Presse KORREKTUR: Baugenehmigungen für Wohnungen im Jahr 2021: +3,3 % zum Vorjahr

KORREKTUR: Die am 10.03.2022 verbreitete Meldung muss aufgrund von Fehlern im 1. und 3. Absatz korrigiert werden. Die Korrekturen sind fett hervorgehoben.

Pressemitteilung Nr. 095 vom 10. März 2022

  • Insgesamt 380 914 genehmigte Wohnungen im Jahr 2021
  • Mehr zum Bau genehmigte Wohnungen gab es zuletzt 1999
  • Zahl neu genehmigter Wohnungen in Zweifamilienhäusern um gut ein Viertel gestiegen  

WIESBADEN – Im Jahr 2021 wurde in Deutschland der Bau von 380 914 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 3,3 % oder 12 325 mehr Baugenehmigungen als im Jahr 2020. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten. Im längeren Zeitvergleich befand sich die Zahl genehmigter Wohnungen damit weiter auf einem hohen Niveau: Mehr genehmigte Wohnungen in einem Jahr hatte es zuletzt 1999 mit 437 084 gegeben.

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Ein Viertel mehr genehmigte Wohnungen in Zweifamilienhäusern 

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Jahr 2021 rund 328 636 Wohnungen genehmigt. Das waren 2,6 % oder 8 274 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Dies ist insbesondere auf die Entwicklung bei den Zweifamilienhäusern (häufig Doppelhäuser oder Einfamilienhäuser mit Einliegerwohnung) mit einer Zunahme um gut ein Viertel (+25,1 %) auf rund 32 000 neue Wohnungen zurückzuführen. Dieser starke Anstieg dürfte zum Teil auf das Auslaufen des Baukindergeldes im 1. Quartal 2021 und auf das Ende der Förderung von Häusern der Energieeffizienz-Stufe 55 (Häuser, die nur 55 % des Energiebedarfs eines Referenzgebäudes verbrauchen) zurückzuführen sein. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser stieg im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % und Zahl der neu genehmigten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern um 2,2 %. 

Preisanstieg bei Baumaterialien wirkt sich auf vorwiegend verwendete Baustoffe aus 

Lieferengpässe, Rohstoffknappheit und eine erhöhte Nachfrage im In- und Ausland haben sich auf den Bausektor ausgewirkt. Bauen ist im Jahr 2021 deutlich teurer geworden (Ergebnisse zur Preisentwicklung für Baumaterialien bietet die Pressemitteilung Nr. N 006 vom 10. Februar 2022). Die Preise für Holz sowie Stahl und Stahlbeton haben sich im Laufe des Jahres 2021 enorm verteuert. Mit dieser Preisentwicklung ging die Zahl der Baugenehmigungen für Neubauten von Wohn- und Nichtwohngebäuden, bei denen Holz oder Stahl und Stahlbeton die vorwiegend verwendeten Baustoffe waren, in der zweiten Jahreshälfte 2021 zurück (bei Holz -5,8 %, bei Stahl und Stahlbeton -1,7 % im Dezember 2021 im Vergleich zum Juli 2021), nachdem die Zahlen bis zur Jahresmitte angestiegen waren (Holz +15,0 %, Stahl und Stahlbeton +32,6 % im Juni 2021 im Vergleich zum Januar 2021). 

Umbauter Raum bei neu zu errichtenden Nichtwohngebäuden leicht gestiegen 

Bei den neu zu errichtenden Nichtwohngebäuden, die im Jahr 2021 genehmigt wurden, erhöhte sich der umbaute Raum gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,4 % auf 235,4 Millionen Kubikmeter. Nichtwohngebäude sind zum Beispiel Fabrikgebäude und Lagerhallen, Büro- und Verwaltungsgebäude oder landwirtschaftliche Betriebsgebäude. Der stärkste Rückgang war mit -17,1 % bei den Hotels und Gaststätten zu verzeichnen. Hier kann von einem Zusammenhang mit der Corona-Krise ausgegangen werden. 

Zahl neuer Genehmigungen weiter höher als Zahl der Fertigstellungen 

Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die zwar genehmigt, aber noch nicht begonnen oder abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren zu. Aufschluss über die tatsächliche Entwicklung der Bautätigkeit im Jahr 2021 gibt daher erst die Zahl der Baufertigstellungen, die das Statistische Bundesamt voraussichtlich Mitte des Jahres 2022 veröffentlicht.

 

Baugenehmigungen von Wohnungen nach Gebäudearten
GebäudeartGenehmigte Wohnungen
JahrVeränderung
gegenüber
Vorjahr
20212020absolutin %
Wohn- und Nichtwohngebäude
(alle Baumaßnahmen)
380 914368 58912 3253,3
Neu zu errichtende Gebäude336 578327 2639 3152,8
davon:
Wohngebäude328 636320 3628 2742,6
mit 1 Wohnung93 94993 1517980,9
mit 2 Wohnungen32 13825 6946 44425,1
mit 3 oder mehr Wohnungen193 647189 3944 2532,2
Wohnheime 8 90212 123-3 221-26,6
darunter:
Eigentumswohnungen80 87980 1826970,9
Nichtwohngebäude7 9426 9011 04115,1
Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden44 33641 3263 0107,3

 

Umbauter Raum bei genehmigten Neubauten von Nichtwohngebäuden nach Gebäudearten und Bauherren
GebäudeartUmbauter Raum (1 000 m3 Rauminhalt)
JahrVeränderung
gegenüber
Vorjahr
20212020absolutin %
Nichtwohngebäude235 441234 5069350,4
davon:
Anstaltsgebäude7 7835 1172 66652,1
Büro- und Verwaltungsgebäude27 31423 0904 22418,3
Landwirtschaftliche Betriebsgebäude26 74423 8482 89612,1
Nichtlandwirtschaftliche Betriebsgebäude155 760163 115-7 355-4,5
darunter: 
Fabrik- und Werkstattgebäude38 45342 110-3 657-8,7
Handelsgebäude12 94612 0369107,6
Warenlagergebäude84 52188 841-4 320-4,9
Hotels und Gaststätten4 6675 627-960-17,1
Sonstige Nichtwohngebäude17 84019 335-1 495-7,7
Öffentliche Bauherren24 43124 516-85-0,3
Nichtöffentliche Bauherren211 009209 9901 0190,5

Weitere Informationen:

Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Baugenehmigungen sowie zum Bauüberhang (genehmigte, aber noch nicht fertiggestellte Wohnungen) können über die Tabellen 31111 sowie die Tabelle 31131 in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden. Weitere Informationen enthält die Fachserie 5 Reihe 1.

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