher in Rente Rente mit 63 – jetzt unbe­grenzt dazu­verdienen freischalten

Es ist eine kleine Renten­revolution – auch wenn es zunächst nach unspektakulärem Behörden­deutsch klingt: Die Hinzuver­dienst­grenzen bei vorzeitigem Renten­beginn sind weggefallen. Die Neuregelung macht den Über­gang vom Arbeits­leben in den Ruhe­stand zwischen 63 und 67 so flexibel wie nie zuvor.

Seit Anfang dieses Jahres dürfen Rentne­rinnen und Rentner, die eine vorgezogene Alters­rente nutzen, unbe­grenzt hinzuver­dienen. Damit bieten sich neue Verdienst­chancen für Ältere: Menschen, die bereits vor ihrem regulären Ruhe­stand eine Alters­rente beziehen, aber noch weiter­arbeiten wollen, haben jetzt die Möglich­keit für ein doppeltes Einkommen. Neben der Frührente können sie so viel dazu­verdienen, wie sie möchten – ohne dass es ihre Rente schmälert.

Warum sich die Unter­suchung Früher in Rente für Sie lohnt

Ihre Chance auf doppeltes Einkommen

Seit diesem Jahr haben Sie viele Möglich­keiten, Rente und Job attraktiv zu kombinieren. Wir haben die wichtigsten für Sie exemplarisch an zwei Modell­fällen durch­gerechnet und verglichen. Nutzen Sie unseren ausführ­lichen Vergleich für Ihre eigene Entscheidung.

Zugleich beschreiben wir ausführ­lich den Weg zur Rente mit 63, auch wenn Sie nicht mehr weiter­arbeiten wollen.

Fast 27 000 Euro mehr Netto in zwei Jahren

Die Renten­experten der Stiftung Warentest haben verschiedene Varianten für Durch­schnitts- und Besserverdiener durch­gerechnet. Ein Durch­schnitts­verdiener, der als besonders lang­jährig Versicherter zwei Jahre vorzeitig seine Rente beantragt und dann noch bis zur Regel­alters­grenze weiter­arbeitet, kommt in diesen beiden Jahren auf insgesamt 27 000 Euro mehr Netto­einkommen.

Steuern und Sozial­abgaben

Ein Booster aus doppeltem Einkommen durch Job plus Frührente ist nur dann gut, wenn netto ordentlich etwas übrig bleibt. Deshalb haben wir Steuern und Sozial­abgaben in unsere Modell­rechnungen einbezogen.

Heft­artikel als PDF

Nach dem Frei­schalten erhalten Sie den zwölfseitigen Heft­artikel aus Finanztest 07/23 zum Download.

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Frührente mit und ohne Abschlag

Ein Hinzuver­dienst lohnt sich für viele Ältere, die mit 63 Jahren nach 35 Versicherungs­jahren mit Abschlägen in Rente gehen. Erst recht lohnt sich die Kombination aus Rente und Job für Menschen, die nach 45 Versicherungs­jahren eine abschlags­freie Rente beantragen können. Ob Rente mit Job, Job mit Rente, alles voll oder auch nur teil­weise – wir sagen, wann sich ein Zuver­dienst tatsäch­lich für Sie lohnt.

Außerdem zeigen wir verschiedene Wege früher in Rente zu gehen, was für eine abschlags­freie Rente mit 45 Versicherungs­jahren zählt – und was für die Frührente mit Abschlägen nach 35 Jahren.

Früher in Rente - Rente mit 63 – jetzt unbe­grenzt dazu­verdienen

© Stiftung Warentest

Tipp: Selbst­ständige, Frührentner oder Beamte können freiwil­lig in die gesetzliche Rente einzahlen. Das erhöht die Rente und lässt die Steuerbelastung sinken. Wann sich Extra-Einzahlungen für Sie lohnen.

Besser früher als später

Bis zur Regel­alters­grenze auf die Rente zu warten, lohnt sich meist nicht. Wenn Sie auf 45 Versicherungs­jahre kommen und das Mindest­alter erreicht haben, sollten Sie die Rente beantragen. Oft lohnt sich der Renten­antrag auch, wenn Sie nur 35 Versicherungs­jahre haben. Wir sagen, was alles zählt um 45 oder 35 Beitrags­jahre voll zu bekommen.

