Bundesliga

Neuer Sportvorstand bei Bayern bis spätestens Weihnachten

Hoeneß: "Hätten auch bei drei Titeln so gehandelt"

Quintett übernimmt Bayerns Kaderplanung: Neuer Sportvorstand bis spätestens Weihnachten

Teil der Kaderplaner: Uli Hoeneß (li.) im Gespräch mit Thomas Tuchel und dessen Assistent.

Teil der Kaderplaner: Uli Hoeneß (li.) im Gespräch mit Thomas Tuchel und dessen Assistent. imago images

Es ist Ende Mai, der Kader für die neue Saison muss geplant werden, doch der FC Bayern steht ohne Sportvorstand da. Ein Problem? Nein, wie Ehrenpräsident Uli Hoeneß dem kicker am Montagvormittag erklärte. Bei der Suche nach einem Nachfolger für Hasan Salihamidzic wolle man sich im Gegenteil Zeit lassen, bis spätestens Weihnachten dieser gefunden sein.

Auf ein bestimmtes Profil - erfahren oder Novize, Bayern-Vergangenheit oder nicht? - will sich die Vereinsspitze nicht festlegen lassen. Suchen und verpflichten werden den neuen Mann Hoeneß, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Hainer, der neue CEO Jan-Christian Dreesen sowie Karl-Heinz Rummenigge, der in den Aufsichtsrat einziehen soll. Das Gremium wird die Aufnahme des einstigen CEO in seiner Sitzung am Dienstag beschließen. Zur Erinnerung: Als Matthias Sammer 2016 als Sportdirektor zurücktrat, dauerte es ein Jahr, bis mit Salihamidzic der Nachfolger gefunden war, vor allem Rummenigge übernahm damals den sportlichen Bereich. So lange soll es dieses Mal nicht dauern.

Das genannte Quartett übernimmt zudem in enger Absprache mit Trainer Thomas Tuchel die Kaderplanung in dieser Transferperiode. Tuchel hatte bereits am Samstag angekündigt, jetzt nicht in den Urlaub fahren zu können, sondern in München zu bleiben. "Ich muss da sein, Verantwortung übernehmen, meine Meinung sagen, weil ich Verantwortung für die sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft habe." Laut Hoeneß soll der Trainer dem Gremium acht bis zehn Tage zur Verfügung stehen und seine Ideen einbringen.

Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt.

Uli Hoeneß

Hoeneß wiederum sagt, die Entscheidung gegen Kahn und Salihamidzic hätte nichts mit dem Ausgang der Meisterschaft zu tun gehabt: "Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt, die Entscheidung musste so getroffen werden." Wichtig sei es, nun Ruhe in den Verein zu bekommen. "Jan Dreesen kennt den Verein in- und auswendig, ein neuer Mann hätte sich erst wieder ein halbes Jahr einarbeiten müssen." Das Gefühl mit der Stunde null trügt also, genügend Erfahrung und Expertise ist vorhanden, um die sportliche Zukunft erfolgreich zu gestalten.

Frank Linkesch