DEEN

Das Pilotprojekt „eWayBW“

 
eWayBW ist ein Pilotprojekt zur Erforschung von elektrisch betriebenen Oberleitungs-Hybrid-Lkw. Auf einer öffentlichen Teststrecke auf der B 462 zwischen Kuppenheim und Gernsbach-Obertsrot wurden in jede Fahrtrichtung jeweils zwei Abschnitte mit einer Oberleitungsanlage elektrifiziert. In einer dreijährigen Pilotphase wird nun der Betrieb von Oberleitungs-Hybrid-Lkw untersucht, wobei die Versuchsfahrzeuge in einer bestehenden Werkslogistik eingesetzt werden und insoweit klassische Lkw mit Verbrennungsmotor ersetzen. Eine wissenschaftliche Forschung begleitet das Projekt. Die Technologie, die im Rahmen von eWayBW unter Realbedingungen getestet werden soll, ist unter der Abkürzung „eHighway“ bekannt. Da das Pilotprojekt in Baden-Württemberg jedoch nicht auf einer Autobahn (= Highway), sondern auf einer Bundesstraße stattfindet, wurde das „High“ gestrichen. Die zusätzlichen Buchstaben „BW“ stehen für Baden-Württemberg – zusammengesetzt: eWayBW.
 
Neben den Oberleitungs-Hybrid-Lkw sollen weitere alternative Antriebsformen auf der Strecke untersucht. Während die Oberleitungs-Hybrid-Lkw mit einem Diesel- und Elektroantrieb ausgestattet sind, wird im Rahmen eines Technologievergleichs auch ein reiner Elektro-Lkw ohne Stromabnehmer getestet. Außerdem werden temporär synthetische Kraftstoffe in den Oberleitungs-Hybrid-Lkw verwendet. Aufgrund von Verzögerungen bei der Herstellung der Marktreife ist der ursprünglich angedachte Einsatz eines Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Lkw leider nicht möglich. Ungeachtet dessen ist der Technologievergleich im Rahmen von eWayBW der weltweit erste Einsatz unterschiedlicher Zukunftstechnologien im Bereich der Lkw-Antriebe unter realen, einheitlichen Versuchsbedingungen. Die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse können dank des unter realen Bedingungen erfolgten Einsatzes wesentlich dazu beitragen, effektive Klimaschutzkonzepte für den Transportverkehr auszuwählen.
 
Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf insgesamt rund 28 Millionen Euro. Darin enthalten sind alle Kosten für die Planung, Genehmigung und den Bau der Oberleitungsinfrastruktur, den Betrieb der Oberleitungsanlage einschließlich Strombezug während des drei Jahre andauernden Realbetriebs sowie die wissenschaftliche Begleitforschung. Mit 26,4 Millionen Euro übernimmt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über das Förderprogramm „Erneuerbar Mobil“ (Projektwebsite unter diesem externen Link) einen Großteil der Kosten. Der Eigenanteil des Landes Baden-Württemberg beträgt rund 1,6 Millionen Euro. Damit möchte sich das Land am Forschungsprojekt beteiligen und die innovative Technik fördern.
 

Informationsbroschüre