:: 33/2022

Pressemitteilung 33/2022

Außenhandel Baden-Württembergs über Vor-Corona-Niveau

Erste vorläufige Jahresergebnisse 2021

Nachdem die Corona-Pandemie im Jahr 2020 deutliche Spuren im Außenhandel der baden-württembergischen Wirtschaft hinterlassen hatte, haben Exporte und Importe im Jahr 2021 jeweils das Niveau vor der Corona-Pandemie deutlich übertroffen und damit Rekordwerte erreicht. Wie das Statistische Landesamt nach den vorläufigen Ergebnissen der Außenhandelsstatistik mitteilt, stiegen die Warenausfuhren 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 16,9 % auf den Höchstwert von 221,7 Milliarden (Mrd.) Euro. Sie lagen damit 8,2 % über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Die Südwest-Einfuhren erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 14,1 % und erreichten mit einem Wert von 198,2 Mrd. Euro ebenfalls eine neue Bestmarke und lagen um 7,7 % über den Werten von 2019. Bundesweit erhöhten sich die Exporte gegenüber 2020 um 14,0 % auf 1.375,4 Mrd. Euro und die Importe um 17,4 % auf 1.208,9 Mrd. Euro.

Im Gesamtjahr 2021 war bei allen wichtigen Handelspartnern Baden-Württembergs eine positive Exportentwicklung gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten, dem wichtigsten Abnehmerland baden-württembergischer Waren, stiegen um 25,4 % auf 28,9 Mrd. Euro. China und Frankreich, auf Platz 2 und 3, verzeichneten einen Zuwachs von 15,0 % bzw. 23,1 %. Gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 stiegen die Exporte in fast alle wichtigen Abnehmerländer des Südwestens an. Lediglich die Exportgeschäfte mit dem Vereinigten Königreich erlitten Einbußen und lagen um 15,9 % unterhalb des Vor-Corona-Niveaus.

Unter den wichtigsten Importländern des Südwestens lag China seit 2019 auf dem zweiten Rang hinter der benachbarten Schweiz, rückte aber im Jahr 2021 mit einem Anteil von 9,3 % an den Gesamtimporten Baden-Württembergs und einem Zuwachs von 22,8 % auf Platz 1 vor. Während die Einfuhren aus der Schweiz nur um 1,7 % im Vergleich zum Vorjahr stiegen, nahmen die Importe aus Italien (+23,5 %), Frankreich (+13,6 %), Österreich (+15,3 %) und Polen (+24,6 %) ebenfalls im zweistelligen Bereich zu. Die Importe aus Irland verzeichneten einen Rückgang von 20,2 %, während aus Belgien 155,5 % mehr Waren eingeführt wurden als noch ein Jahr zuvor. Insbesondere die Importe belgischer Pharma-Hersteller trugen zu diesem Anstieg bei. Im Jahr 2021 entfielen fast 60 % aller belgischen Einfuhren auf pharmazeutische Erzeugnisse, während diese im Jahr 2020 noch bei knapp 10 % lagen.

Das höchste Exportvolumen verzeichnete Baden-Württemberg im Jahr 2021 erneut mit Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit einem Wert von 48,9 Mrd. Euro und einem Plus von 21,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Ausfuhrwerte der ebenfalls exportstarken Gütergruppen Maschinen und pharmazeutische Erzeugnisse stiegen um 14,0 % bzw. 18,5 %. Verglichen mit dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 konnten vor allem die Pharma-Hersteller mit einem Zuwachs von 22,8 % von der Pandemie profitieren. Aber auch die Kfz- und Maschinen-Hersteller konnten nach den starken Verlusten beim Export im Jahr 2020 von 12,9 % und 10,6 % das Vor-Corona-Niveau um 5,5 % und 1,9 % übertreffen.

Die höchsten Importwerte erzielten pharmazeutische Erzeugnisse mit einem Zuwachs von 21,2 % gegenüber 2020. Auf Rang 2 und 3 der wichtigsten Importgüter finden sich Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Maschinen. Während auch die Maschinen-Importe mit 17,9 % im Vergleich zum Vorjahr wieder anstiegen, nahmen die Kfz-Einfuhren im vergangenen Jahr um 1,3 % ab und lagen um 7,9 % unter dem Niveau des Jahres 2019.

