16.01.2024, Polizeipräsidium Schwaben Süd/West

MEMMINGEN. Am 06.05.2023 wurde ein 38-jähriger Mann bei einem Zimmerbrand in seinem Wohnhaus getötet. Aufgrund des Verdachts des Mordes hat die Staatsanwaltschaft Memmingen nun Anklage gegen die 33-jährige Ehefrau erhoben.

Im Mai 2023 kam es im Westen Memmingens zu einem Brand in einer Wohnung, bei dem ein Zimmer vollständig ausbrannte. Die Feuerwehr fand in der Wohnung den 38-jährigen Mann, eine sofort eingeleitete Reanimation verlief allerdings erfolglos und der Mann verstarb im Krankenhaus Memmingen.

Ermittlungen der Memminger Kriminalpolizei führten im Juli 2023 zur Festnahme seiner 33-jährigen Ehefrau und deren 28-jährigen Bruders aufgrund des Verdachts, dass das Feuer durch fremde Hand vorsätzlich gelegt und der Verstorbene dadurch vorsätzlich getötet worden sein könnte. Die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe „Rauch“ durchsuchte in diesem Zusammenhang unter anderem auch mehrere Objekte.

Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Memmingen sind jetzt so weit abgeschlossen, dass die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die 33-jährige Ehefrau des Getöteten, die seit Juli vergangenen Jahres in Untersuchungshaft sitzt, wegen Mordes erhoben hat.

Demnach besteht der Verdacht, dass die Frau ihren Ehemann zunächst nachmittags mit Schlafmitteln betäubte und anschließend, nachdem er eingeschlafen war, in diesem Zimmer einen Brand legte. Dann habe sie das Haus im Glauben, ihr Mann würde in den Flammen umkommen, verlassen. Tatsächlich kam es aber nur zu einem Schwelbrand mit starker Rauchentwicklung statt einem offenen Feuer, so dass der Mann infolge einer Rauchgasvergiftung in dem Zimmer starb. Am Abend kam die Frau dann zurück zum Haus und setzte einen Notruf ab, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt davon ausging, dass ihr Mann bereits tot war.

Die Ermittlungen ergaben zudem Anhaltspunkte dafür, dass die Frau schon in den Monaten vor der Brandlegung vergeblich versuchte an Betäubungsmittel zu gelangen, um ihren Ehemann zu töten. Als Motiv nehmen die Ermittler an, dass die Eheleute zwar mit ihren gemeinsamen Kindern noch zusammen in ihrem Haus lebten, die Ehe der beiden aber bereits zerrüttet war. Die Angeschuldigte wollte sich offenbar durch den Abschluss von Lebensversicherungen für ihren Mann an dessen Tod bereichern.

Zu Beginn der Ermittlungen bestand der Verdacht, dass auch der 28-jährige Bruder der Ehefrau an der Tat beteiligt war. Auch er wurde im Juli zunächst in Untersuchungshaft genommen, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Eine Beteiligung des Bruders schlossen die Ermittler im Laufe der Ermittlungen aus, so dass die Staatsanwaltschaft Memmingen das Verfahren gegen ihn zwischenzeitlich eingestellt hat.

Staatsanwaltschaft und Polizei weisen ausdrücklich darauf hin, dass bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt. (Staatsanwaltschaft Memmingen / KPI Memmingen)

 

Redaktioneller Hinweis: Ursprünglich stand in der Meldung eine falsche Ortsbezeichnung, diese ist nun korrigiert. (Pressestelle/hs)

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