„2023 hat es eine kleine Renten­revolution gegeben. Jetzt ist der Über­gang vom Arbeits­leben zum Ruhe­stand zwischen 63 und 67 so flexibel wie nie zuvor.“

Katharina Henrich, Finanztest­redak­teurin

Job plus Rente kann sich lohnen

Ein Booster fürs Einkommen aus Job plus Frührente klingt gut, aber wie so oft steckt der Teufel im Detail. Wir haben daher nachgerechnet. Schließ­lich fällt die vorgezogen Rente teils deutlich nied­riger aus, denn Versicherte zahlen kürzer ein. Hinzu kommen oft lebens­lange Abschläge. Und bei höherem Einkommen werden auch höhere Steuern fällig.

Unsere Renten­experten haben daher an zwei Modell­fällen – einer Besserverdienerin mit gekürzter Rente und einem Normal­verdiener mit abschlags­freier Frührente – durch­gerechnet, wie sich ihr verfügbares Einkommen aus heutiger Sicht über die nächsten 20 Jahre entwickeln würde. Die Modell­fälle zeigen: Die Frührente neben dem Job zu beziehen, kann sich lang­fristig finanziell auszahlen.

Renten­eintritts­rechner: Berechnen Sie hier Ihren Renten­beginn

Mit unserem Renten­eintritts­rechner können Sie Ihre individuellen Renten­eintritts­termine bestimmen. Geben Sie Ihren Geburts­tag in das entsprechende Feld ein und wählen Sie aus, ob bei Ihnen eine Schwerbehin­derung vorliegt. Der Rechner zeigt Ihnen dann Ihre Eintritts­daten für die unterschiedlichen Renten­arten an. Die Voraus­setzungen für die unterschiedlichen Renten finden Sie weiter unten.

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Als Frührentner weiter im Job – recht­lich kein Problem

Wer vorzeitig in Alters­rente geht, darf deswegen von seiner Firma nicht gekündigt werden. Eine Kündigung wäre Alters­diskriminierung und deshalb unzu­lässig. Wir haben mit dem Arbeits­rechtler Frank Bayreuther von der Uni Passau gesprochen. Im Interview erklärt er auch, warum es für Firmen kein Risiko ist, Vorruheständler neu einzustellen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 26.07.2023 um 11:19 Uhr
    Lücke im Arbeitsleben

    @geho72: Wenn Sie die 35 Beitragsjahre zusammen bekommen, können Sie das so machen. Rentenzahlungen beginnen erst nach Antragstellung. Dies sollte rechtzeitig in die Wege geleitet werden, idealerweise ein halbes Jahr vor Renteneintritt. Die Rente bezieht sich dann auf die in 35 Jahren erworbenen Rentenpunkte.

  • geho72 am 25.07.2023 um 21:14 Uhr
    Lücke im Arbeitsleben

    Hallo, ich hab mal eine Frage die ich so als Thema noch nirgendwo gesehen habe; Wenn jemand mit 55 Jahren die sogenannte finanzielle Freiheit erreicht hat, wodurch auch immer, sagen wir mal er oder sie hat sein "Milliönchen" zusammen, sowas solls ja geben, hat aber mehr als 35 Jahren gearbeitet und hört nun auf zu arbeiten, bekommt er dann mit 67 eine Rente, abhängig von seinen erreichten Rentenpunkten? Für eine Antwort vielen Dank!

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 25.07.2023 um 12:28 Uhr
    Unbegrenzt dazu verdienen. Ich nutze es.

    @carus58: Lesen Sie dazu die Informationen der Deutschen Rentenversicherung:
    www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Flexirente/flexirente_artikel_zukunft_jetzt_02_2022.html

  • carus58 am 21.07.2023 um 11:46 Uhr
    Unbegrenzt dazu verdienen. Ich nutze es.

    Hallo,
    ich bin BJ 58. Arbeite seit dem 14 Lebensjahr. Seit Januar diesen Jahres in Rente für langjährig Versicherte. Ich nutze nun ein Angebot wo ich Urlaubsvertretung ( drei Wochen am Stk ) 8Std täglich und danach 10 Std die Woche auf eine Baumaschine kletter. Steuern und Kranken usw ist mir klaar das die abgezogen werden. Habe ich es richtig vertanden das man von den Rentenbeiträgen befreit werden kann ?.
    Gruß F.Berg

  • khak am 13.07.2023 um 13:45 Uhr
    Rechner als Ergänzung zu den Modellfälle

    Es wäre schön, wenn Sie einen Rechner zur Verfügung stellen könnten, in den man eigene Daten eingeben kann, um zumindest abschätzen zu können ob sich eine exakte Berechnung lohnt.