Schaubild 1: Außenhandel Baden-Württembergs 2008 bis 2021
Schaubild 1: Außenhandel Baden-Württembergs 2008 bis 2021
Tabelle 1
Außenhandel Baden-Württembergs und Deutschlands 2008 bis 2021*)
JahrAusfuhrEinfuhr
Baden-WürttembergDeutschlandBaden-WürttembergDeutschland
Mill. EURVeränderung zum Vorjahr in %Mill. EURVeränderung zum Vorjahr in %Mill. EURVeränderung zum Vorjahr in %Mill. EURVeränderung zum Vorjahr in %

*) Vorläufige Ergebnisse, Stand: Februar 2022.

Datenquelle: Außenhandelsstatistik.

2008149.338−0,3984.140+2,0127.737+4,8810.187+4,8
2009123.301−17,4803.312−18,4107.008−16,2667.391−17,6
2010152.722+23,9951.959+18,5126.295+18,0801.442+20,1
2011171.910+12,61.061.225+11,5143.408+13,6908.034+13,3
2012175.104+1,91.092.627+3,0139.427−2,8904.864−0,3
2013173.299−1,01.088.025−0,4137.148−1,6895.951−1,0
2014180.729+4,31.123.746+3,3145.435+6,0915.559+2,2
2015195.988+8,41.193.555+6,2155.748+7,1954.735+4,3
2016190.747−2,71.203.833+0,9161.120+3,4960.268+0,6
2017200.235+5,01.278.958+6,2170.036+5,51.037.394+8,0
2018203.004+1,41.317.440+3,0178.259+4,81.094.769+5,5
2019204.895+0,91.328.152+0,8184.068+3,31.109.201+1,3
2020189.608−7,51.206.928−9,1173.779−5,61.029.676−7,2
2021221.665+16,91.375.391+14,0198.238+14,11.208.949+17,4
Schaubild 2: Ausfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den wichtigsten Bestimmungsländern
Schaubild 2: Ausfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den wichtigsten Bestimmungsländern
Tabelle 2
Ausfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach Kontinenten und den wichtigsten Bestimmungsländern*)
BestimmungslandAusfuhr
Baden-WürttembergDeutschland
WertAnteilVeränderung zum VorjahrWertAnteilVeränderung zum Vorjahr
Mill. EUR%Mill. EUR%

*) Vorläufige Ergebnisse, Stand: Februar 2022.

Datenquelle: Außenhandelsstatistik.

Ausfuhr insgesamt221.665100,0+16,91.375.391100,0+14,0
darunter
Afrika2.6141,2+15,022.9741,7+14,3
Amerika35.85016,2+24,7167.76812,2+18,7
Asien41.86518,9+11,3224.83316,3+8,0
Australien, Ozeanien und übrige Gebiete2.0320,9+12,711.6480,8+9,0
Europa139.29862,8+17,1945.99568,8+14,7
darunter
Europäische Union (EU-27)104.46347,1+19,5747.24554,3+17,5
nachrichtlich: EU-28113.27251,1+17,7812.61859,1+15,6
Eurozone76.25934,4+20,0518.95137,7+17,4
Nicht-Eurozone28.20312,7+18,2228.29416,6+17,7
wichtigste Zielländer
Vereinigte Staaten28.88613,0+25,4122.0678,9+18,0
China19.5548,8+15,0103.6397,5+8,1
Frankreich17.1877,8+23,1102.3247,4+12,6
Schweiz16.1997,3+10,560.6224,4+7,7
Niederlande14.8796,7+12,5100.4257,3+18,7
Italien10.9014,9+34,075.3535,5+24,3
Österreich10.8094,9+18,871.9475,2+19,7
Vereinigtes Königreich8.8104,0+0,565.3734,8−2,6
Polen7.6923,5+23,378.0455,7+20,1
Spanien6.3782,9+23,143.6143,2+15,9
Schaubild 3: Einfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den wichtigsten Herkunftsländern
Schaubild 3: Einfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den wichtigsten Herkunftsländern
Tabelle 3
Einfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach Kontinenten und den wichtigsten Herkunftsländern*)
HerkunftslandEinfuhr
Baden-WürttembergDeutschland
WertAnteilVeränderung zum VorjahrWertAnteilVeränderung zum Vorjahr
Mill. EUR%Mill. EUR%

*) Vorläufige Ergebnisse, Stand: Februar 2022.

