Mitarbeiter aus dem Südsudan evakuiert | Afrika | DW | 18.12.2013
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Afrika

Mitarbeiter aus dem Südsudan evakuiert

Angesichts der ausweitenden Kämpfe im Südsudan wurden drei Mitarbeiter der DW Akademie aus der Hauptstadt Juba ausgeflogen worden. Die Deutsche Welle unterstützt dort die Entwicklung des Mediensektors.

Südsudan Juba Ausschreitungen Flüchtlinge UN 16.12.2013

Flüchtlinge am Stadtrand der südsudanesischen Hauptstadt Juba

Drei Medienberater der DW Akademie sind am Mittwoch (18.12.) mit einem Sonderflug aus Juba nach Nairobi evakuiert worden. Koordiniert wurde die Aktion, bei der rund 160 Deutsche außer Landes gebracht wurden, von der Deutschen Botschaft in Juba und dem Krisenstab des Auswärtigen Amtes in Berlin.

In den letzten Tagen lieferten sich die Präsidentengarde und Soldaten anderer Armeeeinheiten in Juba heftige Gefechte. Berichten zufolge haben sich bis zu 20.000 Menschen in UN-Quartiere geflüchtet. Das Mobilfunknetz war zeitweise abgeschaltet, der Flughafen wurde für zivile Flüge geschlossen.

Zwei Mitarbeiter der DW Akademie, Deutschlands führender Organisation für Medienentwicklung, waren Mitte Dezember zu Beratungsgesprächen nach Juba gereist. Eine weitere Mitarbeiterin war für die DW Akademie bislang in der Provinzhauptstadt Bor stationiert.

Die DW Akademie engagiert sich seit mehr als sieben Jahren im Sudan und Südsudan. Dort unterstützt sie die Entwicklung eines professionellen Mediensektors. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeit liegen vornehmlich im Radiobereich. Vor allem Friedensjournalismus und konfliktsensitive Berichterstattung sind nach Jahrzehnten des Bürgerkrieges und anhaltenden ethnischen Konflikten wichtige Themen. Weiterhin begleitet die DW Akademie den Aufbau sowohl des staatlichen Rundfunks des Südsudans als auch einiger privater und zivilgesellschaftlicher Sender im Land; die Projekte werden überwiegend vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Im Auftrag des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) baut die DW Akademie zudem gemeinsam mit Partnerorganisationen einen Radiosender nach öffentlich-rechtlichem Vorbild in der Provinz Jonglei State auf. Auch aus dieser Region wurden Kämpfe gemeldet.

Ein großes Problem im Südsudan ist der Mangel an verlässlichen Nachrichten. Von den etwa neun Millionen Einwohnern des Landes gelten ungefähr 85 Prozent als Analphabeten, und jeder Zweite lebt unterhalb der Armutsschwelle. Die meisten Südsudanesen können sich weder ein Fernsehgerät noch eine Zeitung leisten, und ein Großteil der Menschen hat nie lesen gelernt. Radio ist daher das herausragende Medium im Land. Laut einer von der DW Akademie in Auftrag gegebenen Umfrage, die erste ihrer Art in der südsudanesischen Provinz Jonglei überhaupt, informieren sich über die Hälfte der Befragten mithilfe des Radios. Doch die Reichweite der Medien außerhalb der Hauptstadt Juba ist sehr begrenzt.

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  • Datum 18.12.2013
  • Autorin/Autor Charlotte Hauswedell
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  • Permalink https://p.dw.com/p/1AcAp
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