Großes Vater-Interview: Nowitzki: »Ich wickele meine Tochter selber

Von: Von MATTHIAS MARBURG

Ohne Superstar Dirk Nowitzki (35) verloren die deutschen Basketballer am Freitag bei der EM gegen die Ukraine – 83:88. Nach der Auftakt-Sensation gegen Frankreich nun die zweite Pleite im Turnier. Nun müssen gegen Großbritannien (Sonntag) und Israel (Montag) unbedingt Siege her, um überhaupt noch eine Chance auf das Erreichen der Zwischenrunde zu haben.

Nowitzki verfolgte die ersten deutschen Auftritte der EM zuhause in Würzburg. Dort wird er am Sonntag offiziell als Unicef-Botschafter vorgestellt. Im Interview spricht er über die EM und das neue Leben mit seiner Tochter Malaika.

BILD: Zwei Niederlagen in Folge für Deutschland – war's das mit der Zwischenrunde?

Dirk Nowitzki (35): „Sie sind noch nicht ganz raus! Allerdings ist das Problem in unserer Gruppe, dass da jeder jeden schlagen kann. Mit Ausnahme der Franzosen vielleicht...“

BILD: Sie haben mit dem Kapitel Nationalmannschaft noch nicht abgeschlossen...

Nowitzki: „Auf keinen Fall. Eine Teilnahme an Olympia 2016 wäre toll. Aber das ist jetzt noch zu weit weg. Dann bin ich 38 und muss schauen, wie der Körper durch die langen NBA-Spielzeiten gekommen ist. In naher Zukunft ist da aber erstmal nichts geplant.“

BILD: Im Spiel gegen die Ukraine gab es kurz vor Schluss eine Auszeit, in der Bundestrainer Menz einen Spielzug ansagt, Schaffartzik widerspricht und setzt einen anderen durch...

Nowitzki: „Das kommt ständig vor, das habe ich auch schon gemacht. Das ist kein Problem. Die Spieler haben manchmal eben ein besseres Gefühl, was auf dem Feld los ist. Einen Unterschied zu den Dallas Mavericks gibt es allerdings – wir werfen die Kameras in unseren Auszeiten immer raus. Deshalb bekommt das keiner mit.“

BILD: Wo stehen Sie mit dem Training?

Nowitzki: „Ich habe nach dem Urlaub im Mai schon wieder mit dem Fitness-Programm angefangen, nachdem die letzte Saison so enttäuschend war, weil ich meine Knie-Probleme nicht so recht in den Griff bekommen habe. In den vergangenen zwei Wochen habe ich in Deutschland mit Holger (Geschwindner, d.Red.) trainiert. Normalerweise würde ich bis Ende September hier bleiben, aber die Chefin hat mir nur zwei Wochen frei gegeben (lacht). Deshalb fliege ich nach dem Wochenende wieder nach Dallas.“

BILD: Dort wartet Ihre Tochter Malaika auf Sie, die im Juli geboren wurde...

Nowitzki: „Vater sein ist absolut genial, einmalig! Ich war in der glücklichen Lage, dass die Geburt auf den Sommer gefallen ist. Deshalb konnte ich bei allem dabei sein. Erst bei den Voruntersuchungen und dann im Krankenhaus, wo ich vier oder fünf Nächte geschlafen habe.“

BILD: Lässt die Kleine Sie durchschlafen?

Nowitzki: „In der ersten Woche im Krankenhaus haben wir kaum geschlafen. Jetzt ist es ein bisschen besser. Meist wacht sie zweimal in der Nacht auf. Ich stehe dann aber nicht so oft auf, weil eher die Mama gefragt ist. Wickeln kann ich sie übrigens selbst, das habe ich gelernt.“

BILD: Ist sie größer als andere Kinder in ihrem Alter?

Nowitzki: „Bei der Geburt war sie eher unterer Durchschnitt. Aber in den ersten fünf Wochen ist sie ganz schön gewachsen, hat sehr lange Beine. Ich schätze, dass sie eine Größere wird.“

BILD: Warum haben Sie sich für den Namen Malaika entschieden?

Nowitzki: „Es gibt ein Lied „Malaika“, das die Mutter von Jessica (seine Frau, d.Red.) ihr immer vorgesungen hat. Der Name bedeutet 'Engel' und er gefällt uns Beiden sehr gut.“

BILD: Gab es viele Geschenke zur Geburt?

Nowitzki: „Oh ja, wir sind mit Geschenken fast überhäuft worden. Der Mavericks-Strampelanzug liegt schon bereit. Und Alba Berlin hat uns einen Strampelanzug und ein Trikot geschickt. Wirklich tolle Sachen!“

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