Datenquelle: Außenhandelsstatistik.

Einfuhr insgesamt198.238100,0+14,11.208.949100,0+17,4
darunter
Afrika4.0702,1+24,525.7292,1+39,4
Amerika16.3518,2+1,8102.9888,5+8,2
Asien36.45118,4+18,0269.03022,3+18,3
Australien, Ozeanien und übrige Gebiete2590,1+5,34.3990,4+13,1
Europa140.96671,1+14,4805.70366,6+17,8
darunter
Europäische Union (EU-27)114.54757,8+16,3638.88352,8+16,9
nachrichtlich: EU-28117.68259,4+15,1671.35055,5+15,4
Eurozone84.78042,8+16,7438.82736,3+18,2
Nicht-Eurozone29.76615,0+15,1200.05516,5+14,0
wichtigste Herkunftsländer
China18.3779,3+22,8143.30511,9+21,3
Schweiz16.0218,1+1,750.3544,2+7,7
Italien15.4007,8+23,565.3485,4+21,2
Vereinigte Staaten13.1886,7+2,973.4886,1+6,7
Niederlande12.7426,4+5,6105.7028,7+21,5
Frankreich11.9576,0+13,662.3955,2+10,6
Belgien11.4205,8+155,551.5664,3+40,2
Irland9.2434,7−20,221.2351,8+0,5
Österreich8.4944,3+15,347.7123,9+17,9
Polen7.7193,9+24,668.7235,7+17,5
Schaubild 4: Ausfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den 10 wichtigsten Gütergruppen
Schaubild 4: Ausfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den 10 wichtigsten Gütergruppen
Schaubild 5: Einfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den 10 wichtigsten Gütergruppen
Schaubild 5: Einfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den 10 wichtigsten Gütergruppen
Tabelle 4
Ausfuhr und Einfuhr Baden-Württembergs und Deutschlands im Jahr 2021 nach den 10 wichtigsten Gütergruppen*)
Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken, Ausgabe 2019 (GP 2019)Baden-WürttembergDeutschland
WertAnteilVeränderung zum VorjahrWertAnteilVeränderung zum Vorjahr
Mill. EUR%Mill. EUR%

*) Vorläufige Ergebnisse, Stand: Februar 2022; Güterverzeichnis für Produktionsstatistiken, Ausgabe 2019 (GP 2019).

Datenquelle: Außenhandelsstatistik.

 Ausfuhr
Ausfuhr insgesamt221.665100,0 +16,91.375.391100,0 +14,0
Kraftwagen und Kraftwagenteile48.85322,0 +21,1209.43615,2 +11,6
Maschinen43.44719,6 +14,0194.42014,1 +10,3
Pharmazeutische u.ä. Erzeugnisse29.52013,3 +18,5102.2117,4 +15,1
Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse15.7997,1 +11,0119.7618,7 +8,7
Elektrische Ausrüstungen15.7007,1 +11,397.4987,1 +13,2
Chemische Erzeugnisse11.2015,1 +15,1136.3319,9 +21,7
Metallerzeugnisse9.0534,1 +17,746.5913,4 +14,6
Metalle7.3763,3 +8,967.2504,9 +22,6
Gummi- und Kunststoffwaren6.9203,1 +16,451.0183,7 +14,3
Nahrungs- und Futtermittel4.4452,0 +6,259.4704,3 +4,3
 Einfuhr
Einfuhr insgesamt198.238100,0 +14,11.208.949100,0 +17,4
Pharmazeutische u.ä. Erzeugnisse25.59212,9 +21,273.5376,1 +11,8
Kraftwagen und Kraftwagenteile22.58211,4 −1,3114.7179,5 +1,7
Maschinen22.46611,3 +17,990.9987,5 +13,3
Chemische Erzeugnisse16.5378,3 −9,993.7597,8 +16,0
Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse16.1378,1 +12,4128.05510,6 +9,9
Elektrische Ausrüstungen16.0708,1 +22,682.2206,8 +21,1
Metalle12.5006,3 +46,076.1646,3 +42,4
Metallerzeugnisse7.0973,6 +22,834.0982,8 +18,4
Nahrungs- und Futtermittel6.5743,3 −1,151.9864,3 +2,5
Gummi- und Kunststoffwaren6.2113,1 +16,836.1323,0 +17,8